Hallo zusammen.
Ich habe eine Frage an euch bezüglich Depression durch Beziehung. Ich lebe etwa seit einem Jahr mit meinem Freund zusammen (bin zu ihm gezogen). Davor wohnte ich knapp 600 km von ihm entfernt, d.h. wir waren davor einige Zeit in einer Fernbeziehung zusammen.
Seit meinem Umzug vor etwa einem Jahr, hat sich alles bei uns verändert! In den ersten 2 Monaten hat er eine Seite an sich gezeigt, die mich nicht nur sehr verschreckt hat, sondern, so hatte ich das Gefühl, auch in eine leichte Depression gestürzt hat. Aufgrunddessen, weil ich dann irgendwann mich völlig begonnen habe von ihm zu isolieren und nur noch zickig ihm gegenüber gewesen bin, hat er mir dann eine Paartherapie vorgeschlagen (eigentlich "omg" schon nach 2 Monaten des zusammenlebens). Ich stimmte natürlich zu, weil ich die Beziehung nicht, nach dem ganzen Opfer welches ich gebracht habe, wieder aufgeben wollte. Wir waren aus finanzieller Sicht nur 2 x bei der Paartherapeutin, weils einfach zu teuer gewesen ist. Nach den Sitzungen wurde es eine Zeit besser zwischen uns.
Zwischenzeitlich habe ich leider meinen neuen Job hier verloren, weil ich verarscht wurde, aber kurz darauf habe ich glücklicherweise eine Aushilfsstelle wieder gefunden. Leider bin ich dort auch nicht lange geblieben, da ich mit den dort herrschenden Arbeitsverhältnissen überhaupt nicht zufrieden war!
Seither bin ich arbeitslos (ca. 3 Monate schon) und versuch mich jetzt, wo ich die Zeit habe, in meine schon langersehnte Selbständigkeit einzuarbeiten!
Das zur kurzen Vorgeschichte.
Hinzu kommt jetzt, dass ich mich seit meinem Umzug zu meinem Freund, ständig von ihm unterdruck gestellt fühle, schlecht gemacht fühle usw. Er nörgelt und kritisiert mich ständig, ich habe das Gefühl ich komme dadurch aus meinem depressiven Loch nicht mehr raus! Er will mir ständig irgendwelche Ratschläge geben, die für mich aber nicht immer so wie er es gern hätte, in die Tat umgesetzt werden können.
Beispiel: Wenn ich mal einen schlechten tag hatte und es mit ihm besprechen will, weil ich das Gefühl habe, das mir z.B. eine bestimmte Person den tag wirklich versaut hat, dann kommen Sprüche von ihm wie "ja das ist eh deine Schuld und du bist eh immer viel zu sensibel für diese Welt, du musst Elenbogen zeigen und den leuten mit dem Arsch ins Gesicht fahren, wenn dir etwas nicht passt" mit dem letzen hat er schon manchmal Recht... aber damit will ich sagen, es ist nicht immer so einfach, wie er sich das vorstellt..
Ich habe das Gefühl, dass er mit meiner Sensibilität, meinen Gefühlen und Ansichten zu bestimmten Dingen und mit meinem intuitiv sein nicht klar kommt! Und durch seine dummen Zwischenkommentare und noch dümmeren Ratschlägen alles nur noch schlimmer macht!
Er ist ein sehr rational denkender Mensch und für ihn haben situationsbedingte Gefühle oder Intuition keine Bedeutung, ich habe anfangs versucht mich an sein schema anzupassen, aber es hat mich in Traurigkeit und Isolation verbannt!
Im allgemeinen muss ich sagen, verwirrt mich auch oft sein "mal so- mal so" sein. Im einen Moment sagt er zu mir, er genießt die Zeit wenn er für sich alleine mal sein kann, im anderen Moment wirft er mir dann vor, warum ich ihn dann auch mal allein lasse und warte das er dann auf mich wieder zukommt. Seine Aussage dazu, ich solle nicht immer alles als 0 und 1 sehen und es ist nicht immer so gemeint, wie er es so ausdrückt.. - hä???!!!!!
Ich fühle mich oft als sein emotionaler Fußabtreter, als Beispiel: Wenn er schlechte Laune hat oder ihm irgendwas gegen den Strich gegangen ist (auf der Arbeit oder auch so zwischendurch), ruft er mich an lässt seinen frust an mir ab und wenn ich was dazu sagen will oder mich rechtfertigen will (weil ich so eine grundlose Beschimpferei mir nicht gefallen lassen will), dann legt er einfach auf.. aber dann so, dass ich ihn danach nicht mehr erreichen kann...
Wenn ihm etwas an mir oder meinem Verhalten stört, dann darf nur er reden, sobald ich versuche ihm auch meinen Standpunkt dazu zuerklären, fällt er mir respektlos ins Wort und wirft mir vor ihn nicht ausreden zulassen und das ich angeblich immer für alles eine Antwort parat habe...
Ich fange manchmal an einfach zu weinen, und weiß nicht warum. Ich habe kaum appetit und fühle mich, alsob ich Steine im Magen hätte! Mittlerweile erzähle ich meinem Freund gar nichts mehr über meinen Gefühlszustand, weil ich mich anschließend immer vor ihm rechtfertigen muss, er mir dann eh immer Vorwürfe macht und es mir grundsätzlich immer schlechter nach unseren Diskussionen dann geht!
Mein Freund hat nicht nur diese Seiten an sich, aber sie wechseln oft zwischen diesen und den Guten..
Meine Befürchtung ist das seine wechselnde Art mir gegenüber, mich in diese Depression gestürzt hat.. Ich war eigentlich noch NIE ein Mensch, der Neigungen zu Depressionen hatte, egal wie schwer etwas für mich war... das lässt mich verzweifeln.
Ich weiß auch nicht mehr wie ich mit ihm umgehen soll, jedes Gespräch endet irgendwie immer im streit, sobald ich meine Gefühle zu etwas äußere.. hinzu kommt, wie soll ich mit dieser depressiven Verstimmung umgehen???