janene_12645599Nein, konfus
finde ich das nicht, liebe sparkling, ich halte es durchaus für möglich, dass Du seine Gefühle stellvertretend fühlst (weil er z.B. Angst hat, diese für ihn bedrohlichen bzw. unangenehmen Gefühle bei sich zuzulassen), insbesondere dann, wenn Du zu den dünnhäutigen, sensitiven Menschen gehörst. Ich kann das deshalb so gut nachempfinden, weil ich dieses ...hm ... Phänomen (?) seit wenigen Jahren kenne, ohne dass mir früher bewusst war, dass es nicht meine eigenen Gefühle waren, die ich da fühlte. So ist es z.B. passiert, dass ich das Grauen körperlich gespürt hab, welches ein Freund in einem Beziehungsgespräch (das ca. 50 km von mir entfernt stattfand) eigentlich gefühlt hätte, wenn er es denn zugelassen hätte; oder in einem Seminar hat ein Mann (den ich nicht kannte) davon erzählt, wie er als kleines Kind mit Polizei gewaltsam aus der Familie herausgeholt wurde, er saß da äußerlich reglos und auch innerlich, so sagte er später ohne besondere Emotionen und ich musste bei den ersten Worten seiner Schilderung (als noch überhaupt nicht klar war, worauf das hinauslaufen würde) urplötzlich und hemmungslos weinen. Davon gibts inzwischen 'ne ganze Reihe weiterer Beispiele ...
Hm, was kannst Du jetzt tun? Einiges hast Du bereits getan, indem Du Dich gefragt hast, ob es Deine oder seine Gefühle sind. Genauso würde ich es in Zukunft auch machen: Dir bewusst machen, wessen Gefühle es sind. Klingt nicht wirklich einfach, ich weiß, aber je mehr sich Dein Bewußtsein erweitert und je mehr Du Deine Wahrnehmung schulst, desto einfacher wird es.
Ob es Dir gelingt, Dich bewusst abzugrenzen, kann ich nicht beurteilen; die Abgrenzung wird aber m.E. in dem Moment überflüssig, wo Du zwischen Deinen Gefühlen und den Gefühlen, die Du nur an seiner Stelle fühlst, unterscheiden kannst.
lG,
elfenh