ashley_12938824Zu Deinen Fragen, liebe Seelentaucherin
Erstmal danke an Euch und an Dich, Seelentaucherin, für die Beiträge.
Ja es ist wirklich viel Stoff zum Nachdenken, deswegen will ich erts mal versuchen, Deine Fragen zu beantworten, in der Hoffnung auf neue Einsichten.
Mein Mann ist 33, wird dieses Jahr 34, und der Kinderwunsch (mind. 2) ist bei ihm eine feste Gewissheit, ein Lebenswunsch und -plan. Würde ich nicht darauf eingehen können, würde ich ihn kreuzunglücklich machen. Oder wie meine freundin sagt: Wenn Du merkst, dass Du das echt nicht kannst, musst Du ihn freigeben, damit zumindest er glücklich werden kann. Und das ist natürlich auch horror, weil wir so zusammengewachsne sind, er ein Teil von mir ist, Liebe auch noch da ist und, ja, ich auch nicht allein sein möchte.
Und, ja, du hast recht, ich bin seelsich mit ihm nicht mehr richtig glücklich, was ich etwa seit Januar merke, was aber wohl viel an mir liegt und daran, das ich mich schon sehr verändert habe in den 8 Jahren unserer Beziehung, wohingegen er eher stetig ist. Inwieweit das, was ich vermisse, überhaupt möglich ist auf Dauer - eine Liebe, die einen in den Himmel reißt, die nicht alltäglich wird, inspiriert, von großer Nähe in Gesprächen geprägt, von Achtung, Humor, Verwegenheit und ja, auch Erotik (die bei uns eher am einschlafen ist) - das frage ich mich auch etwa seit Januar. Und seitdem ist mir auch klar, dass ich dieses Lachen und die Leichtigkeit vermisse, die kleinen Verrücktheiten im Alltag, oder "Energie, Lachen, Schwung" wie Du schreibst.
Die momentane Situation ist schon ziemlich bedrückend, weil die gemeinsame Zukunftsperspektive ja dadurch so in Frage gestellt ist. Wir reden ein bisschen darüber, im Februar, als wir 8 Jahr ezusammen waren, habe ich ihm gesagt, wie es bei mir mit Kinderwunsch aussieht, dass ich da zur Zeit nichts wünsche und auch einfach nicht weiß, ob sich das einstellen wird. Seitdem ist es mit der Beziehung eher beragb gegangene, stabilisiert sich aber gerade auch wieder.
Eigentlich dachte ich, die Liebe ist da - woran mein Mann ganz fest glaubt - doch ich merke einfach, wie sie durch die Belastung und meiner Sehnsucht nach einer anderen Qualität von Beziehung bröckelt, und ich gar nicht mehr zu 100 % vom Herzen her da sein kann, wenn ich mit ihm zusammen bin. Und auch das tut weh, weil ich einfach nicht weiß, ob ich zu ihm zurückfinden kann.
Du fragst, wie sich unsere Beziehung entwickelt hat in puncto Ernst vs. Lockerheit & Lachen. Wir waren schon immer relativ rational, wobei ich eigentlich sehr emotional bin und der Verstand und die Kontrolle der Gefühle für mich eine Überlebensstrategie geworden sind. Als wir zusammen kamen, hatte ich gerade eine schwer Zeit hinter mir, aber in den letzten Jahren bin ich wieder viel offener, selbstbewusster und optimistischer geworden, und auch das beginnt uns ein wenig zu trennen.
Liebe Seelentaucherin, Ihr seid noch nicht so lange zusammen, aus meiner Sicht bist Du noch so jung, dass ich hoffe, dass Ihr das Thema bei Euch wirklich erst einmal zurückstellen könnt und Eure Liebe genießen könnt. Oder ist es schon ein großer Punkt geworden?
Andererseits: An mir kannst Du sehen, was bei einem zurückstellen daraus in Folge in späteren Jahren geschehen kann.
Ich danke Dir und den anderen für Eure Zeit und fürs Zuhören.
Alles Liebe für Dich
Arwenlee