Mit meinem Freund Pierre, 28, bin ich über zwei Jahre zusammen. Unsere Beziehung verläuft im Großen und Ganzen sehr harmonisch: wir lieben uns, er ist sehr zuverlässig, liebevoll und ich kann 100% auf ihn zählen. Außerdem sieht er sehr gut aus und hat einen tollen Job und sehr viele Qualitäten, die Frauen an Männern schätzen, z.B. kann er kochen und ist wunderbar im Bett. Er ist der erste Mann, der um einige Jahre (6) älter ist als ich. Allein aus dem Grund habe ich immer gedacht, ich könnte noch sehr viel von ihm lernen, und daß er so etwas wie ein Vorbild für mich ist. Anfangs war dies auch so. Am Anfang unserer Beziehung beschränkte sich diese fast ausschließlich auf das Wochenende, da wir ca. 70 km auseinander wohnten. Ich begann dann meine Ausbildung in Hamburg, seinem Wohnort, und zog auch praktischerweisen gleich (nach ca. einem halben Jahr) zu ihm. Pierre hatte einen sehr anstrengenden Job in der Gastronomie und mußte somit auch Nachts arbeiten. So fingen die ganzen Probleme an: als er nachts um 2 oder halb 6 nachhause kam, kam er nicht gleich ins Bett zu mir, sondern hat noch stundenlang im Internet gesurft und jedesmal dabei Bier getrunken. Es wurde immer schlimmer, und nach einer Zeit kam ans Tageslicht, daß er sich mit Frauen schreibt, mit ihnen chattet - und das hat sich alles nicht gerade platonisch angehört... Hinzu kam, daß er sehr unordentlich war und den Haushalt stark vernachlässigt hat - er hatte IMMER seinen Job als Ausrede. Eine Zeitlang habe ich dies verstanden, bis ich irgendwann die Schnauze voll hatte und auszog, woraufhin er gleich Job & Wohnung aus lauter Verzweiflung gekündigt hat. Ich machte den wohl größten Fehler meines Lebens, hatte Mitleid und ließ ihn vorerst und ohne Computer in meine neue kleine Wohnung mit einziehen. Ich gebe zu, er hat sich, was den Haushalt betrifft, bedeutend gebessert. Nun hat er auch einen neuen Job mit besserem Gehalt und dementsprechend viel Zeit. Mit der Zeit habe ich gemerkt, daß es einfach wieder hinhaut mit uns - es war schöner als schon lange nicht mehr. Aus diesem Grund haben wir uns beide dazu entschieden, demnächst in eine schöne, große Wohnung zu ziehen. Bevor dies jedoch passieren konnte, hat mein "toller Freund" alles kaputtgemacht, was nur ging: seit der Computer wieder hier ist, chattet und e-mailt er wieder mit anderen Frauen, sucht Kontakte über Kontaktanzeigen im Internet - und hat mich zu allem Überfluß auch noch mit einer Frau betrogen, die ich kenne. Klar, daß ich inzwischen extrem mißtrauisch bin, und sogar schon angefangen habe, in seiner Post zu schnüffeln, was nicht meine Art ist. Eines Tages habe ich wieder so eine e-mail gelesen mit dem netten Schluß "Kuß, Dein Pierre". Das war der Tropfen, der das Faß zum überlaufen gebracht hat. Ich habe mich von ihm getrennt - bis zum 1.4. soll er meine Wohnung samt seinem ganzen Kram verlassen haben. Ach so, ich sollte vielleicht noch ehrlicherweise zugeben, daß ich -wahrscheinlich aus reiner Unzufriedenheit - ihn auch fast zeitgleich betrogen habe. Ich habe inzwischen einen klaren Kopf - er jedoch trinkt und trinkt... aber hat auch angefangen, tierisch um mich zu kämpfen. Ist es richtig, nachdem er ausgezogen ist, abzuwarten, ob etwas passiert, und schauen, ob er es wirklich ernst mit mir meint, oder soll ich das Kapitel "Pierre" ein für allemal abhaken?? Das Vertrauen ist erstmal auf jeden Fall weg...