In Antwort auf sani_12662212
Danke
Du lenkst meine Aufmerksamkeit in eine interessante Richtung. Natürlich gibt es eine Vorgeschichte, die ich hier nicht erzählt habe. Das wäre wohl eher was für ein Buch 
Warum genau verärgert dich ein "Soll ich"? Es ist ja nicht die Unfähigkeit entscheiden zu können oder das Fehlen der eigenen Meinung. Es ist das Interesse an der Meinung des Partners. Ich erwarte eine Auseinandersetzung mit dem Inhalt der Frage und den Dingen, die mich beschäftigen. Anteilnahme, die ich schließlich auch gebe. Ich erwarte einfach eine Meinung. Und bei dieser Frage bekam ich ein "sch### egal".
Für mich ist die Meinung des Partners ein wichtiger Aspekt. Das funktionierte bei uns ziemlich gut in beide Richtungen. Denn sollten beide in der Beziehung nur danach leben, was sie gerade entschieden haben, ohne Rücksicht auf den Partner zu nehmen, dann hat man zwei Singles, die nebeneinander leben. Vielleicht ist das erstrebenswert, weil es beiden die größtmögliche Freiheit läßt und ich habe es einfach noch nicht erkannt. Wenn das so sein sollte, dann habe ich so eine Beziehung mit meiner liebsten Freundin. (Nur das wir natürlich keinen Sex haben)
Eine Beziehung bedeutet für mich aber mehr. Keine Verschmelzung zweier Menschen zu einem amorphen Klumpen. Für mich ist eine Beziehung das freiwillige Zusammensein zweier Individuen, die mit Respekt, Interesse und Liebe gleichberechtigt eine gemeinsame Gegenwart gestalten und eine gemeinsame Zukunft anstreben.
Ich habe meine Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Nur mußte ich diese aufgrund des fehlenden Interesses von ihrer Seite eben alleine Treffen. Nachdem ich mich entschieden hatte, hat sie eindeutig Stellung bezogen. Ich denke, was meinen Stolz angeht... na ja... was sind meine Entscheidungen wert, wenn ich sie sofort revidiere, nachdem sie sich dann doch mal zu einer Äußerung bequemt.
Die Waagschale der guten und negativen Seiten ist irgendwann von positiv auf negativ gekippt. So sehr ich mich bemühte sie darauf aufmerksam zu machen, es ist mir nicht gelungen. Ich habe das Gefühl, daß sie der Meinung war, mich „sicher zu haben“ und dann das Interesse an einer Beziehungspflege einstellt hat. Da es eine freiwillige Beziehung im Sinne von „frei sein“ und den „den Willen dazu haben“ ist, kann mich keine Abhängigkeit, keine Zukunftsplanung und keine in mir existierende Angst davon abhalten, diese zu beenden, wenn ich merke, daß ich alleine positiver leben kann.
Die Liebe hatte im Chat und telefonisch begonnen. So finde ich es nicht problematisch, wenn sie am Telefon endet, solange es im Gespräch miteinander ist und nicht nur eine Mitteilung von einer Seite mit anschließender Abschottung. Ich werde versuchen, den Kontakt nicht abreißen zu lassen, weil ich noch Hoffnung habe. Aber dazu gehören natürlich zwei.
Lieben Gruß,
mikado
Ich seh´ das so
Lieber mikado,
auch wenn du deinem Herzen gefolgt bist und dir einen Ruck gegeben hast, doch noch zu fahren
möchte ich dir antworten...
Warum mich ein "Soll ich...?" verärgert? Für mich ist das etwas anderes als der von dir beschriebene Meinungsaustausch bzw. das Interesse an der Meinung des Anderen.
Für MICH ist das so wie die "Atemmärkchen" abgeben, will sagen: Verantwortung abgeben...ein Handeln auf Geheiß sozusagen, der andere soll entscheiden. Damit kann man auch nichts "falsch" machen, denn der Andere hat es ja so gewollt
Das KANN auch als Bequemlichkeit/Desinteresse verstanden werden - man(n) will sich einfach nichts EIGENES überlegen...Ausserdem kann es für den Befragten auf Dauer langweilig werden, in diese "Bestimmerposition" gedrängt zu werden.
Oberflächlich betrachtet läuft zwar alles nach seinem Gusto, aber Überraschungen gibt es auch keine! Das Spannende an Paarbeziehungen ist aber doch gerade der AUSTAUSCH, der Ballwechsel wie bei einem Ping-pong-Spiel oder Tennis, gell
?
"Soll ich...?"-Fragen kommen MIR so vor, als stünde ich vor einer Garagenwand und würde alleine Tennis spielen...kommt rüber, was ich meine???
Vielleicht kam auch so die sch....egal-Antwort deiner Freundin zustande.
Das fröhliche Ausprobieren, für Überraschungen sorgen, Beziehung aktiv gestalten, Impulse geben, EIGENES einbringen - DAS ist für MICH Austausch und Interesse am Anderen und seiner Meinung. DAS macht Beziehung auch lebendig und kreativ!
"Soll ich...?"-Fragen hingegen sind statisch, ohne Pfeffer und so flexibel wie eine Eisenbahnschwelle 
Natürlich haben wir hier nur einen kleinen Ausschnitt eurer Beziehung gesehen und so können wir auch nur mässige "Ratgeber" sein 
Interessant finde ich, dass die Antworten fast alle das Selbe aussagten!
Besonders schön, dass deine Gedanken noch einmal die Richtung geändert haben! Anfangs wirktest du recht kopflastig auf mich - und sooo kennen wir dich hier eigentlich nicht, gell
? Hast nach einer Nacht deine alte Form wiedergefunden, was?
Jetzt bin ich gespannt, wie es dir/euch ergangen ist??? Hoffe, du lässt uns teilhaben
?
Im übrigen bin ich nicht der Meinung, dass eine Liebe, die telefonisch begonnen wurde, auch telefonisch beendet werden kann. Das ist mir zu einfach!- und wohl auch nicht dein Stil, denn du hast ja letztlich anders entschieden.
Zwischen dem Anfang und dem Ende (???) ist doch sicher allerhand passiert, es hat sich etwas entwickelt, Nähe (trotz Fernbeziehung) ist entstanden...und dann käme ein telefonisches Ende einem "wegschleichen" gleich, finde ICH.
Ich wünsche dir/euch von Herzen, dass ihr das Wochenende zur Klärung (wie auch immer die aussehen mag) nutzen konntet! Manchmal bedarf es ja einer solchen "Notbremsung", damit etwas Neues entstehen kann
.
Lass´ es dir gut gehen! Gonagall
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