Aus der Sicht einer Eifersüchtigen...
Hallo Sunny!
Oh Mann, das hört sich so objektiv betrachtet mal wirklich ganz anders an....hast mir ein wenig die Augen geöffnet.
Na gut, folgendes:
Eifersucht ist immer eine Frage des Selbstwerts, das kann man leider nicht abstreiten (außer sie ist natürlich begründet, aber das muss jeder für sich selber entscheiden, was begründet und was nicht begründet ist)...
Ich schätze mal, du tust wirklich sehr viel, um ihm das Gegenteil zu beweisen, oder? Und es will einfach nicht in seinen Kopf hinein, dass du nur ihn willst, stimmts?
Ich kann mir schon vorstellen, dass er vernunftmäßig schon weiß, dass du niemand anderen haben willst, aber sein Bauchgefühl sagt ihm was anderes. Mein Bauchgefühl hat mir in der schlimmsten Eifersuchtsphase immer zugemurmelt: "Das gibts nicht, der Typ ist viel zu gut für dich, er könnt noch ganz andere kriegen, ich hatte doch immer nur Pech mit Männern, warum sollte es jetzt nicht so sein, ich weiß ganz genau, was da gespielt wird."
Mach ihm klar, dass du immer in seiner Mannschaft spielen wirst und dass du nicht dazu da bist, ihm schlimmes anzutun, ganz im Gegenteil, du bist mit ihm zusammen, weil du eben mit ihm zusammen sein willst und sonst mit keinem.
Er muss das aber trainieren, ganz wichtig. Zu einer Beziehung gehören immer zwei, also muss ER schleunigst schauen, dass er daran arbeitet. Dich trifft keinerlei Schuld, das darfst du dir ja nicht einreden.
Auch ganz wichtig: Geh trotzdem aus, triff dich trotzdem mit deinen Freunden, er muss "lernen", dass es Sachen gibt, die ohne ihn auch Spaß machen, er sollte dann nicht gleich deine Gefühle in Frage stellen.
So, mehr kannst du leider nicht machen. Du redest bei einem krankhaft eifersüchtigen Menschen immer gegen eine Wand, wenn er sich selber und seine Einstellung dazu nicht ändert.
Ich war in Psychotherapie, nicht weil ich so ein psychisch labiler Mensch bin, einfach, weil ich mir selber nicht mehr zu helfen gewusst habe. Eine Psychotherapie ist einfach nichts schlimmes mehr, früher wurde es verurteilt, aber ich denk mir, es geht jedem einmal schlecht, warum nicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen? Es war für mich eine irrsinnig große Überwindung, aber schon alleine die Tatsache, dass mein Freund während der Zeit total hinter mir gestanden hat und sogar ein paar Mal mitgegangen ist, hat mir gezeigt, dass es absolut keinen Grund gibt, eifersüchtig zu sein.
Das Thema solltest du allerdings sachte angehen, vielleicht fühlt er sich angegriffen und glaubt, du meinst, er hat einen Knacks. Er muss das von sich aus wollen, zwingen kann man niemanden dazu.
Ich hoff, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen, kann dir gerne noch mehr Tipps geben, die Therapie hat mir wirklich sehr geholfen und ich merke Tag für Tag, dass es immer besser wird. Und DAS ist ein Supergefühl!
GLG
Anna