Hallo,
eigentlich weiß ich noch gar nicht so recht, worauf dieser Beitrag hinauslaufen soll, also schreibe ich einfach mal, was mir in den Sinn kommt.
Ich bin momentan ohne Partnerschaft - erst seit etwa 3 Monaten, auch wenn es mir vorkommt, als sei ich schon wesentlich länger allein. Zum ersten Mal spüre ich eine gewisse Sorge darüber, vielleicht eine Form von Torschluss-Panik, ja, fast eine Gewissheit, niemanden mehr finden zu können, der wirklich "zu mir passt".
Ich muss dazu sagen, dass ich in meinem bisherigen Leben nie wirklich Single war, immer bloß für wenige Monate. Eigentlich bin ich sozusagen von Beziehung zu Beziehung gestolpert, immer auf der Suche noch etwas Großem und Echtem, denn wirklich verliebt war ich nie.
Da ich mir oftmals wie ein Alien vorkomme und das Gefühl habe, mit vielen Menschen nicht "kompatibel" zu sein, habe ich immer Ausschau nach Menschen gehalten, die vielleicht auch einen ungewöhnlichen Blick auf das Leben haben, die mehr nachdenken, die vielleicht auch einen gewissen Weltschmerz kennen, die ähnliche Gedanken und Probleme haben wie ich. Daraus ist entstanden, dass ich an Männer geraten bin, die zwar tiefsinnig waren, oft aber so große Schwierigkeiten mit sich selbst und dem Leben hatten, dass eine gesunde Beziehung unmöglich war.
Aktuell sehe ich also viele Baustellen bei mir selbst. Ich muss Frieden mit mir schließen, sollte aufhören, mich so ungenügend zu fühlen, sollte aufhören, nach instabilen Partnern zu suchen, wenn ich mich doch eigentlich nach Stabilität sehne. Nach einer Partnerschaft auf Augenhöhe, nach jemandem, der zwar nachdenklich und klug, aber dennoch lebensfähig ist.
Es ist nicht so, dass ich grundsätzlich unglücklich bin. Ich habe einige Freunde und Bekannte, einen sicheren Job und eine sehr liebevolle Familie. Dennoch macht es mich traurig, emotional niemandem so wirklich nahe zu sein. Ich fühle mich, als hätte ich in gewisser Weise versagt, da ich eben kein Haus und keine Kinder (will ich das denn überhaupt?) und bisher nicht wirklich geliebt habe.
Woran kann es liegen, dass es mir so schwer fällt, jemanden zu mögen? Nicht bloß in partnerschaftlicher Hinsicht, auch Freundschaften zu schließen, gestaltet sich kompliziert. Abgesehen von meinen nähesten Verwandten gibt es kaum jemanden, mit dem ich gern Zeit verbringe, und soziale Interaktion bedeutet für mich oft eher Anstrengung und Überwindung.
Tja, was will ich nun eigentlich mit all dem hier sagen? Vielleicht dient es in erster Linie dazu, mir selbst manches vor Augen zu führen. Vielleicht aber fällt ja auch jemandem von euch etwas zu diesem Wirrwarr ein, das mir eventuell noch andere Betrachtungsweisen oder Handlungsansätze eröffnet.
Danke für das Lesen.