Hallo liebe Leute,
Ich zweifle momentan an meinem Verstand bzw. meiner Einschätzung und brauche bitte eine objektive Meinung...
Also: Mein Freund ist 35, ist bin 31, wir sind seit 6 Jahren zusammen, eigentlich die meiste Zeit sehr harmonisch, in letzter Zeit hatten wir wieder ein kleines Tief, das ich aber als vorübergehend empfunden habe. Im September planen wir eigentlich in eine größere Wohnung zu ziehen und uns um Adoption zu bemühen (ich kann leider keine Kinder bekommen).
Nach langer Arbeitslosigkeit arbeitet mein Freund seit einem halben Jahr als IT-Trainer für arbeitslose Jugendliche (15-19). Er geht in dem Job voll auf und hat anfangs mit einigen der Jugendlichen auch privat Zeit verbracht. Dabei hat sich eine seiner Schülerinnen (19, schlank, blond) in ihn verliebt. Statt den Kontakt einzuschränken, verbringt er seitdem noch mehr Zeit mit ihr, um ihr den Wert wahrer Freundschaft nahezubringen (das ist sein Argument). Obwohl er sie täglich am Institut unterrichtet, trifft er sie regelmäßig privat, obwohl das von seinem Arbeitgeber nicht erwünscht ist, und verbringt mehr Zeit mit ihr als mit allen anderen Freunden. Dass sie zu uns kommt, habe ich mir nach zwei oder drei gründlich misslungenen Abenden (sie hat mich keines Blickes gewürdigt) verbeten, seither verbringt er mindestens einen Abend pro Woche in ihrer Wohnung. Wenn sie Schwierigkeiten hat, was regelmäßig vorkommt, setzt er alle Hebel in Bewegung, um ihr zu helfen. Er sagt, mit ihr könnte er über alles reden, überhaupt verändert er sich momentan total, entdeckt neue Seiten an sich, entfaltet seine Persönlichkeit und braucht junge, unbeschwerte Leute um sich. Bei einem gemeinsamen Camping-Wochenende mit seinen Schülern hat er nach Jahren wieder Gras geraucht, obwohl ihn das im schlimmsten Fall seinen Job kosten könnte. Heute abend ist er zu der bewussten Schülerin gefahren, weil sie sich ausgemacht haben, gemeinsam was zu rauchen.
Ich gebe mir wirklich große Mühe, fair zu sein, aber trotzdem gibt es leider seit dieser Geschichte dauernd dicke Luft bei uns. Er meint, dass er auf meine Gefühle sowieso schon Rücksicht nimmt, weil er ja auch mit mir Zeit verbringt, sie jetzt nicht mehr zu uns einlädt, und zum Rauchen zu ihr fährt (er weiß, dass ich das Zeug nicht mag).
So ist also die derzeitige Situation, ich hoffe, ich habe es geschafft, sie halbwegs emotionslos zu beschreiben, damit ihr Euch selbst ein Bild machen könnt. Bitte, wie beurteilt ihr das? Wie sieht das ein Außenstehender? Bin ich paranoid, wenn ich sein Verhalten und seine heutige Abendgestaltung nicht richtig finde?? Wenn man das Verhalten des Partners in einem bestimmten Teilbereich einfach grundfalsch findet, kann man das einfach so akzeptieren und von der Beziehung selber abkoppeln? Spinn ich, wenn mich das total belastet? Was meint ihr?
Bin im Moment echt einigermaßen ratlos und würd auch gern männliche Meinungen dazu hören (aber natürlich auch weibliche!!).
Liebe Grüße und danke,
meserimei