Also pass auf, folgendes:
Kein Mann (Mensch) hört gern, dass er nicht das Wichtigste oder Nummer zwei im Leben eines Partners ist. Und kein Mann (Mensch) hört gern, dass er aus der Verantwortung genommen wird, wo es offensichtlich eine gibt. Entweder merkt er, es ist fake oder er hätte eh gerne eine Verantwortung übernommen, und dann wird er diesbzgl. abgecancelt.
Ich weiß ja nicht, wie präsent der leibliche Vater im Leben deiner Kinder/deines Kindes ist, denn dann würde es natürlich nicht passen, einen Vaterersatz zu suchen. Es gibt aber auch Mütter, wo kein leiblicher Vater präsent ist, und natürlich übernimmt der Partner eine Vaterersatzrolle. Nennen wir es sozialen Vater.
Und wenn der leibliche Vater seine Rolle wahrnimmt, dann ist der aktuelle zumindest eines, nämlich eine männliche Bezugsperson. Da kann man sich drehen und wenden, er wird eine Bedeutung im Leben des Kindes haben.
Wie sich diese Bezugspersonenrolle ausgestaltet, wie die Rollenverteilung überhaupt weiterhin läuft, wie loyal du gegenüber deinem Kind und deinem Partner gleichzeitig sein kannst, wenn es mal Konflikte gibt (und die gibt es), das kannst du nur erahnen, und es muss vor allem erlebt werden.
Nicht umsonst gibt es Vorbehalte gegenüber Frauen mit Kindern, weil ab einem gewissen Alter haben die Kinder da bedeutend mitzureden (zeigen tun sie es immer, aber es auszudrücken wird halt später eben leichter) und manchmal schmeckt ihnen das gar nicht, dass da jetzt ein neuer Mensch ist. Ist alles normal und verständlich, aber in der Dynamik wird das sehr komplex! Schlechtes Gewissen der Mutter, Ausgeschlossenwerden des Partners, Hineinfunkerein des Ex, Loyalitätskonflikte des Kindes, also ein richtiges Pulverfass.
Also meines Erachtens funktioniert es dann umso besser, je sicherer sich das Pärchen ist, dass es das Abenteuer (und das wird es) jetzt wagen will. Ansonsten bleibt es eine lockere Affäre (Kind ist das Wichtigste, du bist kein Vaterersatz iSv männliche Bezugsperson) und das ist dann auch schön, aber es kommt natürlich drauf an, was du möchtest.
Ein Partner wird nur dann bleiben, wenn er zumindest das mitwichtigste ist in deinem Leben und er ein gewisses Mitspracherecht in der Kindererziehung hat, denn wenn man zusammen leben will, dann gibt es Regeln. Wie stellst du dir das vor, wenn sich das Kind mal anständig in Szene setzt, und er darf dazu nichts sagen? Du sagst du zu ihm, sorry, mein Kind ist das wichtigste, führt sich grad auf wie ein wildgewordenes Eichhörnchen, aber dazu darfst DU nichts sagen.
Also, ansonsten träum weiter von deiner Patchworkidylle, wo ER aber kein Vaterersatz ist und natürlich nur das zweitwichtigste in deinem Leben.