Hallo ihr Lieben,
Ich möchte hier mit euch über ein sehr sensibles Thema reden. Ich bin dieses Jahr in eine sehr komplizierte und schmerzhafte Geschichte reingerutscht, aus der ich nicht so einfach wieder herauskomme.
Ich habe mich in einen sehr labilen, drogensüchtigen Mann verliebt. Er war von Anfang an immer sehr launisch mir gegenüber. Er hat aber sehr viel an sich, was ich unglaublich anziehend finde. Zu Anfang waren wir einfach zwei sehr eigenständige Personen, die sich sehen, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen. Und dann wider ihr eigenes Ding machen.
Was zuerst leicht erschien, wurde immer komplizierter. Wir entschieden uns füreinander. Ich war inzwischen im bilde über seinen Konsum von leichten Drogen bis hin zu Partydrogen am Wochenende. Natürlich leide ich darunter. Mir ist aber auch bewusst, dass er aus sich heraus eine Entscheidung treffen muss, wenn er sich für einen Entzug entscheidet. In dieser zweiten Phase unseres Kennenlernens, blieb er phasenweise für sich und für mich abstinent. Diese Zeit war magisch. Alle unsere Bekannten dachten, dass wir jetzt fest zusammenkommen würden. Ich unterstützte ihn sehr und war auch stolz, dass er sich in eine so positive Richtung entwickelte.
Dann kam der Rückschlag. Wir hatten uns ein paar Tage nicht gesehen. Er hatte in der Zeit gefühlt den ganzen Konsum nachgeholt, den er verpasst hatte mit mir. Bei unserem Wiedersehen schlief er mit mir und trennte sich ansschließend. Am Tag davor war die Beerdigung einer Angehörigen von mir. Ich war zu ihm gefahren, um mich trösten zu lassen.
Bis hier hin kann mir bestimmt jeder folgen. Jeder normale Mensch würde sich jetzt weinend einschließen, wütend und entteuscht sein. Ich konnte ihm nicht böse sein, wo ich doch wusste, dass er das nur aus eigener Schwäche gemacht hat.
Wir sehen uns immer noch jeden zweiten dritten Tag genau wie vorher. Er spricht aber immer davon, wie froh er ist ungebunden zu sein und dass er es gut findet eine "fick"-Freundschaft zu führen.
Ich habe ihn nie irgendwie eingeschränkt und war immer hundertprozentig für ihn da. Vorwürfe habe ich immer so gut es ging unterdrückt.
Ich habe wirklich an ihn geglaubt. Ich weiss nicht wie ich aus dieser Konstellation der permanente Erniedrigung herauskomme. Es ist als wäre ich emotional ausgepresst worden wie eine Zitrone und jetzt ist nur noch die Hülle übrig. Ich habe so viel von mir aufgegeben für diesen Menschen und tue es immer noch. Ich hänge am Handy und warte nur auf Nachrichten von ihm. Wenn er da ist möchte ich ihm alles Recht machen aus Angst er macht noch mal mit mir Schluss. Ich bin blind gegenüber seinem Drogenkonsum und traue mich nicht mich zu beschweren, weil ich weiß er wäre sofort weg.
Wie komme ich nur von dieser Abhängigkeit weg?