Hallo zusammen,
bin schrecklich ratlos und wende mich in dieser Sache mal an Euch, in der Hoffnung, dass Ihr den einen od. anderen Ratschlag für mich habt.
Ich arbeite ca. 400km von meinem Heimatort entfernt und habe dort vor ca. 2 Jahren meine derzeitige Freundin kennengelernt. Mittlerweile sind wir ca. 1,5 Jahre zusammen. Ich bin zu Ihr gezogen, war vorher ein "Wochenendheimfahrer". Leider arbeitet meine Freundin sehr viel und wir haben nicht viel Zeit füreinander. Sie hat einen Bürojob und arbeitet ca. 55h/Woche, darüber hinaus geht Sie noch Freitag und Samstag Abend bis spät in die Nacht in einer Discotheque arbeiten. Ich hingegen gehe einer normalen Tätigkeit nach und habe am Wochenende frei.
Zudem hat meine Freundin auch einige gesundheitliche Probleme (Kniegelenke) und muss leider häufig mit Schmerzen leben.
Diese berufliche Belastung in Verbindung führt gerade in Verbindung mit der gesundheitlichen Situation dazu, dass unsere gemeinsame Zeit vornehmlich aus Alltag besteht. Meine Freundin ist dauermüde und fällt am Abend nur so ins Bett, das Wochenende eingeschlossen. Selbst der Sonntag ist nur zur Erholung bestimmt, Sie hat einfach keine Kraft etwas zu unternehmen. Unser Sexualleben leidet ebenfalls, wir haben max. 1x im Monat Sex. Diese Punkte führen natürlich zu einer großen Unzufriedenheit meinerseits, da einem diese Situation den Start in eine neue Stadt nicht einfach macht - es geht mittlerweile schon fast ein Jahr so.
Ich habe meine Freundin zigmal angesprochen, ob Sie sich nicht etwas mehr Zeit nehmen könnte, ich würde Sie vermissen und mich alleine fühlen. Aber leider verändert sich nichts, sie zeigt wenig Verständnis für mich und argumentiert damit, dass Sie nunmal im Moment nichts daran ändern könne, Sie möchte sich einen gewissen Lebensstandard aufrecht erhalten, ihr Arbeitgeber würde das nicht mitmachen wenn Sie sich auch nur mal zwischendurch freinimmt,etc. Ich frage mich nun, ob Sie mich wirklich liebt. Denn ich könnte meinen Partner nicht so dramatisch vernachlässigen, dazu hätte ich viel zu viel Angst Sie zu verlieren. Und wenn es eine Zeit geben würde, in der ich so viel zu tun hätte, würde ich immer dafür sorgen, dass ich zwischendurch immer mal einen Tag mit meinem Partner verbringe.Ich weiß aber auch, dass viel von Ihrer Trägheit gesundheitlich bedingt ist - trotzdem führt die übermäßige Arbeit dazu, dass dies auch nie besser werden kann.
Ich vermute, dass sehr große Existenzängste auch ursächlich für Ihre Arbeitsmoral ist. Sie möchte sich wahrscheinlich von niemandem abhändig machen. Ich möchte Sie nicht unter Druck setzen, denn das wirft Sie mir immer vor. Dazu bin ich verständnislos. Aber mich zieht diese Situation wahnsinnig runter - denn das Ganze gibt mir nun wirklich nicht das Gefühl mich zu lieben. Ich habe Ihr oft genug gesagt, dass die Situation für mich schier untragbar ist. Häufig reißt Sie sich nach so einer Diskussion mal einen Tag zusammen, wir unternehmen etwas - aber leider bleibt es bei diesem einen Tag. Bis nach 4-6 Wochen die nächste Diskussion wg. des Themas ansteht.
Leider verstehe ich mal wieder die Frauenwelt nicht... ich wäre Euch total dankbar, wenn Ihr mir ein paar Ratschläge geben könnt.
Wie könnte ich Ihr ohne Sie groß unter Druck zu setzen sagen, dass es nicht mehr geht und Sie etwas ändern muss?
Oder meint Ihr, das Ganze hat keinen Zweck mehr?
Danke!