Hallo,
schon lange bin ich stille Mitleserin, nun bin ich an einem Punkt angekommen an dem ich selber Ratschläge und Meinungen brauche. Ich hoffe ich schaffe es mich kurz zu halten:
Ich Arbeite in einer Firma wo ich den ganzen Tag nichts zu tun habe. Und wenn ich sage nichts, dann meine ich auch nichts. 8 Stunden sitze ich da und warte, dass die Zeit vergeht. Falls jetzt jemand meint das ist doch prima so, dann irrt ihr euch. Leider höre ich das nur allzu oft in meinem Umfeld wie gut es mir doch gehen muss. Das stimmt nicht. Langeweile im Beruf ist im sozialen Umfeld leider nicht erwünscht, und schon gar nicht wenn man sich darüber aufregt. Nun gut, das möchte ich gar nicht weiter ausführen, da es in absehbarer Zeit ein Ende haben wird, da ich mich verändern werde, so viel steht fest.
Allerdings dauert es bis zu diesem Schritt noch ein gutes halbes Jahr (aus diversen Gründen vorher nicht möglich) und es geht mir darum diese Zeit so gut wie möglich seelisch zu überbrücken. Mein Problem ist, dass ich in letzter Zeit immer schwerer aufstehen kann, da das ganze keinen Sinn mehr für mich hat. Da es sowieso egal ist ob ich in der Arbeit bin oder nicht. Das ist ein schreckliches Gefühl wenn man unnötig ist und überhaupt nicht gefordert wird, falls ihr versteht was ich meine.
Ich habe mir viele neue Hobbies gesucht, damit ich aktiv meine Freizeit gestalten kann, das funktioniert auch ganz gut so und somit geht es mir wenigstens in meiner Freizeit gut. Davon versuche ich dann untertags zu zehren, allerdings funktioniert das nicht wirklich.
Dadurch, dass ich berufsmäßig so unglücklich bin, trage ich meine Laune natürlich auch mit nach Hause. Darunter leidet natürlich mein Freund. Er ist irgendwie zu meinem Ventil geworden und das ist gar nicht gut!!
Ich leide darunter ihm nichts erzählen zu können, da ja den ganzen Tag nichts bei mir passiert. Dann bin ich natürlich genervt/neidisch wenn er viel später als ich nach Hause kommt und auch noch stundenlang von seinem schönen (Arbeits-)Tag erzählen kann. Dabei weiß ich ja, dass es in der richtigen Arbeitswelt ganz normal ist wenn man erst um 18 Uhr (oder noch später) Dienstschluss hat und natürlich freue ich mich auch mit ihm wenn ihm die Arbeit Spaß macht. Aber ich komme mir so vor, dass ich den ganzen Tag schon warten muss bis der (Arbeits-)Tag vorbei ist und dann muss ich auch noch warten bis er nach Hause kommt.
Mein Leben besteht nur noch aus Warten. Warten bis die Arbeit zu Ende ist, Warten bis mein Freund nach Hause kommt, Warten bis ich endlich kündigen kann.
Wie gesagt, ich versuche schon die ganze Zeit meinen Hobbies nachzugehen, im Endeffekt ist mein Freund ja auch nicht dafür zuständig mich glücklich zu machen, das muss ich schon selber schaffen. Aber gute Vorsätze zu haben ist das eine, die Umsetzung das andere
Mein Wunsch ist es, die kommende Zeit - bis diese Situation ein Ende hat - seelisch so zu überbrücken, dass ich meine Laune nicht an meinem Freund rauslasse und unsere Beziehung nicht darunter leidet. Er versteht ja warum es mir so geht und warum ich oft schlecht drauf bin, aber manchmal wird es ihm verständlicherweise dann auch zu viel und dann kommt es zum Streit.
Vielleicht kennt der ein oder andere von euch eine ähnliche Situation und kann mir ein paar Tipps geben?
Danke!
Lovis