Hallo ihr lieben, ich bin der Ricardo oder einfach nur Ricky, 32 Jahre jung und von Beruf Bäckermeister mit Leib und Seele.
Warum ich ins Go Feminin Forum schreibe ? Schlichtweg weil ich verzweifelt bin und nicht mehr weiter weiß. Ich erhoffe mir Ratschläge und Hilfe für meine aktuelle Situation mit meiner Freundin denn ich kann nicht mehr :(
Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll, denn die Thematik ist so vielschichtig und ich weiß nicht recht was wirklich für euch relevant ist oder nicht. Ich versuche es jetzt einfach mal.
Seit guten 8 Jahren bin ich mit meiner 5 Jahre jüngeren Freundin in einer Beziehung. Wir leben seit 4 Jahren auch zusammen. Seit ich sie kenne hatte sie immer wieder starke Stimmungsschwankungen und "Wutanfälle". In den ersten Jahren der Beziehung häufiger, jetzt noch ab und zu.
Jedes halbe Jahr schon fast, so auch gestern, kommt es dann ohne jede Vorwarnung zu einem großen "Knall". Sie ist introvertiert, macht Dinge gerne mit sich selbst aus, reden kaum von selbst und man muss ihr Dinge aus der Nase ziehen. Ich bin das Gegenteil. Extrovertiert, offen und direkt. Stört mich etwas, brauche ich etwas, beschäftigt mich etwas - dann spreche ich es ruhig und entspannt an.
Der Knall gestern war so wie viele vorher. Ein guter Kumpel war bei mir und wir haben 2 Stunden zusammen gezockt. Dafür ist zur Zeit sehr selten (alle paar Monate) Zeit, denn ich baue mir gerade meine eigene Bäckerei auf und arbeite sehr viel. Als er wieder heimgefahren war kam sie dann voller Wut auf mich zu "Ich will dich heute nicht mehr sehen, du brauchst jetzt garnicht mit ins Bett kommen..." - ich war völlig verwundert denn sie hatte derweil im Wohnzimmer fern gesehen. Falls sich jetzt jemand fragt: Ja sie darf immer mit meinen Kumpels und mir was machen und dabei sein, sie möchte zu 90% aber nicht. - Letzten Endes stellte sich dann heraus das sie überlegte die Beziehung zu beenden weil sie mich - wenn ich mit Kumpels zocke bzw generell mit meinen Kumpels etwas mache - nicht mag. Ich bin dann wohl "anders" - lauter, dominanter, lache viel, wir erzählen uns blödsinn und lachen noch mehr, haben einfach spaß. Nicht extrem, nicht vulgär, aber einfach ... wie Jungs eben. Und das hasst sie wohl und möchte mit "so" einem Kerl nicht zusammen sein.
Das tat weh - und zwar richtig. Dazu unterstellte sie mir dann noch das ich ja vielleicht immer so sein wolle und dann vor ihr nur "ruhiger" und "netter" tue - was völliger Schwachsinn ist denn ich denke fast jeder Mann ist daheim bei seiner Freundin anders als mit den Jungs. Letztlich konnte wir das ganze klären und schlafen.
Heute ist sie mal wieder im Büro und ich allein mit meinen Gedanken. Solche Streits bzw "Schlussmachen-wollen" ihrerseits haben wir wie oben geschrieben mit wandelnden "Gründen" jedes Jahr mindestens einmal. Ich bin dadurch absolut verunsichert und kann nach solchen Tagen kaum mehr vertrauen fassen. Es fühlt sich fast so an als sei auch ein großer Teil meiner Anziehung für sie damit gestorben. Das schlimmste daran... ich war noch nichtmal zu tode betrübt wie früher, weil ich es dermaßen aus der Luft gegriffen und absurd fand das ein Teil von mir situativ wohl selbst dachte "hier einen Schlussstrich zu ziehen wäre vielleicht besser".
Ich liebe meine Freundin trotzdem sehr. Ich backe für sie, koche für uns, entlaste sie indem ich den Haushalt schmeiße. Ich mache Sport, esse so gesund es mir möglich ist, rauche und trinke nicht und auch sonst arbeite ich auf eine gute, selbstständige Zukunft hin. Wir wollen das selbe, die Kinder, die Familie, das Haus. Aber aus irgendeinem Grund hat sie immer und immer wieder diese tiefen Zweifelphasen wo ihr irgendwas nicht passt - meine "Nerdigkeit" - meine Freunde - meine Familienbesuche (ja nichtmal das findet sie ok - einmal die Woche die Eltern und Geschwister zu besuchen) - mein Essverhalten - weil ich mal eine Cola trinke statt nur Wasser - die Liste könnte ewig weitergehen.
Wenn wir dann so eine Situation haben gibt es auch kein Halten mehr, sie wird sehr böse, aggressiv und beledigend. Schubst mich weg, sagt mir Dinge wie "Du scheiß Arschloch" usw... auch gestern wieder. Wenn man das in Relation setzt was wirklich passiert ist völliger wahninn - aus meinen Augen.
Ich bleibe dann ruhig, will reden und verstehen. Aber erst nach einiger Zeit wenn ihre Wut vorbei ist schwänkt sie um in Trauer, Frust und dann kommt die kleinliche Entschuldigung. Dieser Verhaltenszyklus wiederholt sich immer.
Ein Thema das mir noch einfällt wo ihr bestimmt Rat habt ist unser kaum vorhandenes Sexleben. Ich bin ein Junger Mann der körperlich sehr hart arbeitet und Sport macht - ich hätte gern 3-4x die Woche Sex - im Bestfall. Die Realität sieht anders aus. Alle 1-2 Wochen 1x wenns hochkommt. Durch diesen Mangel befriedige ich mich selbst. Einmal hatte sie mich dann "erwischt" dabei und war wie gestern außer sich, konnte überhaupt nicht damit umgehen usw. Ich kommunzierte ihr schon sehr oft offen das mir unser Sexleben zu wenig ist und ich mehr bräuchte um erfüllt zu sein. Ist es wirklich verwerflich sich nicht mit 1x all 2 Wochen zufrieden zu geben ? Ist es nicht ok sich selbst zu befriedigen ? Ist ja wohl besser als fremdgehen oder Affären...
So genug.. ich könnte noch viel erzählen... ich hoffe ihr habt Rat was da bei ihr los sein könnte denn ich kann nicht mehr.
Euer Ricardo