Hallo ihr Lieben,
ganz ehrlich, ich verzweifle wirklich langsam an mir selbst. Ich bin jetzt seit einem Jahr von meinem Freund getrennt. Wir waren 5,5 Jahre zusammen, hatten schon 2 Jahre lang im eigenen Haus gewohnt und ich war so sicher: Das ist der Mann, den ich heiraten werde. Dann kam alles anders. Mit dem Einzug in das Haus ging unsere Beziehung bergab. Mein Ex, der früher immer jedem erzählt hat, wie gerne er Familie möchte, dass er niemals einen Beruf haben möchte, bei dem er seine Kinder nicht sieht, dem ich immer das Wichtigste war, der unheimlich zärtlich und fürsorglich war...hat innerhalb von 2 Jahren die Meinung entwickelt: Kinder will ich jetzt nicht, ich will meinen Monteurberuf ewig weitermachen, wenn ich dann höchstens am Wochenende da bin, ist das auch nicht so schlimm, Kinder freuen sich schließlich,wenn Papa wieder da ist usw. Ich wurde ihm immer weniger wichtig. Obwohl wir uns oft nur eine handvoll Tage im Monat gesehen haben, ist er dann, wenn er da war, auch noch lieber mit seinen Kumpels Motorrad gefahren, anstatt seine Zeit mit mir zu verbringen. Ich habe unter der ganzen Situation unheimlich gelitten und wurde dadurch natürlich auch immer enttäuschter und gereizter. Irgendwann, als unsere Beziehung schon ziemlich kaputt war, hat er mir den Laufpass gegeben. Ich musste ausziehen, er habe jetzt nun einmal andere Prioritäten und wir hätten uns halt auseinander gelebt. Er hatte 2 Monate später ne Neue, die er wohl, wie ich nachher erfahren habe, auch schon länger toll fand. Mich hat das alles total aus der Bahn geworfen, ich war wochenlang völlig am Ende. Alles vorbei: die Beziehung, der Traum von gemeinsamer Zukunft, das Zuhause, das wir zusammen entworfen hatten...alles vorbei.
Da ich aber auch ein rationaler und disziplinierter Mensch bin, war ich mir nach einiger Zeit sicher: Hey, ich schaff das schon. Ich sollte froh sein, dass es vorbei ist, dass ich endlich nicht mehr jeden zweiten Abend vor Enttäuschung in mein Kissen weinen muss. Lass ihn doch glücklich werden. Ich finde schon jemand Neues, mit dem ich dann endlich eine Beziehung führen kann, die mich glückliche macht. Wir haben halt nicht zueinander gepasst...
Ich habe auch ein paar Männer kennen gelernt, aber es waren immer die falschen. Außerdem bin ich durch meine Erfahrungen auch sehr kritisch und wählerisch geworden. Und mir ist natürlich auch klar, dass man Liebe nicht erzwingen kann, wenn man unbedingt jemanden finden will, klappt es sowieso nicht. Aber jetzt, nachdem sich unsere Trennung gejährt hat, wird es auf einmal alles total schlimm bei mir. Alles kommt wieder hoch. Ich fühle mich unheimlich einsam, träume jede Nacht von meinem Ex, u.a. auch, dass er zu mir zurück kommt und ich endlich wieder glücklich bin. Wenn Freundinnen von mir mit ihrem Freund zusammen ziehen, denk ich an unsere damalige Zweisamkeit in unserem Haus und scheine total zu vergessen, wie unglücklich und einsam ich damals oft war. (Das Schlimme ist auch noch, dass all meine Freudinnen in langjährigen Beziehungen leben und keiner mehr was unternehmen will. Oft komme ich Wochenlang nicht aus dem Haus.)
Aber das ist doch nicht mehr normal, dass man nach 1 Jahr noch jede Nacht vom Ex träumt oder? Kann ich ihn erst vergessen, wenn ich eine neue Beziehung habe und mich nicht mehr so eisam fühle? Oder brauch ich vielleicht ne Therapie? Ganz ehrlich, ich weiß echt nicht mehr weiter.