Hallo,
Es ist schon sechs Monate her, aber ich lebe im Ausnahmezustand.
Mein damaliger "Freund" - ich will ihn mal so nenen - hat Psychoterror veranstaltet. Konkret heißt das, er hat mich massiv beleidigt, herabgewürdigt, mich verhöhnt, mir unterstellt, ich würde mit jedem Mann schlafen (absolut unwahr, ich war treu!).
Die gemeinsten Vorwürfe machte er mir, nachdem wir an einem Tag ausgiebig miteinander geschlafen hatten; er warf mir sinngemäß vor, mit jedem Mann ins Bett zu gehen und zwar "gewerbsmäßig" und ihn ständig zu betrügen (ich habe einen normalen Job und nochmals, ich war treu).
Ich war einfach nur entsetzt und fühlte mich völlig erniedrigt, wie vernichtet, denn ich dachte "so denkt er, während er mit mir schläft! wie kann er nur?"
Ich habe ihm eine Zeitlang die Stirn geboten, bis ich nicht mehr konnte und zusammenbrach: posttraumatische Belastungsreaktion, die attestiert ist.
Darauf folgten noch etliche Lügen seinerseits über mich, auch in meinem Berufsfeld, wo er geradezu "feuer legte" und viele widerwärtigkeiten, mit denen ich euch aber nicht langweilen will, es würde den Rahmen sprengen. Es hat mich unendlich viel Kraft gekostet, all dem zu trotzen und das monatelang: das soll bitte nicht "wehleidig" klingen, aber ich fühle mich wirklich erschöpft.
Es ist schlimm, ich bin erst Anfang 30. Ich hab mein Leben eigentlich immer ganz "vernünftig" geführt und bildete mir bis dahin auch ein, dass ich eine gute Menschenkenntnis und eine "natürliche Auslese" bei der Partnerwahl hätte, die mich schützt. Offensichtlich war das aber ein Irrtum und mein Warnsignal hat bei diesem Menschen völlig versagt (ich habe mich oft gefragt, warum).
Seitdem scheine ich keine normale Beziehung mehr führen zu können; einerseits schneien immer wieder Männer in mein Leben, die sich zuerst interessiert verhalten und dann nach zwei, drei Treffen wortlos fortbleiben, andererseits graut es mir mittlerweile bei dem Gedanken, ein Mann könne mit mir schlafen und sich dabei so Verletzendes von mir denken. Ich fühl mich so erniedrigt. Bei dem Gedanken allein wird mir geradezu schwarz vor den Augen.
Gar nicht fertig werde ich damit, dass ich diesen Mann _geliebt_ habe und dass er mir als mein "lieber Freund" vorkam, zumindest bis er mich fertigmachte. Wie kann man sich so irren? Meine Gefühle revoltieren noch immer; ich habe zwar jeden Kontakt abgeblockt - da bin ich konsequent - doch mein Körper hatte am Beginn der trennung Sehnsucht nach ihm und auch heute, Monate später, frage ich mich, ob ich mich so lange so täuschen konnte?
Gab es nicht gute Zeiten und hätte er mich nicht sowieso so gut kennen müssen, um solche gemeinen Angriffe zu lassen?
Mir ist erst heute aufgefallen, als ich den Begriff in einem Buch gelesen habe, dass er mich "misshandelt" hat. das ist es. Wie kann er. was geht in einem Mann vor, der die Frau misshandelt, die ihm Liebe entgegen gebracht hat? Hier sind Männer, die schlagen, habe ich gelesen, und Frauen, die dulden: bitte sagt mir etwas dazu, ich bin für jede Erläuterung dankbar.
LG