Zusatz
Hallo,
schön, dass du so schnell geantwortet hast!
Ich persönlich denke, dass er viel mehr von seinen beiden Schwestern "geimpft" wurde, denn sie waren von Anfang an gegen unsere Beziehung und der Satz, dass "sie nun ihr Brüderchen wieder haben" sagt ja schon alles. Die Schwestern werden den Eltern bestimmt vieles berichtet haben und es ist auch verständlich, dass die Familie hinter ihrem Sohn steht und ich die Böse bin, die schuld an der Trennung ist.
Seine Mutter ist mir gegenüber immer sehr distanziert gewesen, aber das ist ganz einfach ihre Art, leider bin ich mit ihr nie warm geworden und wir haben auf gemeinsamen Festen auch nicht wirklich ins Gespräch gefunden. Sein Vater kann stundenlang über seinen Garten sprechen, so war es nicht so schwer (auch wenn es mich nicht wahnsinnig interessiert hat).
Oft habe ich gesagt, dass wir doch mal die Schwestern besuchen können (da wir 12km weit weg wohnen war das für die Familie immer zu weit zu fahren), aber ich habe immer gesagt bekommen, dass er auf die aufgedrehten Hühner keine Lust habe. Irgendwann habe ich auch nicht mehr gefragt, sondern es sein gelassen.
Schade, dass ich seine Freunde nie wirklich kennengelernt habe, bei Umzug war nur ein Freund von ihm da, der geholfen hat, alles andere waren meine Freunde oder Bekannte, die zu der Zeit dann auch seine Freunde waren. Die beste Situation war vor etwa 14 Tagen, als er mit einem Freund in der Eisdiele saß und ich mit unserem Sohn dort vorbei ging-unser Sohn ging zu Fuss an meiner Hand. Es kam kein "Hallo", weder zu mir noch zu seinem Sohn, hinterher wurde argumentiert, ich sei ja mit ihm nicht stehen geblieben! Also, ich trage wieder die Schuld. Auch wenn er "vergisst", dass Papa-Wochenende ist und ich mich dann darüber aufrege, bin ich die Blöde, denn ich hätte ja auch anrufen können. Aber überall erzählen, wie sehr er seinen Sohn vermisst und wie er die Zeit mit ihm genießt.
Seine (einzigen beiden Freunde die ich kenne) sind wirklich nicht so ganz mein Fall, aber das bedeutet ja nicht, dass ich sie nicht kennenlernen will und meine Meinung ggf. ändern könnte. Der eine ist von Beruf Sohn und bekommt alles hinten rein geschoben, was meinen Ex angeblich nicht stört, aber wenn er von den gemeinsamen Abenden kam bekam ich immer berichtet, was sein Freund an neuen Anschaffungen hatte. Der andere woht etwa 35km entfernt und ist ein Frauenheld. Er schrieb meinem Ex immer Nachrichten in einer Fäkalsprache, das war schon ekelig. Woher ich das weiß? Mein Ex sprach in der Nacht davon, dass es toll sei, wenn er mir mal so richtig ins Gesicht pin***ln könnte, während wir Sex miteinander hätten. Auf meine Frage, woher denn dieser Blödsinn kommen würde, wurde ich schnell belehrt, dass dies eine Sinnlos-Nachricht von seinem Freund sei...
Schlimm ist das Gerde, dass seit der Trennung im Dorf ist. Ich bin die ersten Wochen wirklich mit dem Kopf zwischen den Schultern eingeklemmt gegangen, mittlerweile kann ich den Kopf wieder hoch erhoben tragen.
Ich weiß, dass ich sehr eifersüchtig war, sobald er später von der Arbeit kam oder eine gemeinsam geplante Mittagspause kurzfristig abgesagt wurde, war ich schon sauer und hab mich gefragt, ob da nicht doch eine Andere im Spiel ist, zumal es in der Firma eine Frau gibt, die er "nett" findet, da sie so locker und fröhlich sei. Klar, viele Menschen sind locker und fröhlich auf den ersten Blick, aber mit denen führe ich auch keine Beziehung. Es ist doch normal, dass ich in einer Beziehung meine Probleme, Wünsche etc. ausdrücke und darüber auch gesprochen wird.
Als Eltern hat man nicht mehr so die Zeit zu zweit, das kann man vergessen, wenn die Großeltern nicht ab und zu mal unseren Sohn genommen hätten, wären wir so gut wie gar nicht mehr vor die Tür gekommen.
Wir sind bei einer Paartherapeutin gewesen, die hat recht schnell gesagt, dass "er tun und lassen könne, was er will, er würde es mir eh niemals recht machen können". Das fand ich persönlich schon ziemlich hart, denn meiner Meinung nach darf sie das so nicht sagen. Bei jeder Kleinigkeit bekam ich dann den Satz von ihm zu hören, und er war fertig.
Ich weiß nicht, ob es bei mir lediglich der Wunsch ist, dass ich nicht alleine mit Kind da stehe. Nein, ich habe damals bewusst lange gewartet, bis der Richtige kam. Ich finde, dass wir uns gemeinsam für unseren Sohn entschieden haben und ich finde es persönlich unmöglich, dass er sich jetzt einfach so aus der Verantwortung stielt und alle 14 Tage den lieben Papa spielt. Und den Rest der Zeit kann er tun und lassen was er will. Es war unsere Entscheidung, das Haus, das Kind, die Beziehung mit allen Höhen und Tiefen. Und das ich nicht einfach bin und auch sage, was ich denke, heule, wenn mir danach ist und mir über alles und jedes Gedanken mache ist nun mal so und leider nicht so einfach abzustellen, auch, dass ich erst einmal negativ denke und ich dann freu, wenn es nicht so schlimm eintrifft wie angenommen, Es ist meine Art, die er auch so kennt. Aber ich habe mich ja in der Beziehung so geändert und von der lieben und fröhlichen Person sei nichts mehr da.
Er kann nciht verstehen, dass ich es nicht so gut geregelt bekomme, wenn er nachts von anderen Frauen spricht, als wir dann das letzte 1/2 Jahr getrennte Schlafzimmer hatten sei ich"ja auch nicht zufrieden gewesen", was ich nicht unbedingt abstreite, denn ich finde, dass man in einer Beziehung auch gemeinsam in einem Schlafzimmer schlafen sollte/kann. Und ich habe ihn gebeten, dass er sich professionelle Hilfe holt, aber dann bekam ich gesagt, es sei besser ich würde in Therapie gehen, dann wäre ich nicht mehr so negativ denkend und eifersüchtig.
Ich finde es einfach nicht gut, sich so einfach aus der Verantwort zu stehlen, so zu tun als sei er Single und ich finde mit 35 Jahren kann man sich die Hörner abgestoßen haben. Und auch sollte man erkannt haben, dass das Leben kein Ponyhof ist und auch keine Matrix, wo alles einen Grünstich hat.
Ich denke, ich kann nicht von Liebe sprechen. Komischerweise mag ich ihn noch immer, er steht mir gegenüber und ich muss aufpassen, dass ich ihm nicht alles berichte, was in der vergangenen Tagen los war. Momentan beschränken sich unsre Gespräche auf unseren Sohn, die "Übergabe" ist recht knapp und gefühlslos, aber bitte. Wenn er meint, dass es besser ist und auch das es ihm besser geht, dann ok. Aber trotzdem ist da immer noch ein Band, das uns irgendwie zusammenhält und das ist nun mal unser Sohn. Vllt lerne ich irgendwann mit der Situation umzugehen, allein da zustehen und alles allein zu organisieren und abends fix und fertig auf dem Sofa einzuschlafen. Vllt. kann ich es irgendwann akzeptieren, dass er nach der Arbeit die Eisdielen unsicher machen kann und keine Verantwortung hat und zu einem gewissen Zeitpunkt zu Hause sein muss, weil das Kind ins Bett muss.
Ich mag ihn nach wie vor, trotz allem. Ich habe mit ihm kein Kind bekommen aus einer Laune heraus, sondern ich habe lange darüber nachgedacht, bevor ich ihm gegenüber den Wunsch laut geäußert habe. Manchmal ist überlegen auch gut und sinnvoll... Wenn er vor der Tür stehen würde und fragen würde, ich würde nicht lange überlegen, sondern langsam wieder eine Beziehnung mit ihm anfangen. Aber ich denke, er ist zu verletzt und er trägt zu viele Narben in sich, die er nicht verheilen lässt. Er denkt absolut negativ von mir, sieht die Positiven Seiten an mir gar nicht mehr und will, dass ich mich verändere, dann könnte man über eine Freundschaft nachdenken. Aber ich will mich nicht verändern, vorallem warum? nur für eine Freundschaft?