Bei mir war es genauso:
Ich war 8 Jahre mit meinem Ex Freund zusammen. Ich wollte auch heiraten und Kinder mit ihm bekommen, nach 8 Jahren ist das, glaube ich, verständlich.
Doch als wir dann eines abends bei gemeinsammen Freunden, die zu dem Zeitpunkt ihre eigene Hochzeit geplant hatten, waren und über das Thema gesprochen haben, da wurde er immer leiser und hat sich irgendwann einfach aus dem Gespräch geklingt.
Auf dem nach Hause Weg habe ich natürlich nochmals mit ihm darüber gesprochen. Wir gingen zu Fuß, etwa 5 Km, jedenfalls ist er dann regelrecht ausgeflippt und meinte, dass das alles noch Zeit habe und er jetzt auf keinen Fall bereit dazu wäre. Hallo? Ich war 22, er 25 und wie gesagt, wir waren 8 Jahre zusammen und haben alles, was man hätte durchmachen können, durchgemacht, von Fremdgehen über das erste (ungeplante) Kind verloren usw. Da kam dann meine Zeit des Denkens. Ich habe mir einen Monat Zeit genommen, wir wohnten zusammen, aber ich habe mich zurückgezogen und mir die Frage gestellt, was meine Zukunft ist und wie sie wohl aussehen wird. Nicht das meine Uhr jetzt angefangen hat zu ticken, aber man ist ja nicht nur mit einem Menschen zusammen, damit mit nicht alleine ist oder weniger bezahlen muss was die Miete und Essen anbelangt, sondern es läuft doch letzendlich darauf hinaus, dass man, meiner Meinung nach, irgendwann heiratet, Kinder bekommt usw. Tja, da war dann nichts zu machen. Meine Zukunft sieht es nämlich vor, dass ich bald Mutter werde und heiraten möchte und das mit einem Mann, der das gleiche Ziel hat wie ich. Also habe ich mich von ihm getrennt. Habe jetzt seit 1,5 Jahren einen neuen Freund, mit dem ich sehr gelassen über das Thema reden kann. Er kommt aus einer Kinderreichenfamilie und für ihn ist das, was ich denke, ebenfalls selbstverständlich. Und so wird es wohl bald kommen, dass ich ihn heirate und Kinder bekomme.
Irgendwann stellt man sich eben die Frage und wenn man zu einer Antwort kommt, aber der Partner dieses nicht möchte, dann kann bzw muss man sich eben trennen.
Hinzu kommt noch, dass ER sich von ihr getrennt hat. Meine Einstellung ist ebenfalls so, dass wenn man sich getrennt hat, ganz egal aus welchen Gründen, dass man dann auch keinen zurückweg einschlagen sollte. Jede Trennung hat einen grund und man macht das ja nicht aus Spaß, sondern weil man merkt, dass man an einem Punkt angekommen ist, an dem man sich unwohl fühlt und es einfach nicht mehr funktioniert. Denke wenn dein Bruder ihr gesagt hätte, dass er Zeit für sich braucht, um in Ruhe und eventuell mit familiärer Unterstützung darüber nachdenken will und er diese Zeit auch haben will, bzw sie alleine verbringen möchte, also nicht gleich mit einer Trennung angekommen wäre, dann wäre das nicht so, wie es jetzt ist.
Du musst dich in IHRE Rolle mal hineinversetzten:
Es ist nix passiert, ausser dass sie einen Wunsch geäussert hat und er trennt sich daraufhin sofort. Wie soll die Zukkunft mit einem Mann aussehen, der gleich davon läuft, wenn mal was nicht so läuft, wie er will? Dann ist sie vielleicht schwanger und er will aber erst un 2 Jahren Vater werden und läuft dann wieder weg und lässt sie alleine?
Oder sie findet die Wohnung zu klein und will in ein haus ziehen, dann muss sie ja auch angst haben, dass wenn ihm dieser Gedanke nicht passt, dass er sie dann erneut sitzen lässt.
Ich kann diese Reaktion sehr gut nachbollziehen, so eine Trennung hat immer konsequenzen und nur weil er sich jetzt hat belabern lassen über dritte und doch zu einer eigenen und zwar anderen Meinung gekommen ist, änder das nichts an der Tatsache, dass er mal gesagt hat, dass er das nicht will und sich getrennt hat.
Unreif ist dieses Verhalten auf keinen Fall, es ist berechtigt und nachvollziehbar, für mich jedenfalls, denn ich habe es ja schon alles hinter mir.
Ich glaube man sollte generell nicht über andere Leute und deren Meinungen urteilen, wenn man selbst noch nicht in so einer Lage gesteckt hat.
Wenn ich noch nie nen Pfirsich gegessen habe, kann ich nicht sagen, dass der nicht schmeckt ;-)