Hallo,
ich habe folgende Frage:
Mein Freund und ich leben zusammen in einer Wohnung. Wir sind seit 4 Jahren zusammen.
Er verdient 7000,- netto festangestellt und kommt aus einer reichen Familie.
Ich bin selbstständig und verdiene im Durchschnitt ca. 1000,- - 1500,- netto, Meine Eltern hatten gemeinsam ca 3500,-.
Schon beim Zusammenziehen fing der Ärger an. Wir wohnen nun in einer 2500,- teuren Mietwohnung. Mein Freund übernimmt die Miete komplett, ich wollte nicht einziehen, aber er hat sich durchgesetzt „er wolle nicht unter seinem Standard leben“, das konnte ich nachvollziehen… Das mit der Miete hat sich so eingeschlichen, da ich auf Grund meiner Selbstständigkeit mal sehr viel und mal fast gar nichts verdiene, dafür bin ich ihm auch sehr dankbar, da es mir sehr viel Druck rausnimmt, jedoch wäre für mich sowieso nur eine Miete von max 500,- möglich- das wusste er vorher.
Seit wir zusammen wohnen versuche ich ihn von den unterschiedlichsten Modellen zu überzeugen, wie wir mit unserem Geld klar kommen und unser ja gemeinsam eigentlich sehr reiches Leben genießen können. Alles Geld zusammen schmeißen oder gemeinsames Sparkonto oder zuletzt: zusammen 900,- in bar (ich 350,- (das ist alles was ich frei zur Verfügung habe..) er 550,-), da hat er sich über das Bargeld beschwert und gefragt warum er mehr in die Kasse geben muss.
Er ist am Monatsende blank, jeden Monat. Es ist nicht so, dass er ausser der Miete groß was für mich zahlt. Wenn wir Essen gehen zahlt meistens er. Ansonsten komme ich für alle Kosten selbst auf. Und versuche verzweifelt, von dem bisschen was ich verdiene zu sparen um mal in Urlaub fahren zu können. Denn wir waren noch nie in einem selbst finanzierten Urlaub. 2x haben uns seine Eltern eingeladen für Kurztrips und 2x meine Eltern. Er sagt ihm ist das nicht wichtig…
Ich fühle mich wie im falschen Film seit wir zusammen wohnen. Irgendwie lebe ich in einer Luxuswohnung und fühle mich wie eine arme Kirchenmaus als Gast, der keine Ansprüche haben darf, da sonst alles aufgerechnet wird was er zahlt (Miete und Essengehen).
Umgekehrt musste ich ihm schon öfter mal aushelfen, mal 50,- zum Ausgehen, mal 1000,- von meinen Steuerrücklagen, oder eine Finanzierung, da er bei der Schufa gemeldet war… da musste ich jeder Rate nachlaufen….
Zu guter letzt erhob er den Anspruch das Geld gar nicht zurückzahlen zu müssen, da er ja die Miete zahlt… Das hätte mir finanziell das Genick gebrochen. Ich habe mir noch nie Geld von ihm geliehen.
Auf ein gemeinsames Finanzmodell in dem er mehr beiträgt will er sich nicht einigen… So bleibt es immer ein Gemauschel in dem am Ende ich verliere...
Ich bin irgendwie total unglücklich über die Situation. Ich habe das Gefühl, dass uns unser unterschiedliches Einkommen trennt. Irgendwie läd er mich gar nicht in seine Welt ein. Oder schaut, in welcher Welt ich lebe.
Wir haben so wenig gemeinsame Zeit, da er natürlich sehr viel für das Geld arbeiten muss und ich wünsche mir so sehr dass wir gemeinsame Sache machen. Schöne Reisen oder uns gemeinsam ein schönes Leben machen, oder für die Zukunft sparen... Aber er scheint daran gar kein Interesse zu haben. Er zieht sein Ding durch, entscheidet wo wir leben und was er sich so kauft (zuletzt einen Staubsauger für 500,- (hallo???) … Da bleibt so wenig Gemeinsamkeit…
Heiraten will er auch nicht und Kinder seien für ihn jetzt auch noch kein Thema… Ich bin Mitte 30...
Ist er ein Arsch? Ist er geizig?
Bin ich ein Arsch? Will ich zu viel?
Gehen Beziehungen bei einem solchen Gefälle einfach nicht?
Vielleicht sind unsere Ansprüche auch zu unterschiedlich? Ich denke im wir , er im du und ich….?
Habt ihr ein Finanzmodell, dass ich ihm vorschlagen kann, so dass wir diese Grenze aufheben können?
Ich danke euch…:(