Hallo, ich brauche dringend Rat!
Zur Vorgeschichte: Mein Freund (23) und ich (20) sind seit 1,5 Jahren zusammen. Vor 6 Monaten sind wir aufgrund meines Studiums zusammen von MV nach NRW gezogen.
Nun zum Thema: Mein Freund ist meines Erachtens nach ein Choleriker, oder zumindest ein launischer und zynischer Mensch. Am Anfang hielt sich das noch in Grenzen. Im Alltag ist er ein toller Partner und wir sind uns in vielen Dingen gleich. Insgesamt haben wir in der streitfreien Zeit ein harmonisches Zusammenleben. Aber sobald ein Streit anbricht wird er zu einem unaustehlich arroganten Menschen. Heute war ich so am Boden zerstört, dass ich mich nun an dieses Forum wende.
Heute haben wir uns (mal wieder) um unsere gemeinsamen Katzen gestritten. Die beiden sind 11 Monate alt und zuckersüß. Dazu sei gesagt, dass damals er darauf bestand, dass wir uns Katzen anschaffen. Zum Anfang ging er sehr gut mit ihnen um, aber mittlerweile bin ich die einzige, die sich um die Tiere kümmert und sie auch liebt. Heute war es nun so, dass mein Freund von der Arbeit kam (ich habe derzeit Semesterferien und bin zu Hause). Als er in unser Arbeitszimmer ging, hatte eine der beiden Katzen erbrochen (was ich nicht mitbekommen hatte). Er rastete sofort aus, knallte Türen und schrie rum. ICH machte sofort sauber und sagte zunächst nichts zu ihm (da ich mittlerweile gelernt habe bei seinen Anfällen Ruhe zu bewahren). Er schrie die Katzen an, warf Kissen nach ihnen und griff sie sehr ruppig, um sie im Arbeitszimmer einzusperren. Da wurde es mir zu viel. Ich habe ihm gesagt, dass die Katzen dafür nichts können, wenn sie erbrechen und dass wir uns zunächst einmal Sorgen machen müssten und den TA kontaktieren sollten. Er wollte davon nichts hören, wurde noch fuchtiger, beleidigte die Katzen als "ekelhafte Viecher" und drohte sie eine Woch im Zimmer einzusprerren und den Schlüssel zu verstecken. Es fielen noch ein paar weitere abscheuliche Dinge gegenüber den Tieren. Das ganze schaukelte sich hoch, auch wenn ich versuchte ruhig zu bleiben. Aber sobald er körperlich zu den Tieren wird stelle ich mich dazwischen. Das ganze ging dann so weit, dass er mich stark an meinen Armen festhielt, mir dabei wehtat und mich aus unser !gemeinsamen! Wohnung schmeißen wollte. Und das alles nur, weil ich die Katzen aus dem Zimmer lassen wollte.
Leider sind die Tiere häufig ein Streipunkt. Ich finde es vermessen, wie er mit den kleinen Katzen umgeht. Selten mal ist er nett zu ihnen und kuschelt sie auch, aber die meiste Zeit über geht er nicht vernünftig mit ihnen um. Er scheucht sie raus, sobald sie in das Wohnzimmer wollen. Er wirft Kissen nach ihnen. Trampelt und läuft auf sie zu, sodass sie Angst bekommen (laut ihm findet er das einfach nur lustig und will nichts böses). Die eine Katze hat sich schon komplett von ihm abgewandt und ist ängstlich sobal er in den Raum kommt. Ich habe zu den Katzen einen super Draht und versuche ihnen das Beste zu Hause zu geben, das ich kann. Auf mich sind die Tiere auch total fixiert. Sie folgen mir überall hin und überhäufen mich mit Schnurren. Ich schmuse viel mit ihnen (wenn mein Freund nicht zu Hause ist). Spiele mit ihnen und beschäftige sie. Wenn mein Freund von der Arbeit kommt versucht ich mich ganz ihm zu widmen, damit keine Eifersucht seinerseits aufkommt.
Ich bin in unserer Beziehung schon viele Kompromisse eingegangen (Verbotene Räume und Zonen für die Katzen, Akzeptieren von anderen Verhaltensweisen etc., viel vom haushalt übernhemen da ich ja "nur" studiere) aber leider ändert er nichts. Ich weiß, dass sein Vater auch sehr cholerisch ist. Ich habe auch schon oft mit meiner Schwiegermutter darüber geredet und die meint, dass man das nach einer geiwssen zeit einfach ignoniert. Aber das Verhalten, dass mein Freund gerade an den tag legt finde ich unmöglich. In seinen Wutanfällen beleidigt er mich (heute war es unteranderem "behinderte Hure"), packt mich grob an, sodass es mir weh tut und ich Angst bekomme. Er provoziert und wird arrogant. Wenn ich anfange zu weinen findet er das meistens lustig. In seinen Augen übertreibe ich ständig. Ich bin diejenige, die alles dramatisiert und die keine Ahnung hat, wie man mit Tieren umgeht oder sie erzieht.
Über Trennung möchte ich gar nicht nachdenken. Er ist in allen Ansichten mein Seelenverwandter - nur seine cholerische Art macht mich derzeit fertig. Zudem habe ich aus meiner Vorgeschichte (früh verstorbener Vater) große Verlustängste mitgenommen. Außerdem habe ich hier in NRW niemanden. Mein Freund ist der einzige, zudem ich wirklich Zugang und Kontakt habe, da es mir schwer fällt neune Anschluss zu finden. Meine engen Freunde wohnen mehrer hundert Kilomenter weit entfernt. Ich bin kein Mensch, der alleine sein kann. Im Moment bin ich einfach nur verzweifelt und weiß nicht, wie ich meinen Freund noch erreichen kann.