Hallo zusammen,
es ist zwar ein altes Thema, zu dem es bereits unzählige Diskussionen gibt, aber ich möchte trotzdem einmal meine indivuelle Situation darstellen. Ich freue mich, wenn ihr euch die Zeit für mein Thema nehmt.
Es ist schwierig einen Anfang zu finden. Aber ich schreibe einmal drauf los, in der Hoffnung, dass es nicht zu viel wird.
Ich bin Anfang dreißig, meine Frau und ich sind seitdem wir 15 sind ein Paar und haben früh mit Anfang mitte zwanzig geheiratet. Kinder haben wir keine, auch wenn wir welche wollen. Wir sind jeweils auch die einzigen echten Partner überhaupt, sowie die jeweils einzigen Sexualpartner. Wir verstehen uns super, haben kaum echten Streit und unser Sex wird immer besser, abwechslungreicher, spannend und sehr regelmäßig, auch nach der langen Zeit noch. Wir lassen uns - außer in sexueller Hinsicht - alle Freiheiten. Kurzum: meine Frau ist wirklich spitze. Es gäbe eigentlich überhaupt keinen Grund zum klagen.
Seit einiger Zeit empfinde ich jedoch ein Gefühl dasss ich noch nicht so richtig einordnen kann und das ich auch nur schwer beschreiben kann. Vielleicht ist es das Gefühl etwas zu verpassen. Manchmal denke ich zurück und überlege, was das Leben noch so für mich bereit hält. Ich würde gerne noch viele spannende Erfahrungen machen, auch was Partnerschaften angeht. Gerne würde ich noch einmal eine andere Frau kennen lernen, natürlich auch in sexueller Hinsicht, aber nicht nur. Es würde mich auch reizen, nocheinmal von einem anderen Partner einen anderen "Input" zu bekommen. Vielleicht ist es auch die Sehnsucht sich nochmal zu verlieben. In diesem Zusammenhang ist es vielleicht noch erwähnenswert, dass meine Frau eher der bürgerliche Typ ist. Nicht konservativ, aber auch niemand der ein "Draufgänger" ist. Ich habe schon eher eine exzessive Art. Ich bin auch kein Chaot (Jurist), aber eher locker, experimentierfreudig und gelgentlich auch mal unvernünftig (z.B. Drogen). Eine Seite, die ich mit ihr nicht ausüben kann, auch wenn sich meine Frau auf vieles einlässt. Sie brennt aber auch einfach nicht aus eigenem Antrieb darauf neue Erfahrungen zu machen und mal aus ihrer/unserer Komfortzone zu kommen. Obwohl so vieles so gut passt bei uns, spüre ich eine Sehnsucht, dass auch mal eine Frau diese Seite etwas mehr "bedient", mich auch mal mitreißt und mich zwingt neue, ungwöhnliche Erfahrungen zu machen. Solche Selbstbewussten, vielleicht etwas draufgängerische Frauen finde ich sehr interessant.
Gleichzeitig ist mir klar, dass ich vermutlich eine überromantische Vorstellung habe und mich dann andere Dinge stören würden. Es geht mir aber gar nicht unbedingt nur um die "Verbesserung" meiner Partnerin, sondern eher darum mein eigenes Erfahrungsspektrum etwas auszubauen. Meine Frau ist wie sie ist und ist auch so wie sie, ist super.
Wir haben über dieses Thema auch schon gesprochen. Diskutieren tun wir vieles, z.B. auch eine offene Beziehung, auch wenn ihr das schwerfiele und ich mich nicht darauf einlasssen möchte, wenn ich mir noch nicht sicher bin worum es mir wirklich geht. Mir ist klar, dass solche Dinge nunmal auch in eine langjährige Beziehung gehören, wir kein Einzelfall sind und wir glücklich sein können so lange von einem solchen Thema verschont geblieben zu sein. Gleichzeitig ist es als Betroffener natürlich trotzdem keine schöne Situation. Ihr könnt euch sicher vorstellen wie dramatisch es ist, wenn der eine Partner eine solche Beziehung in Frage stellt. Das Thema belastet mich sehr, auch weil ich weiß wie schwer meine Frau meine Gefühle treffen.
Ich bin dankbar un euren Rat.
Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt.