mein Name ist Sabine, bin 52 Jahre alt und wohne im Bergischen Land. Mein erster Mann nahm sich 1988 das Leben, als die Kinder noch klein waren, von meinem zweiten Mann bin ich seit 2004 geschieden. 2005 lernte ich meinen jetzigen Partner kennen. Ich wohnte zu der Zeit in Koblenz, wo ich nach der Trennung von meinem zweiten Mann hinzog, um genügend Abstand zu schaffen. Ich habe mit nichts angefangen, sechs Wochen lang auf dem Boden geschlafen mangels Bett, konnte nicht kochen, nicht fernsehen, kein Radio hören. Hatte kaum Möbel, keine Arbeit, die ich aber dann bald fand. Ich habe wirklich wieder bei null angefangen und mir, mit und mit, ein schönes Heim geschaffen in dem ich mich wohl fühlte. Meinen jetzigen Partner lernte ich über das Internet kennen. Wir hatten zwei Jahre lang eine Wochenendbeziehung, was mir aber dann zu stressig wurde und ich beschloss in seine Stadt zu ziehen. Dank eines Erbes von meinem Onkel konnte ich mir die neue Wohnung auch wieder schön herrichten, denn zusammen ziehen wollten wir noch nicht, weil wir beide gebrannte Kinder waren. Es sollte auch jetzt mehr oder weniger eine Wochenendbeziehung bleiben, was mich betraf, aber er war die ganze Woche über bei mir und am Wochenende war ich bei ihm. Manchmal war mir das einfach zu viel Nähe, aber er ließ sich einfach nicht davon abbringen. So mit und mit füllte sich mein Kleiderschrank mit seinen Sachen und nicht nur der Kleiderschrank. Er war allgegenwärtig. Aber ich liebte ihn und sah über vieles hinweg. Mittlerweile sind wir zusammengezogen, weil die Doppelbelastung von Miete und Nebenkosten einfach zu hoch war. Er bezahlt noch an seiner Eigentumswohnung ab.
Wir haben uns im Internet kennen gelernt über eine Partnerschaftsseite. Wir schrieben uns einige Male, dann trafen wir uns in Koblenz in einem Cafe und unterhielten uns auch ganz nett. Er erzählte mir, dass er Selbstständig wäre und Eigentum hätte, was mich beeindruckte. Ich habe nie nach einem Ernährer gesucht, ich konnte für mich selber sorgen. Nur mittlerweile ist es so, dass ich uns beide ernähre. Ich hätte schon stutzig werden sollen, als ich, wenn wir ausgingen immer selber bezahlen musste, nicht das mir das etwas ausmachte, aber ab und zu wird man doch als Frau auch gerne mal eingeladen.
Ich dachte noch, das gibt sich schon, wenn wir uns näher kennen, aber dem war nicht so. Ich bezahle heute noch immer, nur diesmal für ihn mit. Als ich zu ihm zog musste ich vom Großteil meiner Möbel trennen, die ich an meinen Nachmieter verkaufen konnte. Die Hälfte des Geldes, 1500,- sind auf sein Konto gewandert weil er mal wieder knapp war. Ich bekam zu der Zeit ALG ll, mir ging es finanziell auch nicht berauschend. Mittlerweile habe ich wieder einen Job und verdiene 800,- im Monat. Ich gebe ihm Geld für sein Konto, bezahle sein neues Laptop, seinen Sprit, und die ganzen Lebenshaltungskosten. Für mich bleibt nichts übrig, ich schneide mir meine Haare selber so gut es geht, ich drehe meine Zigaretten selber, ich kaufe mir nichts Persönliches mehr. Ich komme mir einfach ausgenutzt vor. Was ist wenn ich mal krank werde- das Geld das ich verdiene ist größtenteils schwarz, weil ich nur auf 400 angemeldet bin. Dazu muss ich sagen, dass es mit seiner Selbständigkeit auch nicht weit her ist, er geht in einer Firma für Büroartikel auf Provisionsbasis arbeiten. Er geht um 11:00 h morgens aus dem Haus und ist um 15:30 h schon wieder zu Hause. Die Stunden die er in einer Woche arbeitet, schaffe ich in 1,5 Tagen oder besser gesagt Nächten. Eine Zeitlang habe ich noch Telefonaquise für ihn gemacht, aber das habe ich aufgegeben. Ich bin es einfach leid seine Bequemlichkeit zu unterstützen.
Ich prozessiere seit 3 Jahren um meine Witwenrente die mir von meinem ersten Mann zusteht. Den Prozess habe ich gewonnen und ich bekomme die 3 Jahre nachgezahlt. Er erwartet allen Ernstes von mir das ich sein mit 5000,- überzogenes Konto von Ihm dann ausgleiche. Ich habe ihm im Laufe der Jahre schon 5000,- auf sein Konto überwiesen, das wären dann 10000,- von mir. Wenn ich nein sage, ist er sauer und beschimpft mich. Ich müsse ja woanders auch Miete usw. bezahlen.
Er ist auch oft sehr launisch, wenn etwas nicht nach seiner Nase geht, dann wird er ausfallend. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich hab ihn immer noch gern aber der emotionale Stress macht mich fertig und ich könnte nur noch heulen. Ich habe keine Freundin mit der ich mal reden, oder zu der ich mal ausweichen könnte. Als ich noch meine Wohnung hatte, bin ich nach einem Streit nach Hause gefahren. Das kann ich nun nicht mehr. Obwohl er dann nach 10 Minuten vor meiner Tür gestanden hätte.
Was soll ich nur machen, wir wohnen jetzt erst ein halbes Jahr zusammen. Ich kann doch nicht schon wieder umziehen, mal abgesehen davon, dass es mich nicht gehen lassen würde. Er ist sehr besitzergreifend.
Was soll ich nur tun?