Hallo Ihr da Draußen!
Ich muss mir mal meine Probleme von der Seele schreiben...
Ich lebe nun seit über 5 Jahren mit meinem Partner zusammen. Probleme gab es in unserer Beziehung nach ca. 1 Jahr. Plötzlich hatten wir keinen bzw. kaum noch Sex miteinander. Ich muss dazu schreiben, dass mein Freund an Schuppenflechte leidet, die sich leider auch im Genitalbereich bemerkbar macht. Mal mehr mal weniger. Als wir zusammengekommen sind, war dies weder für mich noch für ihn ein Problem. Doch als wir ca. 1 Jahr zusammen waren, hatte er keine Lust mehr auf Sex und begründete es immer nur mit seinem körperlichen Befinden, seiner Schuppenflechte. Ich habe oft versucht mit ihm darüber zu sprechen, ihn gebeten er solle zum Arzt gehen, doch er wich mir immer wieder aus, oder belog mich das er angeblich beim Arzt war. Wir hatten oft Streit deswegen. Auch dachte ich eine Zeit lang, er interessiert sich nicht mehr für mich, findet andere Frauen attraktiver etc. Aber das war es nicht. Er versicherte mir immer und immer wieder, er würde mich lieben und es würde an ihm selbst liegen. Seine Schuppenflechte, die Arbeit, Stress etc. würde ihn beschäftigen und ich solle mir doch keine Sorgen machen und ihn doch nicht unter Druck setzen, dass mit dem Sex würde alles wieder von alleine kommen. Aber nichts passierte. Selbst umarmen und küssen wurde von ihm immer und immer wieder abgewiesen, bis ich einfach aufgegeben habe und mich mit einer sexlosen Beziehung fast abgefunden habe.
Wir leben nun so: Er geht zur Arbeit, ich gehe zur Arbeit, abends kommen wir nach Hause essen zusammen, reden über andere Leute Probleme, er geht aufs Sofa, ich später dazu. Er schläft ein, ich wecke ihn, wir gehen schlafen. Tag ein Tag aus ist das so. Sonntags schleicht er sich früh aus dem Bett, natürlich vor dem Fernseher, dann stehe ich auf, wir Frühstücken, er geht nochmal vorm Fernseher. Mir fehlt die Kraft zum diskutieren und vor allem zum betteln, das habe ich lange genug getahn.
Ich habe ihm oft gesagt, dass ich mit der Situation wie wir Leben sehr unglücklich bin, tja dann gab es von ihm mal wieder ein wenig Pflicht-Sex. Es ist lächerlich, das schon alleine zu schreiben, ich bin eine erwachsene Frau im Alter von 35 Jahren und hatte zuletzt Sex mit meinem Partner im März 2007!!!! Also die letzten 3 Jahre kommen wir auf max. 2 x im Jahr??!! Wer das hier liest, wird wahrscheinlich entweder sich totlachen und heulen... mir ist eher seit längerem zum heulen.
Ich habe oft daran gedacht, dass er vielleicht nicht der Richtige für mich ist. Aber andererseits ist er sehr Fürsorglich, mir wird jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Ich denke wahrscheinlich aus seinem schlechten Gewissen heraus, mich zu verlieren. Aber ich fühle mich als würde ich in einer WG oder mit meinem Bruder zusammenleben.
Wenn ich ihn nicht geliebt hätte, wäre ich schon lange, lange fort gewesen.
Doch ich habe ihn geliebt, ich habe oder liebe seine Familie , die mich wie eine Tochter aufgenommen haben. Wir haben ein Haus gekauft, was das Materielle angeht, kann es schöner nicht sein. Doch ich bin so unglücklich. Ich bin nur noch launisch und mecker bei jeder Kleinigkeit. Ich spüre, er ist auch nicht glücklich, nur reden will er mit mir nicht.
Nach Außen sind wir das Vorzeigepaar. Keiner, aber auch keiner weiß von unseren Problemen, zumal ich es nicht einmal meiner guten Freundin erzählen kann, weil es mir einfach selbst so peinlich ist.
Die letzten Monate habe ich einfach so dahingelebt und mir selbst eingeredet, das doch alles bis auf das Eine sehr schön ist.
Ich bin so wütend auf ihn, fühle mich so ungeliebt und unverstanden, warum redet er mit mir nicht? Warum läßt er es zu, dass ich so unglücklich bin? Ich hatte so viele Wünsche und Träume, ich wollte Kinder mit ihm haben, ich wollte einmal alt mit ihm werden...
Und jetzt ist das passiert, womit ich insgeheim schon seit langem gerechnet habe.
Ich habe mich in jemanden verliebt. Ich bin fremdgegangen... Reue habe ich nicht empfunden. Nun sitze ich hier und überlege was ich tun soll. Ich wäre so gern bei dem anderen Mann, doch für eine heimliche Affäire bin ich nicht gemacht...
Ich weiß, es ist jetzt meine Sache ein offenes Gespräch zu führen, doch ich habe solche Angst davor. Angst davor die Wahrheit zu sagen, Angst davor alles zu verlieren und neu anzufangen. Doch so kann es nicht weitergehen..., das hier reicht nicht für ein ganzes Leben.
Vielleicht kann mir da draußen jemand Mut machen?