einfach nur für mich ....
Ja, da sitze ich nun und denke mir, was vor 6 Monaten war. Vor genau 6 Monaten, sogar ziemlich auf die Stunde genau, hast du mich angesprochen. Du hast mich überredet, auf einen Kaffee mit dir zu gehen. Ich verfluche diesen Tag und gleichzeitig bin ich trotzdem dankbar dafür, dich kennengelernt zu haben.
Du hast die Sonne in mein Leben gebracht und es waren so verdammt schöne Wochen mit dir. Wir haben soviel gemeinsam erlebt, ich starre immer wieder auf diese SMS von dir: Du bist mein ein und alles. Egal was je sein sollte. Ja, egal was je sein sollte. Jetzt ist es soweit. Du bist weg. Du kannst nicht mehr, obwohl du mir immer wieder versichert hast, dass du mich niemals verlassen würdest. Ich habe dir vertraut, dir deine Versprechen geglaubt. Wirklich gedacht, DU bist es.
Vor genau 5 Monaten hast du mich nach einem langen leidenschaftlichen Kuss gefragt, ob wir es versuchen wollten. Du wolltest kämpfen, jeden Tag aufs Neue für diese Beziehung. Doch gekämpft habe nur ich bis zuletzt.
Vor einem halben Jahr wolltest du jede freie Minute mit mir verbringen, es war einfach so wunderschön, ich hab die Zeit mir dir so genossen.
Irgendwann hast du mich gefragt, was ich von der Idee halte, wenn wir zusammenziehen. Du wolltest sowieso immer bei mir sein, warst auch immer bei mir und dann haben wir dein Zeug geholt. Wir waren so verdammt glücklich und es hat so ausgesehen, als wenn uns nichts mehr trennen könnte.
Jeden Abend bin ich zu dir an die Bar gekommen. Du hast mich in aller Öffentlichkeit geküsst, leidenschaftlich geküsst obwohl du nicht der Typ dafür bist.
Wohin sind diese Gefühle verschwunden?
Als ich mit einer Freundin im Urlaub war, bist du fast durchgedreht vor Sehnsucht. Und das ist grad mal 10 Wochen her.
Alle haben gesagt, dass das mit uns nicht hält und du hast mich immer wieder aufs Neue vom Gegenteil überzeugt. Wir hatten Pläne für den Frühling, Pläne für eine gemeinsame Zukunft, und jetzt muss ich erfahren, dass du einen Auszug seit Tagen geplant hattest und dich hinter meinem Rücken bereits nach Wohnungen umgesehen hast.
Du hast keine Ahnung wie sehr du mich verletzt. Ich dachte, es könne nicht schlimmer kommen, aber du schaffst es immer wieder noch einen draufzusetzen und mich zu demütigen.
Ich war dir immer das Wichtigste, du wolltest mit mir in meine Heimat zurückziehen, warst bereit alles aufzugeben für mich, obwohl ich dich nie dazu gebeten habe und plötzlich planst du dein Leben ohne mich. Wann hat sich das alles so geändert? Wer hat den Schalter umgelegt?
Ja, ich weiß, dass du nicht gut für mich bist, ich weiß, dass der Schmerz irgendwann vergeht. Aber trotzdem wünsche ich mir nichts so seh r wie die gemeinsame Zeit mit dir zurück.
Und dann hilft auch noch ausgerechnet der Typ dir beim Ausziehen, der mich Ende August angefleht hat, mir dir was zu unternehmen, damit er nicht herhalten muss. Das war der Abend, an dem das erste Mal was passiert ist zwischen uns.
Die Erinnerungen kommen immer wieder, jede Stunde aufs Neue. Dann bin ich heute noch über den Fotorahmen gestolpert, den wir uns im Dezember zugelegt haben weißt du noch, wir wollten ein gemeinsames Foto reingeben. Ganz verstaubt war er. Und das wird er auch bleiben.
Kurze Pause Heulkrämpfe überkommen mich und ich sitze schließlich in der Arbeit
Du bist gestern ausgezogen. Ja, ich hab dich rausgeschmissen. Richtig, aber du tust grad so, als wenn ich ein Monster wäre, dass dir keine Wahl lässt. Ich hab dir seit einer Woche gesagt, dass ich nicht möchte, dass du gehst, aber es gab keine Alternative mehr. Du wolltest heute sowieso weg sein. Ich hätte es so oder so akzeptieren müssen. Wie gerne hätte ich dir geholfen, deine Probleme in den Griff zu bekommen, aber du willst dir nicht helfen lassen. Du sagst mir ins Gesicht, dass ich dich nicht verletzen kann. Ich will dich doch gar nicht verletzen. Ich liebe dich, verstehst du das nicht?! Nein, das verstehst du nicht. Du hast nämlich noch nie erfahren, was es heißt, so bedingungslos geliebt zu werden. Du hast mir gesagt, dass du noch nie so viel Nähe zugelassen hast wie bei mir. Und war das so schlimm? Du warst doch auch glücklich. Hast mir immer wieder gesagt, dass deine Gefühle einer Achterbahn gleichen.
Ja, jetzt bist du weg. Das Bett neben mir ist leer. Ich kann weder schlafen, noch essen. Mein Mittagessen heute war eine Tasse Kakao. Und da hab ich mich gequält. Für mich hat mein Leben gerade keinen Sinn mehr, obwohl es vor dir doch auch einen Sinn hatte. Seit heute Mitternacht ist es Gewissheit du bist weg, ich werd am Abend nicht mehr auf dich warten müssen du wirst nicht nach Hause kommen. Und du wirst mir auch nicht Bescheid geben, wo du steckst und was du machst. Ein komisches Gefühl. Seit Mitte September haben wir fast jede Nacht gemeinsam verbracht, plötzlich bist du weg.
Wir waren gemeinsam ein paar Tage im Urlaub, haben wunderschöne Abende verbracht. Ich werd diese Tage nie vergessen. Vielleicht war es zu perfekt. Ich war mir so sicher, dass uns nichts trennen könnte und habe bis zuletzt auf ein Happy-End gehofft.
Es tut so verdammt weh mitansehen zu müssen, dass es dir mit dieser Entscheidung besser geht und dass du seelenruhig dabei zusiehst, wie mich dein Verhalten kaputt macht.
Ja, ich habe es als erste ausgesprochen, dass du gehen sollst, das hin und her hat mich fertig gemacht. Aber DU warst derjenige, der nicht mehr wusste, was er wollte, DU warst derjenige, der mir eiskalt ins Gesicht gesagt hat, dass du keine Zukunft siehst, dass du dir nicht sicher bist. DU warst derjenige, der mir gesagt hat, dass du in einem halben Jahr ins Ausland gehen möchtest. Alleine. Ich habe nur die Konsequenzen gezogen, die du zu ziehen zu feige warst. Du hast mir immer wieder gesagt, dass du dich bemühen willst und mir dafür gedankt, dass ich es solange mit dir aushalte.
Du hast mich deine Traumfrau genannt. Immer wieder. Behandelt man so seine Traumfrau? Sagt man seiner Traumfrau ins Gesicht, dass man die Zeit lieber mit Kumpels verbringt?
Bis Januar hattest du mich jeden deiner Freunde vorgestellt, du warst so verdammt stolz auf uns. Hattest mich immer gefragt, ob ich mitkomme/nachkomme. Alles aus vorbei.
Du hast mir jeden Tag eine SMS geschickt, einfach nur um mir zu sagen, dass du an mich denkst. Aus und vorbei.
Ja, besser für mich. Irgendwann. Jetzt kann ich das gerade nicht so sehen. Mein Verstand ja, der weiß, dass du nicht gut für mich bist. Und den hab ich gestern endlich mal eingeschalten. Alles andere in den Hintergrund gerückt, die Gefühle nicht zugelassen.
Während du gepackt hast bin ich am Küchentisch gesessen, du hast mich mehr oder weniger nicht beachtet. Hab mir immer wieder eingeredet: Nein, ich brauche keinen Mann, der nicht weiß, was er will und jetzt einfach geht. Nein, ich will keinen Mann, der mich nicht zu 100 % liebt und alles für diese Beziehung tut. Aber die Erinnerungen kommen immer wieder. Die Erinnerungen, als du eingezogen bist, wie wir gemeinsam alles eingeräumt haben. Und gestern hast du alleine alles wieder ausgeräumt. Warst so verdammt kalt und angefressen, weil du auf der Stelle raus musstest. Verstehst du das nicht? Du wolltest feiern gehen und danach zu mir ins Bett kommen um am Vormittag dann auszuziehen. Ist dir nicht klar, was du mir damit zumuten wolltest? Nein, ich bin hier nicht die Böse und ich lasse mir das vor dir auch nicht einreden. Ich habe bis zuletzt gekämpft, dir immer wieder Bedenkzeit eingeräumt, bin fast gestorben dabei. Jeden Abend hatte ich Angst, dass du am Nachmittag schon weg sein hättest können. Weißt du was eigentlich was du mir damit angetan hast? Hast du dir auch nur einmal Gedanken darüber gemacht, wie ich mich dabei gefühlt habe? Für mich ist alle paar Tage aufs Neue eine Welt zusammengebrochen. Ein auf und ab zwischen hoffen und bangen. Hast du einmal darüber nachgedacht, was es überhaupt heißt, wenn der Freund Bedenkzeit braucht. Der gleiche Mann, der für diese Beziehung alles getan hat und sich soviele Überraschungen einfallen hat lassen um mich zu überzeugen. Du warst so charmant, hast von zuhause aus dafür gesorgt, dass ich in der Arbeit eine Tasse Kaffee am Schreibtisch hatte. Und dann die SMS: Schönen Arbeitstag mein Engel.
Was ist passiert zwischen uns?
Jetzt ist es Gewissheit. Auch Erleichterung. Aber der Schmerz überwiegt. Es ging mir gut heute in der Nacht. Ich hab, als du mit dem letzten Teil raus bist, hinter dir zugeschlossen, als wenn es das Normalste auf der Welt wäre. Es war mir klar, dass die Gefühle irgendwann rauskommen und alles zusammenbrechen wird. Ja, das ist heute Vormittag passiert und das wird wiederkommen, aber ich werde nach vorne sehen, versuchen die Gedanken an dich aus meinem Gedächtnis zu verbannen. Du bist es nämlich nicht wert. Auch wenn ich dich über alles liebe und mir nichts mehr wünsche als mit dir zusammenzusein, und dass alles so wird wie es war. Du verschwendest doch bestimmt auch keinen Gedanken mehr an mich?!
Du hast mir gestern gesagt, dass dich die Situation auch ganz schön mitnimmt. Inwieweit ich dir das glauben kann, weiß ich nicht. Du hast mir schon soviele Dinge gesagt. Alles ist wie eine Seifenblase zerplatzt. Nun wissen hier in unserem Bergdorf auch schon alle Bescheid, da du anscheinend deinen Auszug heute Nacht noch schön gefeiert hast. Gratuliere!
Alle haben sie dir im September gratuliert, gratuliert zur schönsten Frau von ****. Und du sagst mir jetzt eiskalt ins Gesicht, dass sich einige freuen werden, wenn ich wieder Single sei. Lässt dich das so kalt? Macht es dir nichts aus? Ich bin froh, dass ich das jetzt hinter mir lassen kann. Ich bin froh, dass mein Verstand mir sagt, dass ich glücklich sein soll über meine Entscheidung, weil das nämlich die Beste seit langem war.