ramsey_12520590diese Offenheit lebe ich in meiner Partnerschaft auch, was mich an Deinem Ansatz aber stört, ist die fehlende Gleichwertigkeit.
Bleiben wir beim Rauchen:
grundsätzlich hat Person A für mich das gleiche Recht, rauchen zu wollen (oder ... was auch immer) wie Person B damit nicht klar zu kommen.
In dem Moment, wo man erwartet, dass Person A das ändert, womit B nicht klar kommt, setzt man das Entscheidungsrecht von A herab.
Man stellt die Wünsche von B über die Wünsche von A - mit welchem Alibi auch immer, das geht für mich gar nicht.
Mal abgesehen davon, dass auch B dem anderen "zu Liebe" bittschön mehr Toleranz für ungeputze Zähne (oder ein beliebiges anderes Thema) entwickeln könnte, statt sich da immer so aufzuführen. Wäre ja die gleiche Argumentationskette.
Natürlich sage ich meinem Mann, wenn ich mit etwas nicht klar komme bei ihm und selbstverständlich sagt er es auch mir - aber davon ausgehen, dass er bittschön abzustellen hätte, was ich nicht tolerieren will, würde ich nie. Wenn schon, dann schwingt die Tür in beide Richtungen - er hat das gleiche Recht, mich zu bitten, meine Toleranz in diesem Punkte aufzupolieren, wie ich ihn darum zu bitten, xy abzustellen.
Vor allem aber ist und bleibt es eine BITTE. Das funktioniert nur, wenn ich nicht davon ausgehe: ich habe Recht und Du springst. JETZT. Denn so wie Du bist, passt Du mir nicht, streich Dich bittschön um. Und Hopp!
Im Recht bin ich allein nie.
Bei keinem Thema, auch nicht bei extremen wie Drogen oder super gefährliche Extremsportarten, wo man nie weiß, ob man vom WE-"Ausflug" auch wieder kommt oder sonst was.
Selbst dann ist nach meinem Verständnis einer Beziehung auf beiden Seiten grundsätzlich der gleiche Anspruch auf die Durchsetzung der eigenen Wünsche da.