Ich finde dieses "outen"
irgendwie seltsam. ich meine: Man steht auf Frauen oder auf Männer. Aber ich oute mich doch auch nicht als "Hetero". wieso solltest du dann so tun, als ob deine Geschlechtsvorliebe in Sachen Liebe so unnormal sei, dass man sie "zugeben" muss.
Trotzdem ist es sicher für deine Oma und Mama irgendwie leichter, wenn du sie etwas vorwarnst, bevor du ihnen direkt ne Freundin vor die Nase setzt. Und ewig deine Partnerin verschweigen wenn du dann eine hast, wäre doch auch nur völlig irrsinniger Selbstbetrug.
wie wärs, wenn du einfach mal sagst "mir ist aufgefallen, dass ihr euch homosexuellen gegenüber irgendwie abwertend verhaltet. ich find das irgendwie schade und befremdlich. meiner meinung nach sollte jeder lieben, wie es ihm gefällt. auch ich kann mir vorstellen, eine Frau zu lieben. Was soll daran verkehrt sein? ist es nicht wichtig, dass jeder so glücklich wird wie er es sich wünscht?"
das sind natürlich laienhafte worte von einer, die nicht in deiner haut steckt und sich alles viel zu einfach vorstellt. aber wenn du ihre unterschwellig diskriminierenden worte schweigend ignorierst, betrügst du dich doch nur selbst.
Vielleicht wird es nicht leicht für sie, aber sie sollen dich lieben wie du bist. ob jetzt einziges kind hin oder her. andere eltern haben auch einzelkinder, die sind dann vielleicht hetero, aber finden keine passenden partner, wollen keine kinder, nicht heiraten, wechseln ihre partner ständig, sind nur am feiern, oder stubenhocker, zu schön für eine frau oder zu verquer, zu klein, zu dick, zu verrückt, zu langweilig... wenn wir alle so wären, wie unsere eltern das gerne hätten: hübsch, schlau, treu, verheiratet mit zwei kindern - dann wär wohl kaum noch jemand auf der welt wirklich er selbst.
wenn deine liebsten ein ernsthaftes Prolem mit deinem lebensentwurf haben, dann ist das kein Makel an dir, sondern einer an ihnen. und sie müssen lernen sich zu ändern. nicht du, dich anzupassen.