Ich brauch echt mal Rat. Am Liebsten natürlich von Frauen, die diese Situation kennen. Sie entweder noch erleben oder erlebt haben:
Mein Freund Thomas und ich sind seit 3 Jahren zusammen. Wir sind zudem auch noch Kollegen auf unserer Arbeitsstelle. Er hat eine Tochter( Marie,11), die bei IHM lebt und nur jede 2 Wochen zu ihrer Mutter geht. Das ist dann meistens von Samstag bis Sonntag (MITTAG). Das heißt, unser Zeitrahmen ohne Kind ist echt gering. Und wenn wir dann Zeit haben, dann macht er sowieso etwas für sich. Und wenn wir weggehen oder wegfahren, dann immer nur mit Marie.
Ich weiß auch, dass Eltern sagen, dass das Kind immer an erster Stelle steht und das schwächste Glied in einer Familie ist. Das sagt er auch. Er hat es auch schon vor dem Kind zu mir gesagt. Sie weiß also, welchen Stellenwert sie hat.
Mein Problem ist, dass er sein (und zudem dann auch mein) ganzes Leben nur nach ihr richtet. Sie wird in allen Dingen in Watte gepackt. Sie hat auch die ersten 2 Jahre unserer Beziehung noch bei uns im Bett geschlafen. Natürlich in der Mitte, sodass ich keinen Platz mehr hatte und schon gar nicht neben meinem Lebensgefährten schlafen konnte. Die beiden haben sich dann aneinander gekuschelt und ich lag da, wie ein überflüssiger Gegenstand. Das konnte ich ja wenigstens ändern. Wo sie ihren Mittagsschlaf macht, wenn ich mal nicht da bin und Papa Zuhause ist, weiß ich natürlich nicht. Ich bin nämlich der Meinung, dass sie langsam eine Frau wird und das sich das irgendwie nicht mehr gehört.
Alles in Allem ist es aber so, dass sich wie gesagt so viel abspielt, dass ich manchmal nicht weiß, wie ich meine Wut unterdrücken kann. Sie lügt ihrem Vater sehr oft ins Gesicht und er glaubt ihr alles. Sie diskutiert so oft, bis sie bekommt was sie will. Sie besitzt in dem Alter schon einen eigenen Flachbildschirm im Zimmer, einen Ipod und ein Ipad. Und aus der Produktreihe möchte er ihr jetzt auch noch ein Smartphone besorgen. Und ich finanziere das im Endeffekt mit, weil wir beide ganz gut verdienen.
Ich darf auch nichts sagen, wenn ich Marie damit negativ kritisiere. Bei mir staut sich dann eine Menge auf und dann sage ich vielleicht etwas nicht ganz so schön und niedlich wie er immer, oder spreche überhaupt etwas an was mir nicht gefällt, dann ist er schon aus Trotz auf ihrer Seite. Sie muss im Haushalt nichts machen. Und wenn sie was macht, wo sie natürlich vorher gefragt wird, ob sie es machen möchte, dann bekommt sie Geld dafür. Ich musste mir mal von ihr anhören, dass ich ja mal wieder den Müll rausbringen könnte. Ich dachte in dem Moment, ich bin hier das Kind. Und so behandelt er mich auch. Und das Kind springt dann auf den Zug mit auf und spielt sich dann wie seine Lebensgefährtin auf.
Wenn ich weine, was mittlerweile oft vorkommt, bekomme ich nur zu hören, wie es Marie dabei geht, denn sie würde sich dann Vorwürfe machen. Als ich mal meine Sachen gepackt habe und gehen wollte hat er mich gefragt, ob ich wüsste, was ich dem Kind antun würde. Sie würde eine zweite Trennung (nach ihrer richtigen Mutter) nicht so schnell verkraften. Da bin ich 2 Minuten später an ihrem Zimmer vorbeigekommen und habe gesehen, wie sie vor dem Spiegel zur Musik getanzt hat. Das macht sie natürlich auch, wenn sie sagt, sie sei zu krank für die Schule. Aber ihr Vater glaubt ihr trotzdem, weil sein Kind ihn eigentlich nicht anlügt und bedient sie dann ganzen Tag. Das tut er aber auch sonst. Ich finde auch, dass sie zu dick ist und zu viel isst. Aber anstatt darauf zu achten, dass sie weniger isst und sich mehr bewegt, unterstützt er ihre Faulheit auch noch. Vor Allem sieht er bei anderen Kindern/Mädchen jedes Fettpolster und macht Sprüche über sie, nur bei Marie muss er Sehschwäche haben.
Den ganzen Tag dreht sich also alles um sie. Er sieht mich an manchen Tagen gar nicht und ich muss mir dann angucken, wie er sie abknutscht und in den Arm nimmt und sagt, dass er sie lieb hat. An mir läuft er dann vorbei. Es sei denn, mit Marie klappt es doch nicht so, z.B. wenn sie eine schlechte Zensur in der Schule bekommt, dann bekomme ich seine schlechte Laune ab. Die sich dann ihr gegenüber natürlich wieder gelegt hat.
Ständig meckert er an mir rum, wenn es um das WOHL von Marie geht. Ich bin morgens zu laut, sie könnte aufwachen. Ich mache dies und jenes falsch....Egal, was ich mache!!!
Er weiß auch genau, dass ich nie viel Liebe von meiner Mutter oder meinem Vater bekommen hab und sagt immer, dass ich es ja nicht nachvollziehen könnte, wenn die Eltern getrennt seien. Dabei hat mich meine Mutter geschlagen und beleidigt, als ich klein war. Aber was Marie durchmacht, ist in seinen Augen viel schlimmer und genau deshalb, muss ich Verständnis dafür haben. Ich bin nämlich total egoistisch und würde mit meiner schlechten Laune das Kind mit runterziehen...
Bitte sagt mir, ob ich wirklich EGOISTISCH bin oder ob ich das halbwegs richtig sehe.