Hallo,
ich bin neu hier. Habe eine ganze Weile recherchiert, aber das scheint eines der wenigen Foren zu sein, wo zumindest meistens ein niveauvoller Austausch stattfindet, daher wäre ich sehr dankbar um Meinungen von Euch.
Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Partner zusammen. Es war die große Liebe für uns beide. Alles war ziemlich perfekt. Und zwar nicht himmelhoch jauchzend und durch die rosa Brille gesehen, sondern einfahc gut: gemeinsame Interessen, Altersunterschied 5 Jahre, das Umfeld paßte, beruflich ähnliche Posistionen, etc.
Allerdings haben wir es über die Jahre nie geschafft, zusammen zu wohnen. Wir wohnen 25 Minuten Fahrtzeit auseinander, das ist durchaus machbar.
Es gab 'Phasen, da wollte er, dann wollte ich, aber nie gemeinsam. Ich hätte mir zunehmends gewünscht, daß er sich für mich entscheidet mit Heiraten, zusammenziehen etc. Da war ich Anfang 30.
Leider kam nichts von ihm. Eigentlich ist er ein sehr bodenständiger, fast konservativer Mensch, der geordnete Verhältnisse mag.
Umso mehr wurde ich zusehends dadurch verletzt, daß er nicht "in die Gänge kam". MEin Ego litt sehr darunter. Ich habe immer mehr richtiggehende Ausraster, habe getobt, geheult, geschimpft. Er war dann immer total verprellt, hat aber nur geschwiegen.
Über die Jahre hat sich das so entwickelt, daß es immer ein paar Wochen gut ging, er aber diese Themen bzgl Zukunftsplanung total ausgelassen hat und ich dann irgendwann wieder explodiert bin. Ein ewiger Kreislauf.
Trotz allem hatte ich immer das Gefühl, wir lieben uns, ich hab ihn "sicher". Ich weiß, das hat man einen anderen Menschen nie.
Ich war nicht merh Herr meiner Selbst. Ich habe provoziert und provoziert, wollte die Grenze kennen lernen. Ich habe mir selbst dabei zugesehen, wie ich mich und ihn fertig gemacht habe mit meinen verbalen Ausraster. Aber ich konnte die BRemse nicht ziehen.
Vor 4 Wochen wollte er Abstand gewinnen, eine Pause. Ich habe das nicht akzeptiert, weil mir unsere Probleme so dringend waren und ich nach 4 Jahren, in denen er mir nie sagen konnte, wie er sich seine Zukunft vorstellt, einfach am Ende war.
Ich konnte nicht begreifen, daß ein Mensch, der beruflich viel Verantwortung trägt und sehr erfolgrich ist, privat nicht entscheidungsfähig ist. Zumal er mir immer beteuert hat, daß ich sein Lebensmittelpunkt bin und er mich liebt.
Wir hatten letzte Woche Termin bei einer Paartherapie. Das war aber nur ein Informationstermin, nach dem wir uns entscheiden sollten, ob wir weitermachen.
NAch einem Tag Bedenkzeit wollte er dies fortführen, was mich sehr gefreut hat, da es ihm sehr schwer fällt, über sich zu reden.
Danach wollte er von mir ein paar Tage Abstand gewinnen, um sich klar zu werden, ob ich ihm fehle, ob er mich vermisst.
Er weiß nicht, ob er mich noch liebt oder ob alles durch mein Verhalten verschüttet ist.
KAnn es denn sein, dass, wo er mich vor einem Monat noch geliebt hat, nun alles weg ist?
Ich weiss, dass ich an meinem Verhalten sehr viel ändern muss.
Ich schade mir selbst damit, wenn ich so die Kontrolle über mich verliere. Das ist für mich die Hölle.
Wie kann ich ihm klar machen, wie wichtig er mir ist?
Hat jemand schon eine Pause eingelegt?
Hat jemand Erfahrung mit Paartherapien? Kann hier eine Liebe auch wieder "ausgegraben" werden, wenn sie verschüttet ist?
Wir habe in 2 Wochen den nächsten TErmin.
Ich freue mich und bin dankbar für jeden Beitrag.