liva_11977900Huch, das hab ich jetzt erst gesehen! :shock:
Und dabei wollte ich doch keine ernst gemeinten Antworten (sonst wäre ich ja nicht in diesem Forum :mrgreen: ).
Nein, im Ernst. Natürlich hast Du Recht mit dem was Du schreibst.
Worum es mir ging war die augenscheinliche Tatsache, WIE VIELE Leute bereit sind, sich und dem Partner den Tag zu "versauen" weil eine Kleinigkeit sie aus dem Ruder wirft - "er meldet sich nicht" / "wie oft smst ihr am Tag" / "mein Freund findet mich zu dick / zu dünn / zu alt" oder "er sagt nur Hab Dich lieb statt ich liebe Dich" SIND eigentlich keine Probleme. Über all diese Dinge könnte man REDEN (und zwar mit dem, den es angeht) - wenn man denn überhaupt darüber reden MÜSSTE. Eigentlich ist das bedeutungsloser Schnickschnack, und genau über diesenKleinigkeiten "vergisst" man dann nur zu gern das eigentlich Wichtige: wir mögen uns - wir wollen uns nicht ABSICHTLICH weh tun - wir tun was wir können damit es dem anderen gut geht - und ER tut das auch - wir haben alle unsere Stärken und Schwächen... und und und.
WIE kleinlich solche "Probleme" sind, wie UNWICHTIG, kann man an einem Beispiel verdeutlichen. Man stelle sich vor, mal wieder einen ganzen Tag lang wegen einer nicht beantworteten SMS, einer Verspätung oder Planänderung, einer kleinen Unstimmigkeit mit dem Partner zu grollen (Groll ist übrigens meiner Meinung nach der beginnende Tod einer glücklichen Beziehung). Und dann bekommt man plötzlich eine schlimme Nachricht - dem Partner ist etwas zugestossen. Mit einem Mal zählt nur noch ein Gedanke "Bitte bitte lieber Gott (oder wer gerade Dienst hat), lass es ihm gut gehen!" und man wird sich wahrscheinlich sogar SCHÄMEN für all die kleinlichen, egoistischen, launischen Sachen, die gerade noch scheinbar wichtig waren. Man wird kapieren: "Es kann jeden Moment vorbei sein. Was wir haben ist kostbar und zerbrechlich. Ich will Dich nicht verlieren" und man bettelt in Gedanken um eine 2. Chance und nimmt sich vor, in Zukunft alles besser zu machen.
Warum brauchen viele erst diese Extremsituation, um schätzen zu können, was sie an ihrem Partner haben. Warum reden sich viele ihre Beziehung schlecht und legen Wert auf Dinge, die man einfach mit "SO IST ER (sie) NUN MAL, und so liebe ich ihn (sie)" stehen lassen könnte? Warum nicht das Anders-Sein des Partners respektieren, statt ihn ständig verbiegen zu wollen? Die Fragen liessen sich endlos fortsetzen.
Nichts dagegen einzuwenden, wenn hier jemand einen Ratschlag sucht, der WIRKLICH ein Problem hat.
Aber "Ich habe ihn nachts um 4 angerufen und er hat sich nicht gefreut, als ich ihm sagen wollte dass ich ihn vermisse" ist einfach nur ein Ego-Trip und kein Problem.
Mein Mann und ich haben harte Zeiten durch (wie die meisten Paare die ich kenne), wir haben vieles auch erst lernen müssen. Und wir haben ein bisschen Glück gehabt. Der Punkt ist der: wir wissen, dass wir GLÜCK haben, und fordern nicht mehr und mehr und mehr Glück und machen nicht den anderen dafür verantwortlich, dass es uns gut geht.
Vielleicht ist Sarkasmus in diesem Fall einfach mal ein gutes Ventil - und für den einen oder anderen auch ein Denkanstoss.
glg chaos