Hallo zusammen,
weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich genau anfangen soll, da alles so kompliziert ist.
Ich (28) bin mit meinem Freund (27) mitlerweile 8 Jahre zusammen. Es gab Höhen, aber eigentlich mehr Tiefen. Die ersten Jahre führten wir eine Fernbeziehung. Er hat viel Zeit in sein Hobby investiert und ich wurde als seine Freundin immer mehr zur "Routine".
Außerdem waren wir uns in vielen Dingen nicht einig. Ich wollte Kinder, er nicht wirklich. Ich träumte von einer kirchlichen Hochzeit, er trat aus der Kirche aus und wedelte mit dem Austrittsformular vor meiner Nase rum. Ich freute mich über Mithilfe im Haushalt, er glänzte durch Abwesenheit.
Aber wir verstanden uns meistens trotzdem prima. Oftmals verstanden wir uns "blind", waren in vielen Dingen der gleichen Meinung.
Wir lachten viel. Redeten auch viel über erste Themen.
Aber eine gemeinsame Zukunft beschränkte sich erstmal aufs Zusammenziehen. Geplant wurden also die nächsten 2-4 Jahre, was da war - keine Ahnung!
Ich verlor mich, wußte nicht mehr wo oben und unten ist und irgendwann trat ein anderer Mann (inzwischen 26) in mein Leben. Ein guter Freund. Und irgendwann war da auch mehr.
Die Affäre ging 6 Monate. Ich überlegte wegen ihm meinen Freund zu verlassen, habe es aber aus Angst und wahrscheinlich Gewohnheit nicht gekonnt.
Ich entschied mich nach langem Hin und Her für meinen Freund und gegen meine Affäre, was den anderen sehr traurig machte.
Mein Freund hat mir und dem anderen diesen Seitensprung verziehen. Er freute sich auf die später folgende gemeinsame Wohnung mit mir.
Das war vor 3 Jahren. Ich hab meinen Job in der anderen Stadt hauptsächlich für ihn aufgegeben.
Eine Wohnung mit ihm zu teilen war nicht immer einfach. Er kannte die Haushaltsführung nicht, da er ein Muttersöhnchen war. Alles hing an mir.
Mit dem anderen hatte ich hin und wieder mal gesprochen, aber eigentlich hatten wir keinen Kontakt.
Jahre später, ungefähr vor einem halben Jahr, hatte ich wieder etwas mehr mit dem anderen zutun.
Er tat mir gut, da ich zu diesem Zeitpunkt krank wurde. Burn-out. Totaler Zusammenbruch.
Gerade war ich mit meinem langjährigen Freund wieder umgezogen und der ganze Um-/Aus-Einzug lag bei mir. Totaler Druck und Stress bei der Arbeit taten ihr übrigens. Außerdem ging die Ehe meiner Eltern zu Bruch.
Bei mir ging gar nichts mehr.
Mein Freund meinte, ich solle mich zusammenreißen. So schlimm sei das alles nicht und "mein Leben müsse schließlich weitergehen".
Schon vorher hatte ich überlegt, ob mir mein Freund wirklich noch gut tut. Oder ob alles Gewohnheit ist, und wir "einfach nur noch so" zusammen sind.
Ich sprach mit meinem Freund, aber er verstand mich nicht. "Du bist krank. Nimmst Tabletten... Lass uns ein anderes mal reden."
Wochenlang war ich zuhause. Ohne Beschäftigung. Mein Freund bei der Arbeit und am Wochenende sogar noch bei seinem Hobby (Ehrenamt).
Ich war hauptsächlich allein. Auch wenn er neben mir saß.
Alles war an ihm fremd.
Ich weinte jeden Tag und wußte nicht mehr weiter.
Der andere ist auch in einer Beziehung. Schon 4 Jahre.
Soweit er meinte, sei die Beziehung aber auch nicht einfach, da seine Freundin nicht immer in der Stadt sei. Und auch im Bett nicht so viel los sei...
Wir chatteten immer häufiger, er lud mich bei ihm zum Kaffee ein und auch mal auf ein Bier.
Irgendwann trafen wir uns auch mal abends. Eigentlich mit anderen Freunden, die dann aber keine Zeit hatten.
Also quatschten wir über dies und das und kamen uns immer näher.
Er tat mir gut, ich lachte, fühlte mich wohl.
Nach knapp 6 Std. (!!!) in der Kneipe gingen wir zu ihm. Es blieb aber nicht beim Bier...
WIr landeten im Bett und bei mir war noch mehr Chaos im Kopf!
Mit meinem Freund läuft schon länger nichts mehr. Dieses Jahr noch gar kein Sex, nur Handarbeit.
Danach schworen wir uns, dass sowas nie wieder passieren dürfte. Er war schockiert, dass er jetzt auch fremdgegangen sei. Er liebe seine Freundin.
Wir vereinbarten Kontaktsperre, aber ich sagte ihm auch, dass bei mir mehr als nur Freundschaft sei.
Nach 6 Wochen ging mit meinem Freund gar nichts mehr. Immer häufiger stritten wir uns. Ich kündigte meine Stelle auf ärztlichen Rat. Er meinte, dass ich damit voll den Fehler machen würde. Bald arbeitslos sei. Und es dann bereuen würde.
Erst nach und nach verstand er es ein bißchen...
Für mich kam dieses Verständnis zu spät. Ich sagte ihm, dass ich ihn nicht mehr so liebe wie früher. Dass ich ihn verlassen würde.
Daraufhin wechselte er sich um 180 Grad. Er war fürsorglich, er verstand mich (?), er kümmerte sich um mich. Er schenkte mir Zeit mit ihm (er machte weniger in seinem Hobby).
Immer wieder fragte ich mich, wie lange diese "gute Zeit" anhalten würde und wann er wieder der "Alte" sein würde.
ER meinte, er habe sich zum positiven geändert. für mich.
All das bekam der andere mit. Der wunderte sich nicht nur, sondern wußte auch, dass es für mich zu spät war.
"Trenn dich, besser gestern als heute" waren seine Worte.
Wenige Tage danach landeten wir wieder im Bett. Das war nicht mehr als "Ausrutscher" zu sehen. Ich wußte, dass ich ihn wollte. ER sagte mir, dass da nichts sei und sein würde.
Wir müssten den Kontakt rigoros abbrechen... sonst landeten wir eh wieder im Bett.
Er beschimpfte mich sogar, dass ich den Sex zugelassen hätte - er könnte seiner Freundin nun nicht mehr in die Augen schauen, und alles sei meine Schuld.
Wir seien im Bett zwar ein super Team, aber sonst würde da auch nie etwas sein und ich bräuchte nicht träumen.
Ich war wieder am Boden.
Zuhause wartete mein Freund. wieder bemüht, mir das Leben schöner zu machen. Ich wollte das alles nicht mehr. Ich sagte ihm, dass ich die Trennung für das beste hielt.
Er wollte Bedenkzeit. Mit seinen Eltern übers Finanzielle sprechen. Ich solle das mit unseren gemeinsamen Finanzen und Möbeln und Co. klären, dafür habe er keine Kraft...
Ich habs nicht geschafft mich endgültig zu trennen, hab auch nicht das Geld für eine neue Wohnung. Mein Geld steckt in deim neuen Auto von meinem Freund und in der neuen Küche.
Wir einigten uns auf eine Art WG-Beziehung. Eine Wohnung, aber keine Küsse oder Umarmungen.
Das ging jetzt einige Tage gut, aber inzwischen will er doch mehr. Ich seh das alles inzwischen mehr als Bruder-Schwester-Beziehung.
Seit einigen Tagen bin ich arbeitslos. Das liegt mir schwer im Magen. Schreibe Bewerbungen und so, und bin daher auch viel online.
Habe im StudiVZ festgestellt, dass mir der andere die Freundschaft gekündigt hat. Bin in Tränen ausgebrochen.
Seit letztem WE ist die Lage nochmal anders. Am Samstag war ne Party. Der andere hat sich dort erst ne Schlägerei geliefert, und später, als wir zum REDEN vor die Tür gegagen sind, wollte er wieder mit mir schlafen. Ich aber nicht. (Zumal er den Abend eh schon versaut hatte, da er auch eine 16-Jährige angebaggert hat!)
Als er mir immer wieder unter den Rock gehen wollte, mich küssen und hochheben wollte, stieß ich ihn weg.
Dann meinte er, dass wir eh keine gemeinsame Zukunft haben. Dass er dass schon immer wußte. Dass er seine Freundin liebt (dass ich nicht lache!) und die vielleicht sogar schon bald schwanger ist!!!!!!!!!!!
("Im nächsten halben Jahr werde ich bestimmt Vater!)
Daraufhin habe ich ihm versucht zu sagen, dass dann Sex mit einer anderen Person (ob mit mir oder einem anderen Mädel) nicht der richtige Weg ist. Ich war sauer!
ER war nur betrunken...
In der Zeit wo wir redeten, hat mich mein Freund und noch ein Kumpel gesucht - und auch gefunden.
Ich meinte, ich würde nur noch kurz mit dem anderen reden und dann wieder in den Party-Raum zurückkehren.
Ne gute Stunde später sind mein Freund und ich dann nach Hause gelaufen. Er fragte mich, was denn passiert sei und "ob ich ihm nicht was zu sagen habe"...
Kurz gesagt: er wußte alles! Der andere muss mit unseren Treffen und dem Sex gaprahlt haben, und irgendwer (keine Ahnung) hat es meinem Freund auch erzählt.
Er wollte alles wissen. Ich hab es ihm gesagt. Er war natürlich total sauer, enttäuscht und wollte mich am liebsten vor die Tür setzen. Er hat es nicht getan, "weil ich ja noch krank bin bzw. war".
Ich habe ihm vorgeschlagen, noch einmal bei Null anzufangen.
"Dazu muss ich dir erstmal wieder vertrauen." meinte er. "Und wenn du in 2 Wochen wieder ankommst, dass ich mehr der Bruder als der Freund bin, liegen deine Sachen auf der Straße!"
Ob das wieder wird und wie, weiß ich nicht. Zumal die eigentlichen Probleme zwischen ihm und mir (Thema: Heiraten - er will nicht heiraten, ich schon; Kinder - er kann mit ihnen nichts anfangen, ich wäre gern in 2-3 Jahren Mutter; Religion - er hasst die Kirche und alles, was damit zusammenhängt, ich hingegen glaube schon daran) damit ja nicht verschwunden sind.
Im Moment gibt es in meinem Leben einfach nichts, was funktioniert oder mir Rückhalt gibt. Selbst meine beste Freundin scheint nicht mehr auf meiner Seite zu sein...
Ich weiß, ich hab vieles selber kaputt gemacht, leider...
Was soll ich denn jetzt machen???