Hallo Community,
ich (27) bin seit 3 Jahren mit meinem Freund (29) zusammen. Anfangs liebten wir uns über alles. Ich dachte, er wäre der Mann fürs Leben und habe mir natürlich auch Hoffnung auf eine baldige Familiengründung gemacht (ich liebe Kinder über alles und wollte mit 25 am liebsten mein erstes Kind haben). Er gab mir immer das Gefühl, dass er genauso tickt. Sagte oft Dinge wie: "Ich wollte nie nach einem Jahr Beziehung schon mit einer Frau zusammen ziehen, aber bei dir habe ich ein anderes Gefühl." Als ich dann nach 1 Jahr Beziehung das Thema Zusammenziehen ansprach, hat er gekniffen und konnte sich ewig nicht entscheiden ob oder ob nicht. Hat ja dann letztlich doch geklappt.
Mittlerweile haben wir uns aber dermaßen auseinander gelebt, dass ich nicht mehr weiter weiß. An eine Familie ist überhaupt nicht mehr zu denken und ich werde ja auch nicht jünger... Früher gab es kaum Momente, in denen wir nicht wussten was wir sagen sollen. Heute haben wir uns kaum mehr zu sagen, als "wie war dein Tag?" und "alles klar bei dir?". Wir streiten uns nur noch. Es geht um alltägliche und unwichtige Sachen (Geschirr steht überall rum, ich mache den Haushalt alleine, er unterstützt mich nicht, ich schlafe zu wenig mit ihm, ich mecker zu viel, usw. usf.). Die üblichen Sachen eben. Hinzu kommt aber auch seine Promotion. Er ist häufig mehr als den halben Monat und dass seit nunmehr 1 1/5 Jahren nicht da (800 km entfernt) für seine Doktorarbeit. Das hat oft zu Stress geführt. Ich habe mich allein gelassen gefühlt und er sich nicht verstanden. Seit 4 Wochen hören wir gar nicht mehr auf zu streiten. Wir haben auch schon über Trennung gesprochen, keiner konnte sich allerdings bislang dazu entscheiden. Es ist, als wenn jeder auf den ersten Schritt des anderen warten würde.
Ab heute, nachdem wieder einmal - vorwiegend über sms - gestritten wurde, habe ich aber das dringende Bedürfnis, mich zu trennen.
Blöd nur: ich habe am Samstag noch Geburtstag und möchte mir eigentlich nicht selber den Tag versauen und dann ist bald auch noch Weihnachten. Klingt banal, ist es auch, beschäftigt mich aber trotzdem. Außerdem habe ich Angst, es später doch zu bereuen.
Mir stellt sich nur die Frage, wie ich es anstellen soll. Wenn ich alleine bin, bin ich mir total sicher, dass ich einen Schlussstrich ziehen möchte und das aber ausdrücklich im Guten und ohne Streit. Wenn er aber da ist, verlässt mich der Mumm, obwohl er mich mittlerweile oft mit seiner Anwesenheit nervt. Dann steigen mir Tränen in die Augen und ich traue mich nicht, es auszusprechen.
Ich kann die Beziehung so aber nicht weiter führen, weil ich keinen klaren Kopf mehr bekomme. Verständlich, wenn man nur noch streitet und sonst gar nichts mehr läuft - kein Sex, kein Kuscheln, kein Küssen, kein normales Gespräch...