Ich möchte nun auch meine Geschichte erzählen und hoffe, hier ein wenig Rat und Unterstützung zu finden.
2016 lernte ich einen Mann kennen, optisch war er nicht so mein Typ, ein wenig zu pummelig und viel zu klein. Noch während der ersten gemeinsamen Nacht (ich dachte, es würde ein ONS) sagte er Dinge wie „ich hab mich mit noch keiner Frau so gut unterhalten wie mit dir, du küsst wahnsinnig toll“ etc. Er wollte auch nicht direkt vögeln, sondern erst ins Vapiano essen und gemütlich was trinken. Nach dieser Nacht hatten wir noch ein paar Tage Kontakt per WhatsApp, den er jedoch abbrach. Einige Wochen später, an Silvester wünschte ich ihm ein schönes neues Jahr und er antwortet sofort, schrieb, wie toll die Nacht für ihn war usw. und wir begannen, uns ab Januar regelmäßig zu treffen. Er erzählte, er lebe in Berlin, sei seit 4 Jahren Single (weil er so viel arbeite und so viel in seiner Freizeit unternehme), sei von Frauen oft verletzt worden, weil er so laut schnarche, sein Schwanz so klein sei und er so schnell beim Sex komme. Er tat mir wahnsinnig leid und ich dachte „wie gemein Frauen doch sein können. Mir vertraut er all das an, das mit uns ist was ganz Besonderes.“ Da ich im Rhein Main Gebiet lebe und er als Vetriebsleiter bundesweit unterwegs ist, sahen wir uns 2-3 Mal die Woche (verbrachten 1-2 Nächte pro Woche miteinander). Im Februar machte er Schluss mit der Begründung „du setzt mich zu sehr unter Druck“, dieser Satz wurde zum ständigen Begleiter unserer Beziehung. Einige Tage später stellte ich fest, dass ich meine Periode nicht bekam. Das schrieb ich ihm, er meldete sich. Wir redeten und schrieben viel, sahen uns die Woche drauf wieder und landeten wieder im Bett, er sagte, er habe nachgedacht und will eine Beziehung mit mir beginnen, aber ohne Kind. Wenn ich das Kind abtreiben lasse, bleibe es, wenn nicht, stünde ich alleine da. Ich war geschockt. Im April wollten wir übers Wochenende an den Bodensee fahren, er rief von unterwegs an und sagte, er fahre los und brach das Gespräch ab, weil er seinen Vater anrufen müsse. Rief kurz danach wieder an und sagte mit weinerlicher Stimme „mein Vater hat eben erzählt, dass meine Oma gestorben ist“. Er wolle dennoch zu mir kommen und wir führen zum Bodensee. Er kam auch und sagte jedoch, er müsse zurück zu seiner Familie. Ich war am Ende, heulte tagelang und machte mir Vorwürfe, dass er mich in dieser Situation nicht um sich haben wollte. Drei Tage später hatte ich eine Fehlgeburt und musste zur Ausschabung, er reagierte kaum darauf. Schrieb nur, er habe Fieber. Ich war maßlos enttäuscht und wütend. Wir sahen uns Mitte April wieder und es lief bis Anfang Mai, er machte wieder Schluss wegen des „Drucks“, bis heute hat er nie konkret gesagt, was er als Druck empfindet. Ich sagte ihm „okay, das war’s dann“ und legte auf. Er rief zurück, ich drückte ihn weg, ging irgendwann dran und er weinte, es täte ihm leid, er habe Ärger auf der Arbeit, evtl. kündige man ihm und er habe das an mir ausgelassen, am besten wäre, er würde sich vor einen Zug werfen und umbringen. Wir redeten stundenlang und er versprach, sich nichts anzutun, wir würden uns am nächsten Tag sehen. Das taten wir, er sagte, er würde ab sofort über alles mit mir reden, damit kein Druck mehr entstehe für ihn. Im Juni war er für eine Woche mit Freunden aus Abizeiten auf Mallorca sagte er, wir telefonierten täglich und schrieben stundenlang auch nachts. Das ging bis Ende Juli, er machte wieder Schluss, Begründung der Druck.
Diesmal für zwei Tage, wir sahen uns, hatten wieder Sex. Und eine Woche später sagte er zum ersten Mal „ich liebe dich“, ich war so glücklich, diese Worte endlich von ihm zu hören. Streit war immer wieder die Tatsache, dass ich ihn fast nie spontan erreichen konnte. Er sagte, er habe sein Handy lautlos und zwar immer. Wir telefonierten täglich 1-2 Stunden und schrieben über WhatsApp. Als ich in Berlin beruflich war, schlief er bei mir im Hotel, weil er in dieser Zeit seine Wohnung vermietet hatte, von dem Geld wollten wir in Urlaub, sagte er. Ende August war es endlich soweit, wir fuhren an den Bodensee und es war wunderschön, er war so liebevoll und zärtlich, wollte die ganze Zeit rumknutschen und kuscheln, ich fühlte mich wie ein frisch verliebter Teenie. Wir hatte beide etliche Cuba Libre getrunken, als er im Burger King an der Kasse sagte „das ist meine Frau, meine beste Freundin und meine Liebhaberin“, ich schmolz dahin. Anfang September ging es mir urplötzlich schlecht, im Krankenhaus wurde die Diagnose MS gestellt, er kam aus Berlin geflogen und sofort ins Krankenhaus. Er kümmerte sich rührend um mich, buchte sein Hotel für die nächsten Tage um, um bei mir sein zu können. Ich war mir sicher, er meint es ernst, er ist in dieser schweren Zeit da, ich kann ihm vertrauen. Am 20.09. stand ich auf und er sagte, er habe noch einen Schwangerschaftstest, den solle ich machen. Tat ich, ging unter die Dusche. Als ich raus kam, hielt er ihn mir hin und sagte „positiv“, wir waren geschickt.