Hallo liebe Community.
Wenn ich mich erst mal vorstellen darf:
Mein Name ist Tobias, ich bin 30 Jahre alt. Mit meiner Frau (auch 30 Jahre) bin ich nun ca. 9 Jahre zusammen und seit 2 Jahren verheiratet.
Nun zu meinem Anliegen:
Ich wende mich an euch, um mein derzeitiges Problem zu schildern, da ich nicht weiß, wie ich weiter verfahren soll. Falls es manchmal etwas wirr scheint, so bitte ich um Entschuldigung, da mir auch momentan recht viele Gedanken im Kopf herumschwirren. Ich hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt, wie ich weiter verfahren soll, bzw. Vorschläge macht, diese Situation zu ändern.
Wie schon geschrieben, ich bin nun mit meiner Frau seit ca. 9 Jahren zusammen und seit 2 Jahren verheiratet. Die ersten paar Jahre unserer Beziehung war auch alles wunderbar. Wir konnten über alles miteinander reden, unternahmen viel in unserer Freizeit, die Erotik kam nicht zu kurz, etc. Alles in allem führten wir eine glückliche Beziehung.
Doch seit nun ca. 3-4 Jahren hat sich das Blatt langsam aber sicher gewendet und ich bin so langsam am Ende mit meinem Latein. Es kommt mir vor, als ob meine Frau mittlerweile in ihrer eigenen Welt lebt.
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Zum Hintergrund:
Ich arbeite seit 3 Jahren nur Nachtschicht und habe eine ca. 60 Stunden-Woche (+/-). Ich muss abends um 18:30 Uhr aus dem Haus und komme gegen 7:00 Uhr morgens wieder heim. Das bedeutet, dass wir uns unter der Woche kaum sehen, weil sie auch arbeitstätig ist (Früh-/Spätschicht im wöchentlichen Wechsel).
Wenn sie nun also Frühschicht hat, ist sie schon aus dem Haus, wenn ich heimkomme. Um ca. 17:00 Uhr stehe ich dann auch wieder auf. Wenn sie dann schon daheim ist (geht oft nach der Arbeit zu Freunden, einkaufen, etc.), sehen wir uns also nur eine gute Stunde am Tag. Von dieser verbringen wir zusammen dann vielleicht eine halbe zusammen auf dem Sofa, o.ä.
Wenn sie nun Spätschicht hat, liegt sie noch im Bett, wenn ich heimkomme und steht auf, wenn ich ins Bett gehe. Und kommt auch erst später nach Hause, wenn ich schon fort bin. In solch einer Woche sehen wir uns also fast gar nicht.
Da bleiben also nur die Wochenenden, um Zeit füreinander zu haben (manchmal muss ich aber auch Samstag abends und Sonntag abends arbeiten). Von daher sind eben diese Wochenenden für mich wichtig, um etwas Zeit mit meiner Frau zu verbringen. Doch seit ca. 1,5 Jahren ist sie nun aktiv in einer Faschingsmusikband (Gugga, für die, die das kennen) und daher von vorneherein den gesamten Fasching an den Wochenenden auf Umzügen, Auftritten, etc. Das wäre ja soweit auch ok, damit kann ich leben (bin totaler Faschingsmuffel), wenn es sich halt nur darauf beschränken würde. Doch dann kommen immer noch 1-2 Probewochenenden im Monat hinzu, wo sie dann von Freitag Mittag/Abend bis Sonntag Abend wieder nicht daheim ist. Die Proben sind an ihrem ehemaligen Wohnort, wo sie dann auch immer bei ihren Eltern schlafen kann. Gut, ich könnte auch mitgehen, wenn ich frei habe, doch ich kann mit den anderen Leuten nicht wirklich was anfangen, die Musik mag ich auch nicht und dann die ganze Zeit bei ihren Eltern alleine rumsitzen möchte ich auch nicht. Wie gesagt betrifft das 1-2 Wochenenden im Monat und an den restlichen muss entweder ich arbeiten, oder meine Frau hat Samstag Spätschicht, etc. Ich kann also froh sein, wenn wir mal 1 Wochenende im Monat Zeit für uns haben können. Und das ist einfach zu wenig. Die Beziehung geht langsam aber sicher den Bach runter, nur sieht sie das einfach nicht oder will es nicht sehen, keine Ahnung.
Wenn ich sie darauf anspreche, ob sie manchmal vielleicht etwas zurückstecken könne, darf ich mir nur immer anhören in der Art: Ich lasse mir meine Hobbys nicht verbieten., Kannst ja mitkommen., etc. Verbieten möchte ich ihr schon mal gar nichts, würde mir selbst auch nichts verbieten lassen wollen. Und warum ich da ungern mitgehe, steht ja oben schon.
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Das Nächste ist, dass wir seit ca. 3 Jahren nur noch sehr selten Sex haben. Das heißt, wenn überhaupt nur noch 1x im Monat. Auch Durststrecken von 2-3 Monaten sind keine Seltenheit. Aufgerechnet sind wir also bei ca. 10x/Jahr. Und das auch nur, weil von mir selbst immer die Initiative kommt. Das ist mir eindeutig zu wenig. Versuche, dies ein wenig anzuheben, sind alle bisher gescheitert. Wochenlanges nur kuscheln bis sie vielleicht mal von selbst aus die Initiative ergreift; immer wieder daran erinnern; das Thema Sex unberührt lassen, bis von ihr was kommt; einen Sex-Vertrag; Candle-Light-Dinner im Wohnzimmer für sie; sie verwöhnen (Fußmassagen, Badewasser einlassen, etc.) alles bisher ohne Erfolg. Sie meint, wenn sie Lust hat, schlafe ich entweder oder bin auf Arbeit (100 km entfernt). Gut, wenn ich auf Arbeit bin, ist es blöd, aber wenn ich schlafe, kann sie ruhig zu mir ins Bett kommen, sich ran kuscheln, und falls ich aufwache, wer weiß, wie es weitergeht Das habe ich ihr auch schon so gesagt, aber es hat nichts geändert. Wie schon geschrieben, die ersten paar Jahre unserer Beziehung konnten wir nicht genug von einander bekommen, aber mittlerweile ist es nur noch eine Katastrophe. Früher haben wir auch öfters erotische Brettspiele gespielt (von Orion, etc.), doch als ich nun ein neues gekauft habe und das mit ihr ausprobieren wollte, weigerte sie sich. Da gab es Karten, die man zwischendurch ziehen musste in 3 verschiedenen Stufen (je Länge des Spiels, bzw. den eigenen Wünschen), [1. Stufe: Phantasien erzählen, usw. 2. Stufe: heiße Zungenküsse, den Körper des anderen erforschen, usw. 3. Stufe: hier ging es dann ans Eingemachte. D.h. Oralverkehr, kurzzeitiger Verkehr, usw.]. Sie hatte diese Karten schon vorab gelesen und meinte, das Zeug, was da drinnen steht, findet sie total albern und teilweise zu pervers. Gut, manches fordert schon wirklich Überwindung, aber man muss ja nicht alles machen, was einem vorgeschlagen wird. Wenn man etwas nicht machen möchte, sollte man es auch nicht tun. Dann nimmt man halt z.B. eine andere Karte. Das mit dem Spiel ist nur ein Beispiel von vielen Situationen, in denen ich versucht habe, etwas mehr Abwechslung wieder reinzubringen. Denn mittlerweile ist es nur noch 0815 Sex und das auch nur noch, so kommt es mir vor, dass ich wieder ruhig bin für 1-2 Monate. Sie möchte auch keinen Oralverkehr mehr, was ich wiederrum auch nicht verstehe (Körperhygiene ist selbstverständlich, dusche täglich und bin auch immer untenrum rasiert). Früher habe ich sie ab und an verwöhnt, sie hat mich ab und an verwöhnt, etc. Nun meint sie, dass sie nicht mehr blasen möchte, weil sie davon nichts habe und es ihr nichts bringt Habe nicht schlecht gestaunt, dass das auf einmal so aussieht. Gut, ich muss gestehen, dass ich sie auch lange nicht mehr geleckt habe, aber einfach aus dem Grund, dass sie sich nur noch selten untenrum rasiert und ich keine Lust habe, dauernd Haare im Mund zu haben. Wenn ich sie lecke (wenn sie mal zwischendurch rasiert ist), finde ich es erregend, es zu machen und es erregt mich dann noch zusätzlich, wenn ich sehe, wie sie das erregt (ich glaube, ihr versteht, was ich meine^^).
Sie hat sich vor ca. einem Jahr ein Klitorisvorhautpiercing und ein Brustpiercing stechen lassen, nach ihrer Aussage nur wegen mir. Doch was soll ich denn damit anfangen, wenn ich es eh kaum zu Gesicht bekomme?
Früher war es auch kein Problem, durchs TV-Programm zu zappen und zufällig beim Beate Uhse Channel hängen zu bleiben. Sie kam dann zu mir her, hat sich an mich gekuschelt und den weiteren Verlauf kann man sich denken. Wenn ich das heutzutage mache, dauert es ein paar Sekunden, bis ich zu hören bekomme, dass ich doch weiterschalten soll, so einen Mist muss man sich nicht anschauen (sinngemäß).
Aktuelles Beispiel noch: Gestern Morgen lag ich im Bett und konnte einfach nicht einschlafen. Meine Frau war natürlich schon aufgestanden. Habe ihr eine SMS geschrieben, ob sie mir nicht eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen möchte. Zurück kam dann was von wegen, dass sie vor der Arbeit noch Möbel abstauben und rauswischen möchte. Habe darauf nichts mehr geschrieben. Ein paar Minuten später kam dann eine SMS Oder möchtest du Gute Nacht Sex? Ich war erst mal baff, aber dann die Erleuchtung. Habe sie ja, bevor ich ins Bett gegangen bin, auf den mir fehlenden Sex angesprochen (bis dato waren es wieder knapp 2 Monate seit dem letzten Mal). Daher dann auch diese SMS von ihr. Kurz darauf kam sie dann auch zu mir ins Bett und setzte sich nur mit BH und T-Shirt an, auf mich. Nicht feucht gewesen (wie denn auch), etc. Ich fragte sie, ob sie denn überhaupt Lust hätte, denn normalerweise verhält sie sich anders. Legt sich neben mich, dann Vorspiel, etc. Sie murmelte was von wegen Klar hab ich Lust. Ok, gesagt, getan. Bedenkt man nun die 2 Monate Abstinenz, dauerte es natürlich auch nur schätzungsweise 3-4 Minuten, bis ich kam. Vorher sagte ich ihr, dass sie doch ein bisschen langsamer machen solle, da es sonst nicht mehr lange bei mir dauert und ich nun erst ein bisschen auf sie eingehen wolle. Doch nix da, sie machte weiter, bis ich fertig war. Dann gab sie mir noch einen Kuss und schon war sie auch wieder verschwunden. Bin mir darauf vorgekommen wie der letzte Depp. Kam mir so vor wie: So, auch erledigt, kann ich von der Liste streichen, nun gehts weiter zum Putzen. Auf sowas habe ich mal gar keine Lust. Klar sind auch Quickies schön, aber das auch unter den richtigen Voraussetzungen und nicht so, wie es da war. Nicht mal ich fand diesen Sex schön
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Ich würde alles machen, um unsere Beziehung wieder dahin zu führen, wo wir am Anfang standen. Habe mir ehrlich gesagt in letzter Zeit auch schon ein paar Mal überlegt, die Scheidung einzureichen, da ich in dieser Beziehung überhaupt nicht mehr glücklich bin und sie so auch nicht mehr allzulange führen möchte. Eine andere Möglichkeit wäre eine Eheberatung, doch sowas ist teuer und ob meine Frau da mitmachen würde, weiß ich auch nicht.
Ich bitte euch, mir Vorschläge und Tipps zu geben, was ich noch machen könnte, Veränderungen einbringen, etc. Gerne auch Kritik, falls nötig (bitte konstruktiv). Bin echt am verzweifeln mittlerweile und so langsam schleicht sich auch Resignation ein.
Entschuldigung für den langen Text und danke fürs Lesen ;)
Gruß,
Tobias