Hallo "gofeminin.de"-Nutzer!
Dass ich mich je hier registriere, hielt ich nie für möglich. Nun ja, Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel.
Ich habe Beziehungsprobleme jeglicher Art. Um herauszufinden, ob ich sensibel auf diverses Handeln reagiere oder ob meine Denkweise vertretbar ist, schildere ich euch genauestens meine Beziehung.
Ich bin 24 Jahre alt, Student und habe seit 7 Monaten eine Freundin. Sie ist 19 Jahre jung geworden und studiert auch - zusammen mit mir an einer Uni, sogar etliche Seminare belegen wir zeitgleich.
Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Ihre humoristische Art gefiel mir gleich. Sie schien ein lebensfroher Mensch zu sein. Dass sie vom Land kommt, störte mich nicht zwingend. Ich komme aus einer 40.000 Einwohner Stadt und bin das "Große" gewohnt.
Ich lernte ihre Eltern kenne, da waren wir noch nicht zusammen. Sie stellten sich vor, wir aßen öfter gemeinsam zu Abend. Alles schien richtig gut zu laufen. Auch, als wir fortan offiziell ein Paar waren.
Nach und nach jedoch merkte ich zunehmend, dass sie absolut unselbstständig ist. Sie bekommt von ihrer Mutter ALLES gemacht. Se ist noch nicht mal in der Lage, einen Brief aufzusetzen, irgendwo anzurufen, um Persönliches zu klären oder gar ihrer Mutter zu sagen, dass sie eine Klausur verschieben muss.
Ihre Mutter erwartet, dass sie ihr ALLES über das Studium erzählt. Sie versucht ihr einzureden, was sie zu studieren hat und versteht nicht, dass ein schulisches Fach nicht die selbe Anforderung stellt wie eben an der Universität. War man in Mathematik in der Schule gut, MUSS man das auch an der Uni sein. So ihre Denkweise.
Meine Freundin sitzt so gut wie jeden Tag mit ihren Eltern abends am Tisch. Bevor das Essen serviert wird, wird zuvor eine halbe Stunde über Irrelevantes geredet. Beim Essen und bis zu anderthalb Stunden danach wird ebenso noch über den neuesten Tratsch und Klatsch geredet - obgleich ich dabei sitze. Anfangs machte mir das nicht fiel auf, aber nach und nach merkte ich, dass ich das störend finde.
Man kann ja mal zusammen essen, aber nicht vier Mal die Woche, wobei man dann so viele Stunden nur verliert, um über Neues zu reden. So viel gibt es doch nicht zu beredet. Dann wird sich drüber unterhalten, wieso das Vogelnest vor dem Haus weg ist oder warum seit geramer Zeit ein Hase durch den Garten läuft.
An dieser Stelle werde ich schreiben müssen, wie ihre Mutter ist (so sagte mir das meine Freundin). Die Mutter ist mitte 40, sitzt abends stets daheim und geht nie weg und hat zudem kaum Freunde, da sie an anderen stets was zu bemängeln hat.
Fallbeispiel:
Meine Freundin trägt neuerdings Zeitung aus. Scheinbar schlich sich bei Vertragsunterzeichnung ein Fehler ein. Dies sollte / wollte sie korrigieren und rief dort an. Man beachte, dass sie den Fehler nicht verstand. Anstatt sich schlau zu machen, drängte ihre Mutter drauf, den Vertrag zu studieren. Auch bei Vertragszusendung wollte sie alles mitbekommen. Beim Anrufen meiner Freundin merkte man die Unsicherheit, zumal ihre Mutter drauf bestand, dabei sein zu wollen. Ihre Mutter stand also danaben und meinte auf einmal, dass sie den Hörer will. Sie kläre das. Rest selbsterklärend. Ich persönlich würde mich schämen, wenn meine Mutter alles regeln müsste.
Auch war es so, dass meine Freundin dieser Zeitungsfirma ein Schreiben aufsetzen musste. Ihre Mutter bestand förmlich drauf, dass das Schreiben von ihr kontrolliert wird, bevor sie's abschickt. Hm, echt traurig.
Ein weiteres Beispiel zeigt, wie sehr ihre Mutter sich einmischt:
Sie darf keine drei Tage bei mir nächtigen. Ihre Mutter will das nicht. Punkt. So sagte mir das meine Freudin. Begründung: Gibt es keine. Sie wohnt daheim und nicht bei mir.
Das tat mir schon weh. Sie lässt sich von ihrer Mutter sagen, wann sie warum wie oft zu mir kommt.
Ich werde 25 Jahre alt und bin von der Laune und dem Willen meiner Schwiegermutter "in spe" abhängig. Das kann doch nicht sein. Ganz ehrlich.
Außerdem sagte sie mir beiläufig mal, dass ihre Mutter NICHT einwilligen würde, wenn wir in einem Jahr auf die Idee kämen, zusammen ziehen zu wollen. Sie würde das nicht wollen. Da dachte ich mir, dass das doch ihre Entscheidung ist. Und wenn ihre Mutter das nicht mitfinanzieren würde, da sie das Studium finanziert bekommt, dann kann sie sich einen Job suchen, sodass dies klappen würde. Wobei wir ja nicht mal sagten, dass wir das vorhaben.
Ein weiteres heikles Thema ist unsere Sexualität:
Wir schliefen in den 7 Monaten bis dato 14 Mal miteinander. Mal hatten wir 6 Wochen keinen Sex, mal 4 Wochen. Dass sie erst zwei Männer hatte und scheinbar wenig Sex ist das Eine. Ich drängte sie nie und gab ihr Zeit. Dass ich aber schon mehr als nur alle 15 Tage Sex will, ist klar. Das sagte ich ihr auch. Sie weinte dabei immer nur, wenn ich etwas kritisiere oder anspreche.
Das letzte Thema ist unser Hobby.
Ich spiele Fußball und habe drei Mal die Woche Training plus ein Spiel an Wochenenden.
Sie reitet zwei Mal die Woche (kein eigenes Pferd, Reitbeteiligung).
In der letzten Saison war ich lediglich auf 3 Spielen und so gut wie NIE im Training. Sie sagte zwar nie, dass ich daheim bleiben soll,wir wissen aber, wie Frauen das geschickt machen, sodass wir's tun.
Ich lies also oftmals mein Fußball ausfallen, um bei ihr sein zu können. Sie hingegen lies KEIN EINZIGES Mal ihr Reiten ausfallen. Im Gegenteil. Als wir einmal sonntags was unternehmen wollten und ich mein Fußball absagte, kam von ihr nur, dass sie das doch nicht machen kann, da das Pferd sonst alleine ist und das ja jemand von der Koppel holen muss. (...)
Meine Sicht zu diesem Hobby ist recht klar. Sie lobte dieses Pferd, welches sie seit anderthalb Jahren reitet, so in den Himmel und legte extra ein Fotoalbum mit unmengen an Bildern davon in einem Sozialen Netzwerk an. Zum Vergleich: Von mir war ein Bild zu sehen, von dem Pferd über 40.
Dabei merkt sie nicht, wie wir uns nur noch streiten. Ich befürchte, dass das in die Brüche gehen kann / wird.
ICH BIN RATLOS und verzweifelt.