Hi.
Ich habe über dieses Thema bereits einen Thread erstellt gehabt, jedoch fand ich ihn zu unvollständig weshalb ich nun darum gebeten habe ihn wieder zu löschen um das ganze Thema neu aufzubereiten.
Hierbei geht es um das Ende einer Beziehung, welche mein bisheriges Leben so geprägt hat wie wohl kein anderes Ereignis.
Es war meine erste Beziehung in welcher ich die Liebe in seiner vollen Form verspüren konnte, in der ich mich wahrlich geborgen gefühlt habe und die einzige bisherige Zeit meines Lebens in der ich wirklich vollkommen glücklich war.
Und nein, ich denke nicht dass diese Einstellung das nachklingen einer Depression ist, es ist die Einstellung die ich nach viel vergangener Zeit aufgefasst habe, nach mehreren tiefen Gesprächen mit guten Freunden oder der Familie.
Und hier möchte ich euch davon erzählen.
(nichts in dieser "Geschichte" ist erfunden, es ist so geschrieben wie ich es wargenommen habe, komplett ohne Verschweigungen oder Lügen, wofür denn auch? bin ja anonym.
Warnehmungen können aber abweichen, hat es jemand anders wargenommen mag dies für ihn vielleicht falsch klingen, das ist aber nicht meine Schuld)
Na dann mal los:
Ich war nach dem Ende dieser Beziehung ein Wrack, dachte ich hätte alles gute im Leben verloren und wusste nichtmehr wohin mit mir, ich hatte keine Lust mehr auf nichts, mir schmeckte nichts mehr und mir machte auch nichts mehr Spaß.
Ein Freund hatte kurz nach Ende der Beziehung als wir des öfteren durch Bars gezogen sind gesagt ich verhälte mich wie ein schwangerer Mann
Nun gut, ich wusste das aller Anfang schwer sei und man erstmal alles verarbeiten müsse also fing ich an mich mehr mit Freunden zu treffen, mehr wegzugehen und meine Hobbys intensiver zu verfolgen.
Nach außen hin hatte das sehr gut geholfen, ich wirkte fröhlicher, lebensfreudiger und allgemein glücklicher aber im inneren ist im Prinzip alles das selbe gelieben, ich hatte weiterhin sehr oft das Verlangen sie zu sehen oder mit ihr zu sprechen, denn den Grund für das Ende der Beziehung hatte sie mir nicht genannt, lediglich sie sei unglücklich, nicht wieso.
Dazu kam dann noch eine Änderung ihrerseits, sie wurde magersüchtig.
Ich wusste nicht wie, weshalb oder wieso, lediglich habe ich gewusst dass schon vorher, während unserer Beziehung eine leichte Tendenz, eher vielleicht noch ein Anzeichen das soetwas allgemein möglich wäre da ist. Magersüchtig war sie aber nie, wenig gegessen hatte sie auch nicht.
Somit habe ich gelegentlich wenn ich sie auf Festen oder Geburtstagen gemeinsamer Freunde sah nur das weiterschreiten dieser Krankheit an ihr miterlebt, wie sie von Woche zu Woche oder Monat zu Monat immer mehr von ihrer alten Hülle fallen lies und Stück für Stück immer mehr den Anschein brachte als wäre sie kurz vorm Sterben (evtl. etwas Drastisch ausgedrückt, sie fiel aber von guten 55-56Kg auf etwa 40 (geschätzt) und das bei einer Größe von etwa 1,65m)
Nunja, somit beschäftigte mich ab diesem Zeitpunkt nichtmehr nur die eigentliche Trennung, sondern auch der Zustand von ihr, ich machte mir fast täglich Gedanken darum wie es ihr geht und hatte einen regelrechten Drang dazu ihr helfen zu wollen.
Schließlich war es ja meine eine große Liebe.
Das alles war aber nicht möglich da sie es in keinster Weise zuließ, sie wollte keinen Kontakt zu mir, mich nicht reden und mich nicht sehen.
Das wiederum führte dann dazu das ich mich wieder aus diesem Freundeskreis der während unserer Beziehung entstanden ist zurückzog.
Ich traf mich wieder mehr mit anderen Freunden, hauptsächlich mit meinem besten Freund welcher mich wie vorher erwähnt schon wieder als "schwangerer Mann" bezeichnete.
Nach einiger Zeit kam es dann zu der "supertollen" Empfehlung meines Freundes mich wieder mehr unter die Frauenwelt zu mischen "du musst die endlich mal loslassen und neue Meere erkunden, du kannst doch nicht immer so en schwangerer SeeStier bleiben" war seine Aussage.
Kurze Zeit nach diesem "supertollen" Rat kam es dann dazu dass ich auch jemanden kennenlernte. In den ersten Tagen und Wochen schien es fast so als wäre das genau der Punktwechsel gewesen den ich in meinem Leben gebraucht hätte um voran zu kommen.
Aber "wer hätte es erwartet?" stellte sich dann nach relativ kurzer Zeit heraus das dem nicht so sei...
Mit dem Mädchen das ich des öfteren im Bus von der Abreit nach Hause gesehen habe entstand eine Romanze und daraufhin fast eine Beziehung...
Bis zu dem Punkt an dem ich (mit Begleitung) auf einen Geburtstag einer Freundin aus dem damaligen Freundeskreis eingeladen wurde.
Mit dem klaren wissen das dieses gewisse Mädchen auch dort sein wird.
Ich weiß nicht was ich mir dabei dachte, jedoch erschien ich trotz jeglichem Menschlichen Verstands mit meiner "neuen Freundin" auf diesem Geburtstag, wie wohl jeder hätte Erwarten können war die Freude bei den Besuchern des Geburtstags riesig und wir hatten dort tierisch viel Spaß.
.NICHT.
Aber ohne weiterhin auf den Geburtstag einzugehen hatte ich nun 2 weitere Probleme:
Erstens verhielt sich meine dortige Beziehungspartnerin ab diesem Tag zunehmend merkwürdiger mir gegenüber
und Zweitens hatte ich nun wieder immer häufiger meine Ex im Kopf.
Das eine Mädchen welches mich ein Jahr so unglaublich Glücklich gemacht hatte flog wieder 1-3 mal die Woche in meinem Kopf rum und ließ mir für Stunden keine Ruhe.
Es führte sogar dazu das ich die alten Erinnerungsstücke, welche ich nach dem Ende unserer Beziehung sorgfältig auf dem hintersten Absatz meines Kleiderschranks versteckt hatte um möglichst selten daran zu kommen, wieder herauskramte und durchforstete, nur um in alten Erinnerungen zu schwelgen.
Wegwerfen konnte ich diese nämlich nicht, kann ich jetzt auch noch nicht.
Dafür werde ich wohl nie bereit sein.
Als dieser Punkt mir wirklich klar wurde dachte ich: da stimmt etwas nicht, das muss geklärt werden.
Ich traf mich also mit meiner damaligen Freundin, redete mit ihr und wir entschlossen uns dazu getrennter Wege zu gehen, einvernehmlich.
Dies war nämlich auch der Grund ihrer Merkwürdigen Stellung zu mir die ab dem Geburtstag geherrscht hatte, dieser Tag hat ihr anscheinend aufmerksam gemacht das sie ihre alte Beziehung doch noch nicht so verarbeitet hatte wie es nötig gewesen wäre.
Somit gingen wir ab dem Punkt beide getrennter Wege, sind aber mittlerweile wieder Freunde geworden.
Nach dieser "Beziehung", wenn man eine 3-Monatige Romanze denn so nennen darf, kam eine große leere.
Viele Abende und Tage an denen ich allein daheim saß und nichts tat als in Erinnerungen zu schwelgen.
Viele Abende an denen ich nur mit Freunden wegging um mal nicht daheim zu sitzen.
Und allgemein viel kummer.
Abhilfe dabei schaffte mir dann eine verdammt gute Freundin, wir trafen uns des öfteren und fuhren einfach nur im Auto durch die Gegend und rauchten dabei.
Ich erzählte ihr von meinen schlechten Erfahrungen, meinem Leid und meiner Ex, meiner Damaligen großen Liebe.
Das selbe tat sie aber auch, und was man vielleicht nicht glauben mag, aber es ist tatsächlich so, es half mir.
Das schlichte durch die Gegend fahren, rauchen und Erzählen half mir so immens das ich etwa gegen Ende letzten Jahres bereits einen festen Standpunkt gewählt hatte, der war:
Ich bin jetzt alleine, aber das ist auch gut so.
Ich bin alleine, habe das schönste Jahr meines Lebens bereits hinter mir, aber das ist OK.
Ich habe die große Liebe früh enddeckt, sie auch früh wieder verloren und werde in Zukunft wahrscheinlich nie wieder so glücklich sein wie dieses eine Jahr, aber das ist OK, ich bin glücklich darüber das ich es überhaupt gefühlt habe.
Ich freue mich von nun an eben über die kleinen Dinge
Das war meine Einstellung, mein Fazit bezüglich meinem bisherigen Leben und damit war ich auch verdammt glücklich.
ich habe etwa einen Monat nachdem ich dieses Fazit gefasst habe, etwa 8 Monate nach der gescheiterten Kurzbeziehung/Romanze sogar wieder eine Frau kennen gelernt.
Und ich habe diese Frau mit ganz anderen Augen gesehen, ich habe keine Prinzessin, perfekte Persönlichkeit oder das gleiche wie damals erwartet sondern war einfach nur glücklich jemanden kennen gelernt zu haben bei dem ich mich hin und wieder geborgen fühle, mit dem ich hin und wieder verdammt tolle glückliche Momente habe und bei dem alles gut ist wie es eben ist.
Ich wollte ja schließlich keine durchgehend rosarote perfekte Beziehung mehr sondern wollte alles in allem ausgeglichen und froh sein mit dem was ich habe.
Das war auch alles gut und schön, bis zu einem gewissen Punkt.
Dem Punkt an dem sich wieder meine Ex in meinem Kopf bemerkbar machte, nicht durch mich, nicht durch einen Traum, nein. Durch einen Abiball.
Der Abiball war genauer gesagt der ihrer Schule, nicht ihrer Stufe, sondern der Stufe über ihr, der Stufe in welcher all meine alten Freunde aus Realschulzeiten oder auch neuen Freunden aus dem dortigen Umfeld ihren erfolgreichen Abschluss feierten und natürlich auch genügend Leute einluden.
Inklusive mir.
Ich freute mich natürlich darüber das alte Freunde sich noch an die alten Zeiten erinnern und kam prompt mit einem anderen alten Schulkollegen, meinem jetzigen besten Freund auf den besagten Abiball. Was ich jedoch nicht wusste ist das meine Ex auch dort war, als Bedienung und beim Verkauf der Tickets.
Was jetzt einige eventuell enttäuschen wird ist das es an besagtem Abend zu keiner/m Diskussion, Versöhnung, Streit oder sonstigem kam, es kamen lediglich einmal zwei Freundinnen von ihr, welche ich aus damaliger Zeit noch kannte, und pöbelten mich an was ich denn dort zu suchen hätte, ob ich mir nicht dumm vorkomme und das ich mich wagen soll in dem darauffolgenden Jahr (in welchem sie ihr Abi hat) auch nur blicken zu lassen, sonst würde etwas "schlimmes" passieren.
Nach kurzem durchschnaufen und einer möglichst sachlichen Erklärung meinerseits, dass ich dort nur wegen Freunden sei die mich eingeladen haben zogen sie auch wieder davon, zwar immer noch mürrisch und mit bösem Blick, aber sie zogen davon.
Das ganze verlief dann auch soweit noch gut, ich hatte noch einen schönen Abend und nichts weiter besonderes hierüber zu erzählen. Nichts was meiner beziehung oder mir oder sonst etwas geschadet hätte.
Bis zu dem einen Abend an dem dies wieder aufgeworfen wurde.
Ich war geradeeben von der Arbeit heimgekommen, saß vor dem Fehrnseher, aß etwas und versuchte mich dabei zu beeilen da ich etwa noch 20 minuten bis zu Beginn meiner Übung der freiwilligen Feuerwehr hatte.
Fertig mit dem Essen zog ich dann meine Arbeitsjacke der Feuerwehr über und wollte mich auf den Weg machen, als dann plötzlich mein Vater im Treppenhaus stand und meinte "Martin komm mal runter ins Esszimmer", ich hab ihm natürlich gesagt dass ich spät dran sei und bereits auf dem sprung bin, aber von ihm kam lediglich nur "Martin, komm bitte runter, es ist jemand für dich da".
Als dies aus seinem Mund kam, war mir klar, irgendwas stimmt nicht. Wer sollte denn für mich da sein? Ziemlich angespannt und mit der Erinnerung an die 2 Mädchen vom Abiball im Kopf ging ich dann mit ihm, denn er sagte auf dem Weg noch "Bleib bitte ruhig, was die dir jetzt sagen ist nicht ohne".
Im Esszimmer angekommen sah ich dann auf einmal die Mutter und den Vater meiner Ex, gegenüber von mir auf der Eckbank des Esszimmers sitzen, die Mutter mit angespanntem, leicht bösem Blick und der Vater eher fast schon etwas verzweifelt.
Mein Vater setzte sich neben ihrem Vater auf den Rand der Eckbank und sagte mir "hör jetzt mal gut zu"
Ich stand noch, lehnte meine Hände an den Stuhl vor mir da ich ja eigentlich gleich los wollte und hörte, vorerst nur stille.
Ihre Mutter sagte dann "Martin, was soll das?"
Ich wusste nicht was ich antworten sollte und antwortete somit mit "was soll was?"
Was sie mir daraufhin erzählte war wohl das schockierendste was ich bisher je gehört hatte, das wohl schlimmste Gespräch welches ich in meinem Leben führen würde und es ist bisher immernoch eine art Trauma, denn wenn ich nur über dieses Gespräch nachdenke läuft es mir wieder kalt den Rücken herunter, meine Knie fange an zu zittern.
Ich werde aber nicht das gesamte Gespräch wiedergeben, eine Diskussion von über 30 Minuten ist hier einfach fehl am platz und würde den Rahmen sprengen, ich versuche es also so kompakt es geht zusammen zu fassen.
Das wohl beste an das ich mich in dem Gespräch erinnern kann ist der Satz "Martin, nein heißt nein", wer sich denken kann was damit gemeint ist kann sich nun wahrscheinlich auch vorstellen was mir hier vorgewurfen wurde.
Mir wurde von ihren Eltern sexuelle Gewalt gegenüber ihr vorgewurfen, es wurde gesagt das sie aus diesem Grund nichtmehr glücklich mit mir war, dass sie deswegen schluss mit mir gemacht hat.
Mir wurde vorgeworfen meine erste wirklich wahre, große Liebe sexuell unterdrückt zu haben, und dass dies der Grund sei, nach welchem ich so lange verzweifelt gesucht hatte, weswegen sie mit mir schluss gemacht hatte.
Ich rede hier absichtlich nicht von Vergewaltigung da dieses Wort nicht einmal in diesem Gespräch gefallen ist, ich möchte ihren Eltern auch nicht soetwas in den Mund legen, Aber im Prinzip ging dieses Gespräch um nichts anderes als darum das ich das Mädchen, welches mein Leben so sehr bereichert hatte, welches ich so sehr geliebt habe, welches ich immer nur beschützen und vor allem schlechten in der Welt bewahren wollte, selbst nach dem Ende unserer Beziehung ... vergewaltigt hätte.
Sie gaben mir auch die Schuld daran das sie nun magersüchtig ist.
Ein Mensch dem soetwas noch nicht widerfahren ist kann sich das eigene Gefühl dabei nicht vorstellen, es zittert der ganze Körper, alles fühlt sich kalt und leerlos an, man fühlt nichts außer purem Hass und gleichzeitig größter Trauer, man möchte gleichzeitig losschreien und in Tränen ausbrechen, aber heraus kommt eben nichts.
Ich kann nichtmehr genau sagen was ich darauf nun geantwortet hatte, alles was mir heute noch zu diesem Gespräch wörtlich einfällt ist der Satz "Martin, nein heißt nein" und der Begriff "Sexuelle Gewalt"
mittlerweile weiß ich was ich dazu sagen würde, ich weiß nicht ob ich es sagen würde wenn nochmal dieser Fall eintritt und ihre Mutter vor mir sitzt, aber ich weiß was ich in diesem Moment, während ich gerade nach Feierabend an meinem Arbeitsplatz sitze und anonym meine Gefühle euch in diesem Forum dalege sagen würde.
Ich würde mit aller Kraft "NEIN, VERDAMMTE SCHEIßE NOCHMAL, ICH HABE SIE GELIEBT WIE NIEMANDEN ANDEREN AUF DIESER GOTTLOSEN DRECKIGEN WELT" schreien.
Aber dazu ist es jetzt zu spät, ich war in diesem Moment so paralysiert das ich nichts sagen konnte, sodass mein Vater, der neben mir saß, eingesprungen ist und mich vor ihnen verteidigte.
Ich würde gern wissen was er genau sagte, aber ich weiß es nichtmehr, der Schmerz der in diesem Moment über mir lag war wie eine Art schleier der alles verbarg was um mich herum geschah.
Das Einzige was bei diesem Gespräch also raus kam war das Fazit welches von Ihnen gefordert wurde, das ich mich aus deren Dorf fernhalte, dort nichtmehr auf Feste gehe und den dort ansässigen Freundeskreis von mir vernachlässige.
Was ich zu großen Teilen auch bis heute noch tue, da sie andernfalls wahrscheinlich vielen Menschen von dieser Lüge erzählen würden, aus Angst dass mir dann als Mann nicht geglaubt wird.
Und ich sage immernoch nichts, obwohl bereits jeder meines ehemaligen Freundeskreises von dieser "Lüge" (welche einige als Wahrheit glauben) wissen, weil ich Angst habe dass mir als Mann nicht geglaubt wird.
Das ist jetzt auch das Ende meiner Geschichte die ich euch erzähle, ich will an diesem Punkt aufhören euch davon zu erzählen.
Ich bin mittlerweile mit dem Mädchen welches ich nach dem "Fazit" über mich kennen gelernt habe zusammen, seit fast 7 Monaten.
Und meine Ex, die kommt mir auch fast nichtmehr in den Kopf, sehen tu ich sie sowieso nicht da ich mich immernoch an diese Abmachung halte, obwohl ich weiß dass der Grund dafür nicht wahr ist.
Lediglich letzte Woche kam sie mir wieder in den Kopf, da habe ich geträumt dass es zwischen uns nie zu einer Trennung gekommen wäre.
Als ich dann jedoch aufwachte bemerkte ich die Realität.