Hi zusammen,
ich bin zum ersten Mal in einem solchen Forum angemeldet und hoffe hier "richtig" gelandet zu sein. Ich würde mich selbst eigentlich als normalerweise sehr gefassten Menschen bezeichnen, der seine Probleme am liebsten alleine bzw. mit seiner Partnerin löst. Allerdings befinde ich mich gerade in einer Situation, die mir völlig über den Kopf hinauswächst und mich extrem überfordert. Daher suche ich hier nach Hilfe.
Ich werde gleich versuchen die Situation so gut wie möglich zu schildern und euch meine eigene Einschätzung wiederzugeben. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn ihr mir dann mitteilen würdet, was ihr von der ganzen Sache haltet. Am wichtigsten ist mir hierbei: 1. Wie schätzt ihr die Äußerungen und Gefühle meiner Ex-Freundin (auf Basis meines Textes) ein? Was denkt/fühlt/will sie wirklich? Und 2. Was würdet ihr mir raten zu tun bzw nicht zu tun? Ich bin wirklich für jede ernst gemeinte Hilfe extrem dankbar. Also an dieser Stelle schonmal ein sehr, sehr dankbares "Danke im Voraus".
Also zur Vorgeschichte: meine Ex-Freundin (25) und ich (männlich, 25) waren 4 Jahre zusammen. Wir haben definitiv Höhen und Tiefen miteinander gehabt und viel miteinander erlebt und durchgemacht. Insgesamt würden wir beide jederzeit vor jedem ehrlich sagen, dass wir eine unglaublich schöne Zeit miteinander hatten und die 4 Jahre trotz der Auf und Abs die schönsten unseres bisherigen Lebens waren. Wir haben ein unheimlich starkes Band, waren Partner und beste Freunde in einem und haben ein tolles Vertrauensverhältnis zueinander. All das haben wir uns gegenseitig seit der Trennung mehrfach so bestätigt und auch dem ein oder anderen gemeinsamen Freund so gesagt.
Im Januar diesen Jahres kam dann die Trennung. Sie hat sich von mir getrennt ohne einen wirklichen Grund dafür zu haben. Sie hat schon seit etwa 2-3 Monaten an ihren Gefühlen gezweifelt (also ca November letzten Jahres) und zog sich schrittweise immer weiter zurück. Darüber wusste ich auch bescheid und wir haben seit dem mehrfach sehr verständnisvoll und einfühlsam darüber geredet. Dazu muss man sagen: im Herbst 2017 hatte sie ihren Vater verloren, der für sie sehr sehr wichtig war. Wir haben die Zeit damals natürlich zusammen erlebt und ich war immer für sie da und konnte sie so gut es ging "stützen".
Allerdings ist meine Freundin (ähnlich wie ich) eine Person, die sowas zum Großteil mit sich selbst ausmacht. Schließlich war es so, dass sie der Verlust sehr hart getroffen hat aber über lange Zeit noch keinen negativen Einfluss auf unsere Beziehung hatte. Erst ab besagtem November 2018 überkam sie der Kummer noch einmal richtig heftig, sodass sie am liebsten nur noch alleine gewesen wäre. Laut ihrer Aussage kam sie mit mir einfach nicht mehr klar. Ich war immer warm und liebend, am lachen und glücklich. Damit konnte sie überhaupt nicht umgehen. Sie war einfach völlig überfordert von mir, obwohl oder vielleicht gerade weil ich immer positiv war und ihr meine Liebe gezeigt habe. Ich hoffe ihr versteht wie ich das meine und könnt ihr Verhalten ein Stück weit nachvollziehen? Ich hab komischerweise (?) extrem Verständnis dafür, da ich sie so gut kenne und weiß, dass ich eine sehr präsente bzw einnehmende Persönlichkeit habe und sie in der Zeit wahrscheinlich einfach etwas anderes gebraucht hätte.
Jedenfalls habe ich ihr allen Freiraum gelassen, was auch bedeutete dass wir uns deutlich weniger als gewöhnlich sahen (wir wohnten nie zusammen haben uns aber normalerweise fast jeden Tag gesehen, häufig beieinander geschlafen etc.). Bis auf wenige Tage an denen es ihr wirklich sehr sehr schlecht ging hatten wir trotzdem irgendwie ein "gutes" Beziehungsleben und Verhältnis zueinander, aber körperliche Nähe gab es nur noch wenig (sie wollte immer weniger davon. Hat sich mit sich selbst und mit der körperlichen Nähe mit mir gar nicht mehr wohlgefühlt). Immer wieder hat sie sich für ihre Kälte und Distanz entschuldigt und mir zu verstehen gegeben wie sehr sie mein Verständnis schätzt und es gleichzeitig hasst, dass sie so eine schlechte Freundin für mich sei. Ich hab versucht sie weiter zu beruhigen und ihr erklärt, dass ich sie liebe und sie immer unterstützen werde, auch an ihren schlechtesten Tagen. Wirklicher Streit kam nur selten auf. Aber auch ich habe manchmal Tage gehabt, an denen ich gar nicht mit ihr klar kam und mich von ihrer Negativität hab mitreißen lassen. Allerdings haben wir uns immer wieder versöhnt und ich denke diese Streitigkeiten haben nichts nachhaltig angerichtet. Soo...
Dann kam wie gesagt die Trennung. Sie gab mir zu verstehen, dass ich nichts falsch gemacht habe, sondern sie unendlich dankbar für mein Verständnis sei, sie aber momentan einfach keine Beziehung führen könnte und nicht wisse, was sie fühle (bzw ob überhaupt irgendetwas etc). Ich war natürlich gekränkt und traurig. Habe ihr aber erklärt, dass ich einsehe, dass es das richtige ist und sie sich um sich selbst kümmern muss. Ich kam soweit ganz gut mit der Trennung klar und habe mich einige Zeit nicht von mir aus bei ihr gemeldet. Schließlich schrieb sie mir einige Male (innerhalb der ersten 2-3 Wochen nach der Trennung), um mich zu fragen wie's mir geht und mir nochmal zu erklären, dass sie nicht wisse, was genau in ihr vorgeht aber sie sehr glücklich über unsere gemeinsame Zeit sei, mich unendlich schätzt und ich sie sehr geprägt hätte etc. Ich sagte, dass es mir ganz gut ginge und ich auch so über unsere vergangene Beziehung denke. Sie reagierte etwas gekränkt darauf, dass es mir trotz der Trennung so "gut" gehe. Das entsprach allerdings der Wirklichkeit und ich gab ihr zu verstehen, dass ich sie und ihre Entscheidung einfach respektiere und glaube, dass sie Abstand und Zeit für sich brauche, damit es ihr bald wieder besser gehen könnte.
Nun ja. So ging es etwa 3 Wochen mit sehr spärlichem Kontakt weiter, bis ich sie in der vierten Woche schließlich fragte, ob wir uns demnächst treffen wollen. Damals habe ich mir nicht viel dabei gedacht. Mir ging es nach wie vor gut, ich hatte irgendwie im positiven Sinne weiter Abstand gewonnen und wollte mich auf rein freundschaftlicher Basis mit ihr treffen. So kam es dann auch. Sofort haben wir uns wieder extrem gut miteinander verstanden, obwohl alles auch etwas gehemmt und zurückhaltend war. Es schien eigentlich so, als hätte deutlich mehr Zeit zwischen unserem letzten Treffen (der Trennung) gelegen und trotz der Distanz und "Ungewissheit" war alles super schön, vertraut und sorglos. Wir redeten größtenteils über Dinge, die nichts mit uns als ex Partner zu tun hatten, doch als sie hörte, dass ich umgezogen war, war ihre erste Frage ob ich eine neue hätte mit der ich zusammenziehen würde (war nicht der Fall). Schließlich kamen wir dann doch auf uns bzw unsere vergangene Beziehung (ich glaube sie hatte damit angefangen). Sie redete in höchsten Tönen von uns und mir und schien allgemein ein sehr starkes Bedürfnis dafür zu haben, mir zu zeigen wie toll sie alles fand und wie sehr sie mich schätzt. Ich gab zwar alles so zurück, war aber glaub ich deutlich zurückhaltender als sie. Am Ende machten wir aus, uns demnächst wieder zu treffen.
Von da ans sahen wir uns dann doch wieder halbwegs regelmäßig ( im Schnitt ca jede zweite Woche ein Mal). Jedes treffen war toll, ungezwungen, freundschaftlich und vertraut aber meiner Meinung nach trotzdem irgendwie "romantisch". Ich habe mir zwar längere Zeit nicht wirklich was dabei gedacht, aber ich würde meinen linken Arm darauf verwetten, dass es irgendwie immer "vorsichtig" bei uns gefunkt hat und das alle Menschen in unserer Umgebung das gemerkt haben bzw hätten.
Naja es kam wie es kommen musste. Ich glaube im Juni war es, als wir wieder gemeinsam essen gingen und durch Zufall über irgendetwas scheinbar belangloses gesprochen haben, wobei sich dann irgendwie herausgestellte, dass sie sich mit jemandem trifft. (Kleiner Einschub: ich hatte in der Zeit auch jemanden interessantes kennengelernt aber die Sache halb bewusst, halb unbewusst nicht verfolgt, weil ich mich irgendwie noch nicht bereit dazu fühlte.) Jedenfalls blieb mir das essen gefühlt im Hals stecken und ich fühlte sofort, dass mich das unheimlich verletzt. Sie merkte das auch und wir beschlossen direkt nach dem Essen zu gehen, uns einen ruhigen Ort zu suchen und darüber zu reden... Schließlich waren wir in ihrem Auto und sie erzählte mir, dass sie jemanden kennengelernt hatte, den sie interessant fand. Mehr war da zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass sie immernoch irgendwie Gefühle für mich hat, mich vermisst und trotz der Versuche dieses Typens sich nicht in der Lage dazu sieht etwas neues anzufangen. Sie schien überrascht, dass es mir (wie ich tatsächlich erst jetzt so richtig gemerkt hatte) ähnlich ging. Schlussendlich fingen wir beide irgendwann an zu weinen und uns gegenseitig zu gestehen wie wichtig wir uns sind, wie toll wir zusammen sind und unsere Beziehung war und wie verwirrt wir sind. Besonders ihr fiel es sehr sehr schwer diese Gefühle zuzugeben und mir zu zeigen wie toll sie mich findet. Immer wieder sagte sie, dass sie zunehmend glaube die Trennung sei ein Fehler gewesen. Ich hingegen wollte ihr gut zureden und sagte ich glaube, es sei das richtige zu diesem Zeitpunkt gewesen, weil sie Zeit für sich selbst brauchte. Lange Rede kurzer Sinn: alles deutete darauf hin, dass sie den Typen in die Wüste schicken würde und wir uns langsam auf eine neue Beziehung miteinander zu bewegen würden. Sie sagte sie bräuchte ein paar Tage, um "Sachen zu regeln" (bin mir sicher, dass sie damit das mit dem Typen meinte) und wir verblieben so "Wir treffen uns einfach weiter und lassen alles auf uns zukommen", was mein Vorschlag war, da wir beide auch nicht richtig sicher waren, ob es richtig sei jetzt sofort aus der Situation heraus eine neue Beziehung zu starten.
Tatsächlich haben wir uns direkt am nächsten Tag noch kurz gesehen (es war Europawahl und seit ich umgezogen war, wohnen wir im gleichen Wahlbezirk. Deswegen gingen wir zusammen wählen) und zum Schluss kam sie in meine neue Wohnung. Als wir schließlich dort waren und sie sich umgeguckt hatte, fing mein herz total heftig an zu klopfen und ich überlegte sie zu küssen. Wir schauten uns kurz an (ich bin mir sicher, sie hat ähnliches gespürt und das hatte sie später eigentlich auch bestätigt) und ich nahm sie in den Arm. Das schien ihr zu gefallen. Als wir voneinander abwichen versuchte ich sie zu küssen, worauf sie aber auswich. Ich entschuldigte mich bei ihr. Sie sagte in etwa "nein ist nicht schlimm, ich habe nur Angst. Ich brauche noch ein bisschen Zeit". Nicht wörtlich aber ziemlich genau das.
Über etwa 2 Monate sahen wir uns zwar etwas häufiger aber auch nicht mehr als maximal 2 Mal die Woche. Jedes treffen war schön und emotional bzw was die Gespräche anging näherten wir uns meiner Meinung nach immer weiter an. Ich war verliebt wie am ersten Tag. Sie war nicht so deutlich zu lesen, aber wirkte meiner eindeutigen Meinung nach auch zumindest stellenweise extrem verliebt. Ihre Blicke, Regungen, das viele glückliche Lachen etc haben mir das vermittelt. Manchmal wurden unsere Gespräche ernster und wir redeten über ihre Trauer über den Verlust ihres Vaters. Sie vertraute mir sehr, genoss meine Unterstützung und ließ sich von mir trösten. Wenn wir über unsere gemeinsame Zeit sprachen, grinste sie wie ein Honigkuchenpferd und wirkte auf mich vollkommen verknallt. Allerdings fragte sie mich bei einigen wenigen Gelegenheiten, was aus uns werden soll bzw. Ob wir uns nur freundschaftlich treffen. Ich sagte ihr vorsichtig und nicht eindeutig, dass ich Gefühle für sie hab aber mir unsicher bin (jetzt glaube ich fast, das war ein Fehler. Ich hatte Angst sie würde meine Liebe nicht erwidern und sah sie irgendwie an der Reihe auf mich zuzugehen). So ganz kann ich mich aber gerade auch nicht mehr erinnern. Sie sagte jedenfalls, dass sie total Angst habe, nochmal etwas mit mir anzufangen, da es ja wieder kaputt gehen können. Außerdem sei sie sich ihrer Gefühle immernoch unsicher. Sie könne ihre Gefühle überhaupt nicht einordnen und wisse nicht genau, was für eine Art von Gefühlen sie für mich habe. Bei einem dieser Gespräche nahmen wir uns wieder in den Arm, worauf sie zu weinen anfing. Sie sagte dann "siehst du, da ist auf jeden Fall irgendwas, das ich unterdrücke. Ich weiß nur nicht was."
So schließlich bei einem Treffen waren wir wieder gemeinsam essen. Das Treffen war eins der schönsten glaube ich. Wir haben uns ständig verliebt in die Augen geschaut und sie machte mir Komplimente. Ich machte ihr daraufhin natürlich auch welche. Aber an dem Tag ging jedes Geflirte irgendwie besonders von ihr aus. Plötzlich erzählte sie, dass sie mit dem Typen (von dem ich dachte, dass er Geschichte sei) für 2 Wochen in den Urlaub fahren würde. Ich war geschockt, hab aber nicht viel dazu gesagt. Nur zu verstehen gegeben dass ich das nicht schön finde. Dennoch verlief der Rest des Treffens toll und wir machten aus, nach ihrem Urlaub gemeinsam in einem Freizeitpark zu fahren. Sie erklärte mir dass sie sich darauf schon total freuen würde. Später als ich Zuhause war, schrieb ich ihr noch wie faszinierend ich sie nach den ganzen Jahren immernoch fände. Sie schrieb, dass sie das sehr freuen würde (bei einem späteren Gespräch gestand sie mir, dass sie gar nicht wusste, was sie darauf sagen solle. Das Kompliment wäre für sie unglaublich toll gewesen und sie würde genauso für mich fühlen. Sie sagte, dass sie sich danach wie ein kleines Mädchen gefühlt hatte, dass im Garten einem Gänseblümchen die Blüten abzupft und "er liebt mich, er liebt mich nicht" spielt).
Zwei Tage später schrieb ich ihr dann nochmal, weil mich dieser Urlaub mit dem Typen so beschäftigte. Sie erklärte, dass sie ihn bis jetzt einfach nur mögen würde und da nicht mehr wäre aber sie es auch nicht ausschließen könnte, dass mehr daraus werden könnte. Sie sei sehr verwirrt momentan und könne das mit ihm nicht richtig einordnen. Sie sei sich aber sicher, dass die beiden nicht als paar wiederkämen. Und ihr täte es leid, dass es dadurch für mich so schwer sei. Ich sagte ihr sie solle sich über ihre Gefühle klar werden und, dass dies ja auch möglich sein sollte, bei dem was sie zu mir alles gesagt habe...
Habe ich vorher vergessen zu schreiben: schon bei den letzten treffen, kam es zu Gesprächen in denen sie mir mehrfach ganz eindeutig und wörtlich sagte, dass für sie niemals jemand oder etwas an mich als Person und Partner und/oder unsere Beziehung ran kommen könnte. Dass ich immer der Richtige und Tollste für sie sein werde. Generell tausend solcher schöner Sachen. Es wäre einfach zu viel, um das alles hier aufzuschreiben. Jedenfalls hat sie im Prinzip alles erdenkliche gesagt, was man seinem geliebten Partner sagen würde. Ohne, dass ich irgendwas davon provoziert, gefordert oder erwartet hätte. Nur von Liebe, bzw "ich liebe dich" hat sie nichts (wörtlich) gesagt. Trotzdem war alles irgendwie eine Art Liebeserklärung für mich. Dennoch kam es nie zu der 100% Entscheidung für uns bzw eine neue Beziehung. Sie hatte trotz allem Zweifel und Ängste.
Naja zurück zur Chronologie. Ich war jetzt ziemlich durcheinander und ängstlich wegen des Urlaubs mit dem Typen. Ich konnte meine Gefühle nicht mehr zurückhalten und schrieb ihr 4 zusammenhängende Briefe. In diesen Briefen habe ich eine vierteilige Vorstellung bzw Fantasie beschrieben, wie wir nach einem gemeinsamen Tag zusammen Nachhause kommen. Am Anfang ist alles sehr harmlos und wir küssen uns nur, doch mit jedem Teil kommen wir mehr zur Sache. Der dritte und vor allem der vierte Teil sind dann sehr explizit und versaut aber meiner Meinung nach auf eine schöne, romantische und geile Art... Naja eigentlich war alles so vorbereitet, dass sie jeden Tag einen neuen Teil bei sich im Briefkasten vorfindet. Leider hat das nicht perfekt geklappt und sie hat Teil 1-2 und 3-4 jeweils auf einmal gelesen. Nach Teil 1-2 kam die erste Antwort. Sie sei total geflasht und beeindruckt. Finde es unheimlich schön aber sei sich nicht sicher, ob das richtig sei. Sie würde beim lesen spüren, wie sehr sie mich "möge" (Zitat) und dass sie mich ganz fest in den Arm nehmen wolle aber mir auch sagen wolle, dass das (also diese Fantasie in die Tat umzusetzen) jetzt nicht das Richtige für sie sei. Sie erklärte mir, dass es gemischte Gefühle seien, das aber eindeutig nicht als Abfuhr zu verstehen sei. Auf die letzten 2 Briefe bekam ich erstmal keine Antwort und sie war schließlich im Urlaub. Ich habe mich die 2 Wochen bewusst nicht bei ihr gemeldet (hatte ihr schon vorher gesagt, dass ich sie nicht eingengen werde und, dass sie rausfinden muss, was das Richtige für sie ist. Natürlich habe ich Angst gehabt, aber ich dachte es sei besser nicht zu klammern oder sie von irgendetwas abhalten zu wollen. Ich dachte und wollte, dass sie selbst drauf kommen würde.)
Ein paar Tage nachdem sie wieder da war, kam dann schließlich eine Nachricht von ihr und wir fingen an zu schreiben. Sie wolle sich mit mir treffen. Ich fragte was mit dem Typen sei und wieso sie sich treffen wolle. Es stellte sich heraus, dass sie mit mir reden wolle und die beiden jetzt ein Paar seien. Wir trafen uns also zum reden.
Vier Stunden lang haben wir geredet. Beide viel geweint. Angeblich habe sie den ganzen Urlaub über ständig an mich gedacht und fast jede Nacht eine Nachricht für mich vorgeschrieben, die sie dann aber nicht abgeschickt hat. Der Urlaub wäre schön gewesen, es habe sich aber absolut nichts mit dem Typen abgezeichnet bzw nichts darauf hingewiesen, dass sich bei den beiden etwas entwickeln könnte. Ihre Gedanken wären bei mir gewesen. Nach dem Urlaub habe der Typ sie schließlich gefragt, ob sie es miteinander versuchen wollen. Sie habe sich gefreut und ihm mit einem ehrlichen "Ja" geantwortet. Im Gespräch hat sie aber auch deutlich gemacht, dass sie sich trotz des guten Gefühls auch nicht sicher bei ihm sei. Auch sei sie noch nicht verliebt...
Wieder bestätigte sie mir alles an Gefühlen, Wertschätzungen etc für mich und uns als ehemalige Partner sowie "Team". Das Band zwischen uns würde für sie für immer halten und auch dieser Typ könnte daran niemals was ändern, nicht an mich herankommen und nichts an dem ändern, was sie in mir sieht etc... Nachdem sie fertig war, war ich an der Reihe und redete um mein Leben :D.
Sie sagte, sie wisse, dass ich der Richtige sei und eine gemeinsame Beziehung auch das richtige und beste für sie wäre, dies aber nicht heiße, dass sie das auch will. Sie wollte meine Aussage, dass wir uns wieder eineinander verliebt haben nicht bestätigen, aber auch nicht verneinen. Sie sagte, dass sie mich liebe, aber es fehle ihr etwas. Sie wisse nicht, ob sie auch in mich verliebt sei (kribbeln im Bauch, Sehnsucht nach körperlicher Nähe etc.) und ob sie das nochmal sein könnte. Die Briefe (also auch die versauten) hätte sie sehr schön gefunden aber gleichzeitig gemerkt, dass sie nicht weiß, ob sie sowas auch mit mir will. Das Bedürfnis und der Wunsch nach Nähe und Sex mit mir haben einmal einen ziemlichen Rückschlag erlebt (zu einer der schlechteren Zeiten in unserer Beziehung ging es mir Mal aus verschiedenen Gründen sehr schlecht und ich hatte mich emotional und körperlich ziemlich von ihr distanziert ohne ihr zu erklären, was los war. Das hatte sie damals sehr verletzt und gekränkt, sodass sie mir damals sagte, wenn du so weiter machst, weiß ich nicht ob ich jemals wieder nochmal so gerne und viel Sex mit dir haben werden will). Kurzum: sie hat scheinbar sehr viel Angst vor Nähe mit mir und weiß nicht ob sie das noch reizt. Sie hat wohl eine Art "Eismantel" um ihr Herz aufgebaut (ein Erklärungsversuch von ihr),um sich nicht von mir verletzten zu lassen. Das scheint irgendwie der Knackpunkt zu sein. Das ist jetzt natürlich nur eine grobe Zusammenfassung von dem, was das entscheidende Puzzleteil zu sein scheint.
Jedenfalls war sie für mein Empfinden während des Gesprächs mehrfach kurz davor sich dazu zu entscheiden mit dem Neuen Schluss zu machen. Dann aber doch wieder davon absah mit den Begründungen:
1. Das könne sie ihm nicht antun (häufig gesagt)
2. Das sei nicht das, was sie wolle (weniger häufig gesagt).
Sie sagte für eine erneute Beziehung mit mir müsse sie sich hundertprozentig sicher sein. Und sie hätte Angst, dass es nicht funktionieren würde, oder sie gar nicht die Richtige für mich sei und sie mich doch nur unglücklich machen würde.
Für die Sache mit dem Neuen bräuchte sie nicht diese Sicherheit, weil er eben nicht ich sei und die beiden nichts zu verlieren oder kaputt zu machen hätten.
Kurzum: laut ihrer Aussage, sei ich der Richtige und Beste für sie aber irgendwie weiß sie nicht, ob sie das auch wirklich will.
Ich konnte mit dem, was ich gesagt habe schon viel erreichen und sie war in dem Gespräch meiner Einschätzung nach mehrfach kurz vor dem Punkt doch noch 100% von mir und uns überzeugt zu sein. Doch am Ende fehlte einfach immer ein kleiner entscheidender Prozentpunkt.
Achja: mitten im Gespräch - ohne dass dies gerade dazu gepasst hätte - sagte sie dann plötzlich unter Tränen, dass die Trennung ein Fehler war.
Auch sagte ich in meinem langen "Redeteil", dass ich eigentlich nicht gehen oder aufhören könnte, bevor sie sich für mich und uns entschieden hat, weil alles andere ein riesen Fehler sei. Als sie dann irgendwann im Gespräch sagte, sie wolle alleine sein und brauche Ruhe, bot ich an, sie Nachhause zu bringen. Daraufhin sagte sie "du hast doch gesagt, dass du nicht gehst bevor ich mich eindeutig für uns entschieden hab.". Das hab ich irgendwie so interpretiert, als ob sie sich doch wünscht, dass ich sie überzeugen kann.
Zwischendurch konnten wir auch etwas sorgloser und befreiter miteinander reden und lachen. Und sie machte mir ein paar schöne Komplimente. Zb sagte mit einem meiner Meinung nach voll verknallten Blick "In deinen Augen kann ich so viel sehen. Das habe ich nur bei dir so". (Im Kontext hat das irgendwie Sinn gemacht :D und es war auf jeden Fall ein sehr schönes und ernst gemeintest Kompliment), woraufhin ich sagte "wenn wir schon dabei sind. Wenn ich in deine Augen schaue, weiß ich immer irgendwie, dass alles gut wird. Selbst wenn ich wüsste, ich müsste morgen in den Krieg ziehen...wenn ich in deine Augen schaue, wüsste ich, dass alles gut ausgehen würde." Das fand sie irgendwie total schön auch wenns total kitschig ist😁.
Bei einer anderen Situation sagte ich ihr, dass ich weiß, dass der neue Typ nicht der richtige für sie ist. Sie fragte woher ich das zu wissen glaube. Darauf sagte ich zuerst "Es kann nur einen geben und das bin ich.". Darauf hatte sie irgendwie auch total glücklich und verlegen gelächelt. Andere Gründe hab ich ihr natürlich auch genannt. Allgemein weiß ich, dass sie sehr viel auf meine Meinung gibt und wenn ich sowas sage wie "das sagt mir einfach mein Gefühl" oder "das weiß ich einfach", bedeutet ihr das wirklich etwas.
Soweit ich weiß, ist sie jetzt noch mit dem Typen zusammen und wir haben die Entscheidung "vertagt". Nächste Woche sehen wir uns erst wieder. Ich habe ihr vor ein paar Tagen wieder einen langen Brief geschrieben. Als ich ihr den gegeben habe, wirkte sie wieder total verlegen. Aber auf eine positive, berührte, vielleicht sogar verliebte Art (ist natürlich nur meine Interpretation, aber eigentlich kenne ich sie ja gut genug um das zu erkennen. Sie würde das aber niemals "zugeben" bzw würde das wahrscheinlich verneinen). In den nächsten Tagen will sie mir eine Antwort auf den Brief geben.
So das war's endlich😂. Das ist natürlich trotz des Umfangs nur eine Zusammenfassung. Ich hoffe wirklich, jemand tut sich das an und liest alles aufmerksam durch. Ich suche nicht nach Aufmerksamkeit oder so und fühle mich sehr aufdringlich mit dem Roman. Aber wie ihr vielleicht versteht, bin ich wirklich überfordert und suche ernsthaft nach Hilfe. Deswegen nochmal: ich bin wirklich für jeden bzw alles sehr sehr dankbar. Ich sehe in dieser Person mein größtes Glück und meine Frau fürs Leben und spüre bzw weiß auf eine gewisse Weise, dass sie umgekehrt das gleiche in mir sieht und es fühlt. Nur ihre Ängste und Zweifel stehen ihr im Weg (glaube ich). Ich würde wirklich alles für uns tun, weil ich weiß, dass wir zusammen gehören und es ein riesengroßer Fehler wäre, sich nicht über die Zweifel hinwegzusetzen. An ihrer "Blockade" können wir arbeiten und ich weiß, dass wir diese überwinden werden (habe ich ihr auch ganz eindeutig gesagt, aber sie war nicht vollends überzeugt. Hier scheint für mich generell der Hund begraben zu sein. Sie traut sich nicht und sagt sie weiß gar nicht, ob sie das so richtig will, bzw zulassen kann). Dass wir uns lieben, wissen und sagen wir beide. Aber sie scheint das manchmal so in die "platonische" Richtung schieben zu wollen, obwohl sie eigentlich weiß, dass es das nicht ist. Auch sind wir uns darin einig, dass wenn wir keine endgültige Lösung finden, wir auf ewig immer wieder an diesem Punkt landen werden und uns immer im Kreis drehen werden, weil wir uns immer lieben werden und niemals nur Freunde sein könnten. Deswegen gibt es nur zwei Möglichkeiten: Beziehung oder absoluter Kontaktabbruch. Zweites wollen wir beide nicht wirklich. Auch sie sagt sie will nicht ohne mich leben.
Was kann ich noch tun, um sie von uns zu überzeugen? Wie kann ich diese Blockade aufbrechen? Was geht in ihr vor und warum wehrt sie sich gegen etwas, von dem sie selbst sagt, dass es das richtige und beste wäre und sie mich liebt?
Nochmal: ich danke euch riesig im voraus und beantworte euch gerne sämtliche Fragen :)!
Viele Grüße!