Hallo,
ich hoffe, mir kann jemand einen Tipp geben, denn ich weiß einfach nicht, ob meine Ansichten normal sind.
Es geht darum:
Seit 8 Monaten bin ich mit meinem Freund zusammen, wir führen eine Fernbeziehung, d.h. wir sehen uns alle 2 Wochen. Wir haben uns damals über das Internet kennen gelernt und verstanden uns auf Anhieb.
Er erzählte mir, dass er ein Kind hat (10 Jahre) und seit über 6 Jahren geschieden sei. Ich selber habe keine Kinder, möchte aber irgendwann 1 oder 2. Vielleicht habe ich auch darum Probleme damit, dass er bereits eine eigene Familie hat. Er kennt das alles schon, es wäre für ihn nicht mehr neu. Aber das sei nur am Rande erwähnt. Eigentlich geht es um seine Ex-Frau.
Ich erfuhr von ihm, dass sie ihn nach 5 Ehejahren ein Verhältnis hatte und dadurch auch das gemeinsame Kind vernachlässigte. Das Verhältnis bekam er irgendwann heraus. Sie wollte sich nicht scheiden lassen, sondern es wie bisher laufen lassen. Wie würde den anderen nicht lieben, aber er hätte eben mehr Geld.
Es folgte ein schmutziger Unterhaltskrieg ums Kind, bei dem jeder unter die Gürtellinie des anderen schlug.
Er sagte mir, er hätte 1 Jahr danach noch gelitten wie ein Hund und wäre völlig am Boden gewesen. Nach dieser Leidenszeit hatte er eine neue Partnerin. Er traf sich in der Zeit mit seiner Ex, um über das Kind zu sprechen und Dinge abzuklären. Und er ließ sich eine Zeitlang wieder mit ihr ein, heimlich ... diesmal als Geliebter.
Heute sagt er, er würde dies nie wieder tun, könne es selber nicht verstehen. Sie hätten nur noch Kontakt, wenn es ausschließlich ums Kind ginge. Seine Ex-Frau wäre eine falsche Schlange, die jeden um den Finger wickelt, einen anlächelt und von hinten in den Rücken fällt.
Was mich allerdings sehr stutzig macht, ist, dass er mir sagte, daß er seit ihr niemanden mehr so richtig an sich heranlassen könne. Er will so eine schreckliche Zeit niemals wieder erleben.
Allerdings befürchte ich einfach, er trauert dieser Zeit nach, nicht umsonst kam diese Aussage: Von den 6 Jahren sei er 5 Jahre wirklich glücklich gewesen.
Letztens stellte ihm seine Ex (die übrigens mit dem damaligem Verhältnis noch immer zusammen ist) per Anwalt die neuen Unterhaltsforderungen zu. Ich war beruhigt, daß es so geklärt wird, ohne privaten Kontakt.
1 Monat später rief sie ihn an und fragte ihn, ob sie seine Scheidungsurkunde (Original) ausleihen könnte, sie hätte ihre verloren. Anstatt ihr zu vermitteln, daß er nicht mehr für ihre Unzulänglichkeiten herhält, brachte er sie ihr sogar hin. Ich verstehe das einfach nicht. Er gibt ihr sein einziges Original und hat nicht einmal eine Kopie für sich behalten!
Nach alle dem, was passiert ist ... wie er gelitten hat ... hilft er ihr!!!
Für mich sind Leute, von denen ich menschlich schwer enttäuscht wurde, für immer unten durch. Mir würde niemals im Traum einfallen, denen auch nur im Entferntesten zu helfen.
Ich komme mir verraten vor, wenn er ihr die Steine aus dem Weg räumt. Warum hilft er ihr?? Es wäre ein Leichtes für ihn gewesen zu sagen richte Dich an Deinen Anwalt oder ans Gericht. Die Krönung des Ganzen war, als ich fragte, was denn wäre, wenn sie seine Urkunde auch noch verlegt. Er meinte nur, es sei für ihn kein Problem sich eine neue ausstellen zu lassen.
Das ist nun 2 Wochen her. Ich fühle mich einfach schlecht und bekomme das Gefühl nicht los, daß er für sie mehr macht als nötig ist.
Er macht damit alles kaputt ... !!!