Meine Freundin und ich, beide über 40 und beide schon mal mit anderen Partnern verheiratet gewesen, sind schon fünf Jahre zusammen. Während dieser größtenteils harmonischer Zeit bin ich immer davon ausgegangen, dass der Sex sehr schön und erfüllend für uns beide war. Dass sie beim eigentlichen Penetrieren nie einen Orgasmus hatte, wusste ich schon immer (ich habe zum Glück eine Vorliebe für Cunnilingus!), aber dass sie nie auf meine Bewegungen in ihrem Schoß reagiert hatte, stimmte mich nachdenklich, da ich ihr ja dadurch etwas Gutes angedeihen lassen wollte.
Als ich vor ein paar Wochen meine Freundin während des "Liebesakts" fragte, was sie empfindet, wenn ich in ihr bin, gestand sie mir, dass sie so gut wie gar nichts empfindet und mich nach zig-hundert Mal im Bett nie richtig zwischen ihren Schenkeln gespürt hat.
Ich war sprachlos. Dazu kommt die Tatsache, die mir sehr bewusst ist, dass meine "Männlichkeit" von einer Größe ist, die, sehr milde ausgedrückt, nie Preise gewinnen wird, und ich war nach 5 Jahren Beziehung vor dem Wissen gestellt, dass mein Glied trotz phantasievollster Verrenkungen und Verdrehungen tatsächlich zu klein und dünn ist, um meine Freundin auch nur annähernd zu befriedigen. Das habe ich übrigens auch seit dem ersten Mal mit ihr gewusst, aber den Fakt jahrelang durch eine Riesenportion Ego unterdrückt.
Tja, wie nimmt mann eine solche Botschaft an? Ich bin am Boden zerstört, zumal ich erfahren habe, dass ich meiner Liebsten gegenüber funktional impotent bin und dass alle meine erotischen Bemühungen nicht nur wirklungslos sondern geradezu lächerlich waren. Klar, wir haben die Sache besprochen, und sie wollte mir nicht wehtun, sie versucht mich viel mehr zu trösten ("ach, er ist gar nicht klein" usw., was alles viel schlimmer macht, das es auch zeigt, dass sie schon total resigniert hat, was den Sex betrifft). Tatsache bleibt aber, dass ich mir als Totalversager vorkomme, da ich es ihr ganz und gar nicht "besorgen" kann, und auch meine mündlichen Künste (ich nenne den Cunnilingus "heißen Lesbensex" :-D ) sind für mich persönlich kein vollständiger Ersatz für wahre Manneskraft, und ich frage mich, was SIE wirklich denkt. Obwohl wir ja zusammenbleiben werden, ist die Beziehung irgendwie angekratzt und ich habe zum ersten Mal Potenzprobleme bei ihr.
Was sollten wir also machen? Einfach die Tatsachen ignorieren und weiterhin so tun, als wären wir kompatibel? Oder sollten wir beide eingestehen, dass ich objektiv zu klein geraten bin und nie etwas bei ihr ausrichten werde? Denn dass dieses Unvermögen meinerseits "gar nicht wichtig" ist, glaube ich nicht. Ich brauche weniger einen tatkräftigen Rat als vielmehr eine neue Möglichkeit, über dieses knifflige "kleine" Problem nachzudenken. Alle Hinweise sind willkommen!!!