Hi du,
ich studiere Psychologie im Master, möchte aber keinesfalls sagen, dass ich Experte bin, also stuf das hier nur als meine persönliche Einschätzung ein ... für mich klingt es nicht ganz nach Borderline. Zu Borderline gehört mehr als ein Nähe-Distanz-Schwanken, Borderliner sind tatsächlich von massivem Schwarzweißdenken betroffen, sie neigen zu selbstdestruktivem Denken / Verhalten, sind impulsiv, fühlen sich leer. Sie leiden. Und er würde auch in anderen Lebensbereichen darunter leiden, nicht "nur" wenn es um die Beziehung zu dir geht. Ich weiß also nicht, inwiefern das alles auf ihn zutrifft, aber ich würde da mal nicht von Borderline ausgehen. Sollte er aber tatsächlich das Gefühl haben, nicht klarzukommen (ganz unabhängig von meiner Symptomliste hier), wäre eine Psychotherapie doch mal ne Überlegung wert. Kommt eben drauf an, ob er unter den eigenen Schwankungen leidet, oder nicht, und wer leidet, für den gibt es faktisch Hilfe. Es ist keine Schande, sie anzunehmen, sondern kann den Menschen mit Problemen ganz neue Wege aufzeigen, sich zu entwickeln.
Ob Borderline oder nicht - was er zu haben scheint, ist jedenfalls eine Schwierigkeit, sich auf dich einzulassen und mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Du kannst natürlich versuchen, mit ihm drüber zu reden, und ihm zu sagen, dass es für dich manchmal schwierig ist. Was dich genau stört, was für dich ok ist und was nicht. Aber letztlich wird er sich kaum in seinem ganzen Wesen verändern, schätze ich. Es sei denn, er beginnt eben echt, an sich zu arbeiten (ggf. mit Therapeut), aber auch dann kann es sein, dass Grundzüge des Problems bleiben.
Ob du damit über kurz oder lang klarkommst, musst du entscheiden, aber darauf war die Frage ja auch nicht bezogen. Ich hoffe jedenfalls, dass du einen Weg findest, wie du glücklich wirst, und er auch. Ihr scheint ja phasenweise auch echt happy zu sein. Alles Liebe dir und euch. :)