Hellau zusammen.
Nein, ich erbitte hier keine Ratschläge- angeregt zu diesem Thread wurde ich durch eine alte Diskussion in diesem Forum, die genau dasselbe Thema debattierte und in der Kommentare geschrieben wurden, zu denen ich Stellung beziehen will. Gefunden habe ich diesen alten Thread beim Googeln über Fälle wie den meinen: Ich 16 (und w), er 35.
Der “alte Thread“:
http://beziehung.gofeminin.de/forum/er-35-ich-16-kann-das-funktionieren-fd526359
Klarstellen möchte ich noch, dass ich mit diesem Post nicht die damals 16-Jährige im oben stehenden Thread verteidigen will -ich selber finde die dort genannten Rahmenbedingungen ebenfalls eher "fragwürdig"- sondern will ich mit einigen Klischees und pauschalen Vorurteilen aufräumen und bin gleichzeitig sehr neugierig auf eure Meinungen und Kommentare.
Danke im Voraus, wer immer es sich antut, das alles zu lesen und ggf. zu kommentieren ;)
Aber nun gut: Lasst mich mit einige Eckdaten über mich und ihn beginnen:
Er ist Mitte dreißig und Litauer, eher introvertiert und besitzt ein mangelndes Selbstvertrauen, hatte noch nie eine Partnerin, hatte auch nie wirklich danach gesucht und hat sich, (genauso wie ich) sehr schwer mit dieser Beziehung getan.
Wir sind beide schwierige Charaktere- ich durch das, was ich in meinen 16 Jahren schon durchgemacht habe und mit was ich lernen musste umzugehen und er durch sein manchmal echt einseitiges, sicherlich auch in Erfahrungen begründetes Selbstmitleid. Begegnet sind wir uns vor drei Jahren in einem MMORPG, haben uns über die Jahre besser kennen gelernt, sind zuerst in eine Freundschaft und dann in etwas Tiefergehendes gerutscht, was sich schließlich als Beziehung entpuppte, als ich mein und sein Verhalten vor ca. einem Jahr angesprochen habe. Zum ersten Mal getroffen (um den "RealLife-Check" zu machen) haben wir uns vor einigen Monaten.
Also, zu den ersten Klischees: Nein, er verdient nicht viel Geld (nach litauischen Maßstäben gerade durchschnittlich), kann mir, jetzt mal ganz selbstironisch und voller bewusstem Galgenhumor formuliert, außer SEHR viel Stress mit meinen Eltern, sobald "wir" herauskommen, kaum etwas bieten und ist definitiv nicht das "große Vorbild", zu dem ich aufsehen wollen würde.
Aber kurz nebensächlicher Weise: ich fand es schlimm zu lesen, dass der 16-Jährigen in dem benannten Thread pauschal vorgeworfen wurde, nur etwas "haben" zu wollen, nur auf Geld, auf Bequemlichkeit und Komfort aus zu sein und eine Beziehung nur einzugehen, damit es möglichst viele Vorteile rieselt. OMG. Ich verabscheue Leute, die jemanden, den sie doch gar nicht kennen, etwas Derartiges vor den Kopf werfen. (Erinnerungshalber wiederhole ich noch einmal, dass ich mich nicht explizit auf den besagten Thread beziehe)
Einen Vaterkomplex, kann ich euch beruhigen, habe ich nicht ;) die Beziehung zu meinem Vater ist zwar auch nicht immer einfach, aber um Meilen besser, als die zu meiner Mutter (lol, welche Beziehung?). WENN ich mit meinen Eltern über etwas rede, dann vertraue ich mich meinem Vater an: Da es mir aber zu beiden Elternteilen an Vertrauen fehlt, kam das nie sehr häufig und mittlerweile quasi gar nicht mehr vor, soweit meine Erinnerungen zurückreichen. Vielleicht war das anders, als ich 2 Jahre alt war. Das halten mir zumindest meine Eltern immer mal wieder vor. Tangiert mich aber auch nur peripher. Soweit zu meinen Erziehungsberechtigten.
Also, kommen wir zu mir: 16, eines Tages sehr sportlich gewesen, physisch jetzt aber arg im Eimer und psychisch auch angeknackst- aber ich nehm´s mit Humor. Extrem interessenvielfältig und hochbegabt, weshalb ich auf sehr viele Leute überfordernd wirke. Ich habe sehr lange mit meinem Umfeld gehadert, bis ich meinen Freundeskreis gefunden habe: Tatsächlich ist der nun auch Physik-, Manga-, und Fantasy-fanatisch und um die 4 Jahre älter als ich.
Ich habe es auch nicht nötig, mich von irgendjemandem abhängig zu machen, falls der ein oder andere Geist gerade in eine solcher Richtung abdriftet: Ich bin generell gut in der Schule (nur manche Halbjahre aufgrund von OP´s etc. schlechter 2-er-Schnitt, da ü. 50% Fehlstunden). Ich arbeite an meiner ersten Buchveröffentlichung, will aber, solange ich keine 18 und damit nicht voll vertragsfähig bin, nichts publizieren.
Wenn ich mir zumuten soll, mich selbst zu charakterisieren: Streitfertig bis hin zur gelegentlich Dickköpfigkeit, sehr faul in Sachen, die mich nicht interessieren und überengagiert bei allem, was mein Interesse weckt. Zugegebener Maßen ein Freak, der aus schlechten Erfahrungen viele Softskills gezogen hat.
Um abschließend manche Verwirrung vielleicht aufzuklären: Wir sprechen Englisch ;). Unsere Beziehung und alle damit einhergehenden Höhen und Tiefe seit einem knappen Jahr zu verheimlichen ist mir durch mein Zimmer im Keller, freien Internetzugang und sagenhaftes Schauspiel -man könnte es auch "glasklares Lügen" nennen- und sehr viel Ausdauer möglich. Meine engsten Freunde wissen von uns, kennen ihn (waren teils dabei, als wir uns das erste Mal getroffen haben) und haben nichts gegen uns einzuwenden.
Also: Was habt ihr während des Lesens gedacht? Ihr könnt mich sehr gerne flamen, wenn ihr wollt :) ich bin für alles offen. Ansonsten freue ich mich sehr über jegliches (neutrales) Kommentar und jeden Gedanken, den ihr zu einer solchen oder einer ähnlichen Beziehung habt.
Seid ihr eher Fraktion "Oh nein, das arme Kind, es kann doch noch gar nicht wissen, was Liebe ist und realisiert vermutlich gar nicht, was der Mann mit ihr macht! (Und ohne elterliches Vertrauen kann sie sich auch an niemanden wenden!!)" oder doch... nennen wir es mal "liberaler"?
Argumente für beide Seiten interessieren mich natürlich sehr.
Bevor ich jetzt aber noch weiter abschweife, bedanke ich mich nochmal für´s Lesen ^^
Mit freundlichsten Grüßen, Bonker