Depressionen? Burnout? Trennung?
Hallo nochmal!
Ich habe gerade auch in der Rubrik "Beziehungen" einen Thread aufgemacht, bevor ich auf den Thread in diesem Bereich zum Thema Burnout aufmerksam wurde.
Es scheint so, dass mein Mann evt. psychische Probleme hat, die durch diese Situation mit Mobbing am Arbeitsplatz, dazu noch ganz viel Stress mit Wohnungsrenovierungen und finanziellen Belastungen, vielleicht hervorgerufen worden sind. Ich bin mir nur nicht sicher. Er ist so anders geworden in den letzten Monaten. Er verdreht vieles, was ich irgendwann mal gesagt habe, kritisiert dann stundenlang daran herum, er verdreht Tatsachen total, er ist teilweise ganz schön streitsüchtig, legt sich nicht nur mit mir sondern auch mit seinem Umfeld oft an, ist oft am Wochenende total antriebslos... . Magenprobleme hat er auch (muss nächste Woche zur Magenspiegelung).
Und jetzt auf einmal weiß er nicht mehr, ob das mit uns noch Sinn macht und ist fluchtartig weggefahren für 4 Tage (zu seinen Eltern), um einen klareren Kopf zu bekommen. Ich komme mit der ganzen Situation so gar nicht zurecht. Eine Therapie oder Eheberatung kommt für ihn nicht in Frage. Wie soll man das als Partner nur aushalten? Und woran kann ich erkennen, ob es wirklich diese seelischen Probleme sind? Mein Gefühl sagt mir, dass da noch Liebe ist zwischen uns. Aber das ist auch das Einzige.
Habt Ihr eine Idee oder Erfahrungen mit so etwas? Ich hänge total in der Luft.
LG
Traurig
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Hallo Traurig,
es scheint mir, als ob wir uns nun alle hier treffen, in so kurzer Zeit und alle mit sehr ähnlichen Fragen und Problemen. Der erste Trost für dich kann also sein: Du bist nicht allein und hier sicher gut aufgehoben, denn du wirst garantiert viele freundliche Menschen treffen, die dich sehr gut verstehen und die dir auch zur Seite stehen möchten.
Auch bei mir gab es einen sehr ähnlichen Ablauf, nur umgekehrt. Mit Depression und Burn-Out und Therapie dazu ist meine Frau zu der Erkenntnis gekommen, dass sie mich möglicherweise nicht mehr liebt,ja vielleicht nie so richtig geliebt hat... Und auch ich habe noch immer das Gefühl, dass noch so viel Liebe zwischen uns ist... Und dass ich dabei total in den Seilen hänge kannst du sicher gut nachvollziehen. Doch ich durfte hier schon so viel Unterstützung und Zuspruch erfahren, so viele persönliche Kontakte knüpfen, PN austauschen, telefonieren...
Und so möchte ich dir auch Mut machen, lass deinem Mann etwas Ruhe, wenn du ihn aktuell sowieso nicht erreichst, und bewahre dir den Optimismus, dass sich alles wieder zum Guten wenden wird... Gebt nicht vorschnell auf. Ja, und zu differenzieren, was ist krankheitsbedingt und was ist charakterlich bedingt, auch mir fällt das unenedlich schwer... Verlass dich auf dein Bauchgefühl, tue was dir gut tut, dann ist es auch richtig.
Soviel von mir
Herzliche Grüße
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Hallo Traurig,
es scheint mir, als ob wir uns nun alle hier treffen, in so kurzer Zeit und alle mit sehr ähnlichen Fragen und Problemen. Der erste Trost für dich kann also sein: Du bist nicht allein und hier sicher gut aufgehoben, denn du wirst garantiert viele freundliche Menschen treffen, die dich sehr gut verstehen und die dir auch zur Seite stehen möchten.
Auch bei mir gab es einen sehr ähnlichen Ablauf, nur umgekehrt. Mit Depression und Burn-Out und Therapie dazu ist meine Frau zu der Erkenntnis gekommen, dass sie mich möglicherweise nicht mehr liebt,ja vielleicht nie so richtig geliebt hat... Und auch ich habe noch immer das Gefühl, dass noch so viel Liebe zwischen uns ist... Und dass ich dabei total in den Seilen hänge kannst du sicher gut nachvollziehen. Doch ich durfte hier schon so viel Unterstützung und Zuspruch erfahren, so viele persönliche Kontakte knüpfen, PN austauschen, telefonieren...
Und so möchte ich dir auch Mut machen, lass deinem Mann etwas Ruhe, wenn du ihn aktuell sowieso nicht erreichst, und bewahre dir den Optimismus, dass sich alles wieder zum Guten wenden wird... Gebt nicht vorschnell auf. Ja, und zu differenzieren, was ist krankheitsbedingt und was ist charakterlich bedingt, auch mir fällt das unenedlich schwer... Verlass dich auf dein Bauchgefühl, tue was dir gut tut, dann ist es auch richtig.
Soviel von mir
Herzliche Grüße
Hallo Bing
Danke für die warmen Worte!
Mensch, das ist wirklich traurig mit Deiner Frau. Ich verstehe Dich sehr gut, dass Du in den Seilen hängst... . Wünsche Dir/Euch, dass es sich doch noch zum Guten wendet. Weißt Du, manchmal denke ich, dass man in so einer Situation nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte. Dann halte ich mich immer gedanklich an unsere Hochzeit und die wunderschöne Zeit davor/danach fest. Nur schleichen sich trotzdem immer kleine Zweifel ein, wenn man solche Sachen zu hören bekommt, dass der Partner die Heirat eigentlich gar nicht wollte oder sowas in der Art. Das schmerzt. Oder so Äußerungen über mich, die wirklich stark abwertend sind. Hinterher wird es dann zwar revidiert, aber es sind dann doch Giftpfeile, die im Herzen drin stecken. Mein Bauch sagt mir, dass wir uns lieben und dass wir das auch schaffen können, aber ich befürchte, dass meine Kraft allein dafür nicht ausreicht. Etwas muss mein Mann auch mithelfen oder zumindest bereit sein, Hilfe anzunehmen. Und da weigert er sich ja...
Danke nochmal und viel Glück Euch!
LG
Traurig2008
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Hallo Bing
Danke für die warmen Worte!
Mensch, das ist wirklich traurig mit Deiner Frau. Ich verstehe Dich sehr gut, dass Du in den Seilen hängst... . Wünsche Dir/Euch, dass es sich doch noch zum Guten wendet. Weißt Du, manchmal denke ich, dass man in so einer Situation nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte. Dann halte ich mich immer gedanklich an unsere Hochzeit und die wunderschöne Zeit davor/danach fest. Nur schleichen sich trotzdem immer kleine Zweifel ein, wenn man solche Sachen zu hören bekommt, dass der Partner die Heirat eigentlich gar nicht wollte oder sowas in der Art. Das schmerzt. Oder so Äußerungen über mich, die wirklich stark abwertend sind. Hinterher wird es dann zwar revidiert, aber es sind dann doch Giftpfeile, die im Herzen drin stecken. Mein Bauch sagt mir, dass wir uns lieben und dass wir das auch schaffen können, aber ich befürchte, dass meine Kraft allein dafür nicht ausreicht. Etwas muss mein Mann auch mithelfen oder zumindest bereit sein, Hilfe anzunehmen. Und da weigert er sich ja...
Danke nochmal und viel Glück Euch!
LG
Traurig2008
Hallo Traurig2008,
ja wie Bing dir schon gesagt hat, du bist hier nicht alleine und im Moment scheinen die Überlastungsgeschichten hier wirklich sehr präsent zu sein. Es wird alles immer hektischer ,die Anforderungen immer größer, oft spielen Existenzängste auch noch eine große Rolle und Menschen die sensibler sind, verändern sich oft auf eine nicht nachvollziehbare Art und Weise.
Das was du hier mitmachst ist schlimm. Das tröstliche ist, dass alle Krisen auch Chancen bieten. Dein Mann ist momentan nicht bereit sich Hilfe zu holen, dann lass ihn einfach, zieh dich etwas zurück und versuche, wenn es zu heftig und beleidigend wird Grenzen zu setzen.Was du auf jeden Fall machen kannst, du kannst dir persönlich Hilfe holen. Oft fangen solche Schritte bei einem Partner an. Du siehst
die Dringlichkeit und Notwendigkeit, dann tu etwas. Geh zu einer Beratungsstelle von Diakonie oder Caritas. Das ist unabhängig von der Konfession und die beraten kostenlos bis kostengünstig. Vielleicht habt ihr auch das Glück, dass der Arzt auf die Magengeschichte reagiert und deinem Mann etwas auf die Sprünge hilft. Oft ist es auch so, dass jemand in dem
Moment verweigert, wo er sich bedrängt fühlt.
Ich wünsche dir alles Gute, verlier nicht den Mut und die Hoffnung.
Lieben Gruß
Melike
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Hallo Traurig2008,
ja wie Bing dir schon gesagt hat, du bist hier nicht alleine und im Moment scheinen die Überlastungsgeschichten hier wirklich sehr präsent zu sein. Es wird alles immer hektischer ,die Anforderungen immer größer, oft spielen Existenzängste auch noch eine große Rolle und Menschen die sensibler sind, verändern sich oft auf eine nicht nachvollziehbare Art und Weise.
Das was du hier mitmachst ist schlimm. Das tröstliche ist, dass alle Krisen auch Chancen bieten. Dein Mann ist momentan nicht bereit sich Hilfe zu holen, dann lass ihn einfach, zieh dich etwas zurück und versuche, wenn es zu heftig und beleidigend wird Grenzen zu setzen.Was du auf jeden Fall machen kannst, du kannst dir persönlich Hilfe holen. Oft fangen solche Schritte bei einem Partner an. Du siehst
die Dringlichkeit und Notwendigkeit, dann tu etwas. Geh zu einer Beratungsstelle von Diakonie oder Caritas. Das ist unabhängig von der Konfession und die beraten kostenlos bis kostengünstig. Vielleicht habt ihr auch das Glück, dass der Arzt auf die Magengeschichte reagiert und deinem Mann etwas auf die Sprünge hilft. Oft ist es auch so, dass jemand in dem
Moment verweigert, wo er sich bedrängt fühlt.
Ich wünsche dir alles Gute, verlier nicht den Mut und die Hoffnung.
Lieben Gruß
Melike
Hallo Melike
danke für Deine Antwort und Deine Wünsche. Ich geb mir Mühe, Mut aufzubringen. Und die Gefühle sind auch noch da, da vertraue ich drauf. Mein Mann hat sich übrigens schon mehrfach von unterwegs aus gemeldet und ich habe nun auch nicht mehr das Gefühl, dass er nach Hause kommt am Montag und die Trennung vorschlägt. Aber man weiß ja nie...zumindest momentan nicht.
Habe auch festgestellt, dass mein Mann besonders in den letzten Monaten ein ganz anderes, viel langsameres Tempo drauf hat. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, keine bedeutsamen Entscheidungen momentan mit ihm gemeinsam treffen zu wollen. Erstmal sind die Fronten sowieso verhärtet und die Gefahr des Streits ist hoch, und zum anderen merke ich einfach, dass mein Liebster gern alles hinauszögert, unentschlossen ist oder sich ein paar Tage später umentscheidet (z. B. im Hinblick auf Umbaumaßnahmen in der Wohnung).
Und danke für den Rat mit den Beratungsstellen. Ja, ich gehe zur Caritas, hatte vor ca. 3 Wochen den ersten Termin und am Dienstag ist der nächste. Das passt dann auch gut, so dass ich mich etwas "aufgefangen" fühle, falls doch wider Erwarten am Montag eine Hiobsbotschaft von meinem Mann kommt im Hinblick auf uns. Aber ich glaube mal nicht.
Ich wünsche besonders allen, die in einer ähnlichen Situation sind, viel Glück und vor allem Kraft und Geduld in ihrem Umgang mit ihren Partnern!
LG
Traurig2008
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Hallo Melike
danke für Deine Antwort und Deine Wünsche. Ich geb mir Mühe, Mut aufzubringen. Und die Gefühle sind auch noch da, da vertraue ich drauf. Mein Mann hat sich übrigens schon mehrfach von unterwegs aus gemeldet und ich habe nun auch nicht mehr das Gefühl, dass er nach Hause kommt am Montag und die Trennung vorschlägt. Aber man weiß ja nie...zumindest momentan nicht.
Habe auch festgestellt, dass mein Mann besonders in den letzten Monaten ein ganz anderes, viel langsameres Tempo drauf hat. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, keine bedeutsamen Entscheidungen momentan mit ihm gemeinsam treffen zu wollen. Erstmal sind die Fronten sowieso verhärtet und die Gefahr des Streits ist hoch, und zum anderen merke ich einfach, dass mein Liebster gern alles hinauszögert, unentschlossen ist oder sich ein paar Tage später umentscheidet (z. B. im Hinblick auf Umbaumaßnahmen in der Wohnung).
Und danke für den Rat mit den Beratungsstellen. Ja, ich gehe zur Caritas, hatte vor ca. 3 Wochen den ersten Termin und am Dienstag ist der nächste. Das passt dann auch gut, so dass ich mich etwas "aufgefangen" fühle, falls doch wider Erwarten am Montag eine Hiobsbotschaft von meinem Mann kommt im Hinblick auf uns. Aber ich glaube mal nicht.
Ich wünsche besonders allen, die in einer ähnlichen Situation sind, viel Glück und vor allem Kraft und Geduld in ihrem Umgang mit ihren Partnern!
LG
Traurig2008
Aktueller Status
Hallo!
Wollte Euch mal auf den neuesten Stand bringen.
Die Magenspiegelung bei meinem Mann hat eine leichten Magenschleimhautentzündung ergeben, die mit Medikamenten behandelt wird. Ansonsten wurde er noch zum Neurologen geschickt wg. Taubheitsgefühlen an Hand und Fuß. Der Hausarzt hat meinem Mann auch Adressen bzgl. Mobbing-Selbsthilfegruppen mitgegeben. Dort hat er auch angerufen, fühlte sich jedoch nicht so recht verstanden und hat es dann darauf beruhen lassen . Nun ja, zum 01.07. hat er eine neue Stelle und ich hoffe sehr, dass sich damit einiges verändern wird, wenn er aus der Mobbing-Situation raus ist. Das ist auch so ziemlich das einzige kleine Licht am Ende des Tunnels, was ich sehe.
Ich vermute, dass mein Mann mich völlig anders sieht und wahrnimmt als früher. Irgendwas ist total anders geworden, ich fühle mich permanent auf dem Prüfstand. Er kritisiert häufig, wie ich mich verhalte, was ich wie wo zu wem gesagt habe. Das gefällt mir gar nicht und ich gebe selbstbewusst Kontra. Dennoch ist es kein schönes Gefühl, wenn man sich dauernd beobachtet fühlt. Schwer zu beschreiben... .
Es scheint so, als sieht er mich durch eine ganz dunkle Brille und jede kleinste Kleinigkeit ist für ihn von Bedeutung und ein Zeichen, dass wir nicht mehr zusammenpassen. Ich habe mit ihm mehrfach darüber gesprochen und er meint sogar selbst, dass er das schon an sich selbst bemerkt hätte. Aber er will es halt einfach so weiterlaufen lassen.
Er hat jetzt einen totalen Egotripp, trifft sich häufig mit Freunden, hat ein neues Hobby, macht kaum mehr Pläne zusammen mit mir, will auch ein paar Tage allein in Urlaub. Er sagt, er braucht Abstand, jeder muss für sich auf die Füße kommen, und danach kann man sehen, ob es wieder miteinander passt. Damit kann ich nicht gut leben, weil die Verletzungen aus den letzten Monaten tief sitzen und irgendwann mal bereinigt werden müssten (wo er ja jedes Gespräch drüber ablehnt).
Aber ansonsten bliebe mir nur zu gehen. Und da ich noch nicht so weit bin, muss ich mich jetzt schützen und darf mich nicht mehr so verletzen lassen. Die Dame von der Eheberatung hat mir dazu ein paar Tipps gegeben. Aber dennoch hoffe ich bei jeder kleinen Besserung und bei jedem kleinen Schritt, den mein Mann auf mich zukommt, dass es wieder gut wird - und bin danach wieder enttäuscht.
Ich weiß inzwischen nicht mehr, wie lange ich das noch kann. Es geht mir zwar insgesamt ganz gut, ich kann auch arbeiten, treffe mich mit Freunden usw., aber ich merke, dass meine Gefühle leider immer weniger werden. Ich rebelliere dagegen, indem ich das Gespräch mit meinem Mann suche, indem ich ihn auch am Wochenende wieder gebeten habe, zum nächsten Eheberatungstermin mitzukommen. Aber er scheint mir nicht das, was ich brauche, geben zu können, auch wenn ich schon merke, dass er sich auch bemüht. Er ist sehr wechselhaft zu mir. Er kann irgendwie nicht aus seiner Haut, fühlt sich wie ferngesteuert, sagt er immer. Aber er meint, dass er keine Hilfe braucht sondern dass er seine Probleme selbst löst eben mit diesem Egotripp. Ich habe jedoch das Gefühl, dass uns das alles noch mehr entfremdet. Für gemeinsame Unternehmungen ist jedenfalls kaum mehr Zeit.
Ist jemand schonmal durch so ein "Jammertal" gegangen mit seinem Partner und es ist wieder gut geworden? Oder ist es der Anfang vom Ende...
LG
Traurig2008
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Hallo!
Wollte Euch mal auf den neuesten Stand bringen.
Die Magenspiegelung bei meinem Mann hat eine leichten Magenschleimhautentzündung ergeben, die mit Medikamenten behandelt wird. Ansonsten wurde er noch zum Neurologen geschickt wg. Taubheitsgefühlen an Hand und Fuß. Der Hausarzt hat meinem Mann auch Adressen bzgl. Mobbing-Selbsthilfegruppen mitgegeben. Dort hat er auch angerufen, fühlte sich jedoch nicht so recht verstanden und hat es dann darauf beruhen lassen . Nun ja, zum 01.07. hat er eine neue Stelle und ich hoffe sehr, dass sich damit einiges verändern wird, wenn er aus der Mobbing-Situation raus ist. Das ist auch so ziemlich das einzige kleine Licht am Ende des Tunnels, was ich sehe.
Ich vermute, dass mein Mann mich völlig anders sieht und wahrnimmt als früher. Irgendwas ist total anders geworden, ich fühle mich permanent auf dem Prüfstand. Er kritisiert häufig, wie ich mich verhalte, was ich wie wo zu wem gesagt habe. Das gefällt mir gar nicht und ich gebe selbstbewusst Kontra. Dennoch ist es kein schönes Gefühl, wenn man sich dauernd beobachtet fühlt. Schwer zu beschreiben... .
Es scheint so, als sieht er mich durch eine ganz dunkle Brille und jede kleinste Kleinigkeit ist für ihn von Bedeutung und ein Zeichen, dass wir nicht mehr zusammenpassen. Ich habe mit ihm mehrfach darüber gesprochen und er meint sogar selbst, dass er das schon an sich selbst bemerkt hätte. Aber er will es halt einfach so weiterlaufen lassen.
Er hat jetzt einen totalen Egotripp, trifft sich häufig mit Freunden, hat ein neues Hobby, macht kaum mehr Pläne zusammen mit mir, will auch ein paar Tage allein in Urlaub. Er sagt, er braucht Abstand, jeder muss für sich auf die Füße kommen, und danach kann man sehen, ob es wieder miteinander passt. Damit kann ich nicht gut leben, weil die Verletzungen aus den letzten Monaten tief sitzen und irgendwann mal bereinigt werden müssten (wo er ja jedes Gespräch drüber ablehnt).
Aber ansonsten bliebe mir nur zu gehen. Und da ich noch nicht so weit bin, muss ich mich jetzt schützen und darf mich nicht mehr so verletzen lassen. Die Dame von der Eheberatung hat mir dazu ein paar Tipps gegeben. Aber dennoch hoffe ich bei jeder kleinen Besserung und bei jedem kleinen Schritt, den mein Mann auf mich zukommt, dass es wieder gut wird - und bin danach wieder enttäuscht.
Ich weiß inzwischen nicht mehr, wie lange ich das noch kann. Es geht mir zwar insgesamt ganz gut, ich kann auch arbeiten, treffe mich mit Freunden usw., aber ich merke, dass meine Gefühle leider immer weniger werden. Ich rebelliere dagegen, indem ich das Gespräch mit meinem Mann suche, indem ich ihn auch am Wochenende wieder gebeten habe, zum nächsten Eheberatungstermin mitzukommen. Aber er scheint mir nicht das, was ich brauche, geben zu können, auch wenn ich schon merke, dass er sich auch bemüht. Er ist sehr wechselhaft zu mir. Er kann irgendwie nicht aus seiner Haut, fühlt sich wie ferngesteuert, sagt er immer. Aber er meint, dass er keine Hilfe braucht sondern dass er seine Probleme selbst löst eben mit diesem Egotripp. Ich habe jedoch das Gefühl, dass uns das alles noch mehr entfremdet. Für gemeinsame Unternehmungen ist jedenfalls kaum mehr Zeit.
Ist jemand schonmal durch so ein "Jammertal" gegangen mit seinem Partner und es ist wieder gut geworden? Oder ist es der Anfang vom Ende...
LG
Traurig2008
Prognosen sind schwierig, ich kenne beides,
Beziehungen die durch heftige Krisen gegangen sind und dann wieder funktioniert haben. Oder die die Kurve nicht mehr bekommen haben und auseinander gingen.Was ich dir raten kann, höre
auf deinen Mann ständig zu beobachten, höre auch auf alles von ihm und seinem Verhalten abhängig zu machen. Höre mal auf mit Erwartungen, er kann sie wohl im Moment nicht erfüllen. Hast du auch deine Freunde und Dinge die dir Spass machen.Vielleicht ist dein Mann in einiger Zeit für Gespräche bei einer Beratung offener.Vielleicht kannst du dir auch mal etwas Lektüre besorgen, die dir weiterhilft
"Was glückliche Paare richtig machen." "Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise." oder sämtliche Bücher von Hans Jellouschek, schau dich mal bei www.amazon.de um.Wichtig wäre, dass ihr wirklich beide die Beziehung wollt und dass ihr euch als Liebespaar, das ihr mal ward wieder entdeckt.
Gruß Melike
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Prognosen sind schwierig, ich kenne beides,
Beziehungen die durch heftige Krisen gegangen sind und dann wieder funktioniert haben. Oder die die Kurve nicht mehr bekommen haben und auseinander gingen.Was ich dir raten kann, höre
auf deinen Mann ständig zu beobachten, höre auch auf alles von ihm und seinem Verhalten abhängig zu machen. Höre mal auf mit Erwartungen, er kann sie wohl im Moment nicht erfüllen. Hast du auch deine Freunde und Dinge die dir Spass machen.Vielleicht ist dein Mann in einiger Zeit für Gespräche bei einer Beratung offener.Vielleicht kannst du dir auch mal etwas Lektüre besorgen, die dir weiterhilft
"Was glückliche Paare richtig machen." "Liebe dich selbst und freu dich auf die nächste Krise." oder sämtliche Bücher von Hans Jellouschek, schau dich mal bei www.amazon.de um.Wichtig wäre, dass ihr wirklich beide die Beziehung wollt und dass ihr euch als Liebespaar, das ihr mal ward wieder entdeckt.
Gruß Melike
Eheberatung
Hallo!
Melike, danke für Deine Tipps. Ja, Du hast ja Recht. Dieses ganze Hin und Her, dieser ständige Stress in unserer Ehe macht mich kirre und es gab kaum ein anderes Thema im letzten halben Jahr als das. Das fraß mich fast auf! Immer wieder versuchte ich, wieder zu mir zu finden, nichts auf das, was mein Mann sagt und tut, zu geben, und mich auf mich zu konzentrieren. Aber jedesmal, wenn es mir wieder besser ging, kam mein Mann wieder auf mich zu, ich baute ein wenig Vertrauen auf, dass die Krise nun überstanden ist, und dann kam der nächste Knall. Es fühlt sich an, als hätte er Angst davor irgendwie, dass es wieder gut wird mit uns und dann holt er richtig fiese, heftige Knüppel raus, die er uns zwischen die Beine wirft. Einfach aus der Luft gegriffen und richtig gemein. Und das, obwohl er der liebenswerteste Mensch der Welt sein kann. Es ist alles sehr widersprüchlich und zeigt mir einmal mehr, dass da etwas nicht stimmt (bei aller Zuneigung für meinen Mann).
Nach mehreren Aktionen dieser Art habe ich letztes Wochenende spontan meinen Koffer gepackt und bin für 4 Tage abgehauen. Ich habe mir ein Zimmer in einer günstigen Pension genommen, sehr idyllisch gelegen, und bin dann viel durch die Natur gelaufen und habe mal meine Gedanken geordnet. Mit meinen Freunden konnte ich telefonieren, die waren zum Glück auch zu blöden Tageszeiten für mich erreichbar, dafür bin ich echt dankbar.
Tja, seit ich zurück bin habe ich zwar noch keine Entscheidung getroffen, aber irgendwas in mir drinnen hat sich vorerst "verabschiedet". Was genau, weiß ich noch nicht. Mein Mann ist jetzt wieder besonders liebevoll, aufmerksam, will reden und möchte jetzt auch unbedingt zur Eheberatung mitgehen, weil er unsere Ehe nicht kaputt gehen lassen möchte. Im Prinzip sagt er jetzt genau das, was ich mir die letzten Monate immer gewünscht hätte. Aber jetzt reicht mir das nicht mehr, da Taten folgen müssen. Morgen ist der Eheberatungs-Termin. Mal schauen, wie es wird. Ich habe die Befürchtung, dass es unbequem wird, besonders für meinen Mann, und da er ja sehr leicht zum "Mauern" neigt, kann es gut sein, dass er kein weiteres Mal mitkommt. Aber dann werde ich irgendwann die Konsequenzen ziehen müssen und dann auch können. Ich lasse jetzt erstmal alles auf mich zukommen. Richtig schlecht geht's mir aber zum Glück nicht, ist wahrscheinlich der Selbstschutz.
Falls das hier jemand liest: Bitte drückt die Daumen, dass doch noch alles irgendwie gut wird.
Liebe Grüße
Traurig2008
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^Depression? Bornout? Trennung
Hallo Traurig,
ich habe gerade deinen Beitrag gesehen und befinde mich in der selben Situation. Wir sind seit 17 Jahren verheiratet und haben Zwillinge im Alter von 8 Jahren. Mein Mann war immer herzenslieb und treu. Jedoch hat er sich die letzten Jahre verändert. Er hat Gefühle für seine Sekretätin und weis nicht welche. Er hat sich vor 9 Wochen von mir getrennt und ist in eine Wohnung gezogen. Er Ist beruflich auch sehr eingespannt und war das letzte Jahr fast nie zu Hause. Wir sind im Sommer in ein riesieges neues Haus gezogen. Wir haben beide viele Fehler gemacht, jedoch habe ich mich sehr umgestellt und das ist auch gut so. Er hat gesagt, er hat sich getrennt und er weis nicht, was die Zeit bringt. Er meint, dass er vielleicht nochmal zurückkommt. Er benimmt sich jeden Tag anders. Von sehr lieb über eiskalt. In der Arbeit ist er jetzt schon mal kürzergetreten. Wie ist das den bei Euch ausgegangen?
Ich weis gar nicht mehr, was ich machen soll, denn ich liebe diesen Mann.
LG
Heidi1210
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