Hallo ihr Lieben,
ich habe mir dieses Forum gesucht, weil ich einen ganz neutralen Rat brauche. Vielleicht bekomme ich den hier.
Ich habe einen sehr guten Freund, wir kennen uns seit vielen Jahren. Wir sehen uns nicht oft, daher entgegen der Überschrift nicht mein bester Freund, aber mein längster. Ich weiß sehr viel über ihn..leider.
Vor einem Jaher kam es durch verschiedene Umstände dazu, dass wir uns näher kamen. Ich war gerade sehr zurückgewiesen worden, was das nicht nur begünstigte, sondern ich selbst sogar diejenige war, die die Sache ins Rollen brachte. "Normalerweise" hätte ich das nie getan.
Gut, das ganze lief langsam an, wir sahen uns immer öfter, bald mehrmals die Woche. Ich habe mich nie in ihn verliebt. Ich habe mir immer, bis heute, Gedanken gemacht, WAS das eigentlich ist, was wir miteinander haben, aber ich wollte auch gar nicht drüber reden. Allerdings war es keine Affäre, da der Sex erst später dazu kam, alles basierte viel mehr auf dem einfachen Zusammensein, Zuneigung, ich sage mal "lieb haben", wenn ich versteht was ich meine.
Der Grund, wieso ich nie mit ihm darüber reden und selbst nie darüber nachdenken wollte, war folgender: ich kenne ihn so lange, dass ich einiges weiß über seinen Umgang mit Frauen. Er hat fast grundsätzlich nicht nur eine Freundin. Zudem "überschneiden" sich seine Freundinnnen, wenn er eine neue hat, und noch nicht mit der vorigen Schluss gemacht hat. Er hat IMMER Freundinnen, ob sie ihm etwas bedeuten oder nicht. Betrügen, belügen, alles normal.
Es geht nun sehr lang mit uns und vorgestern abend wurde ich plötzlich mit der Frage überumpelt, in welchem Verhältnis wir zueinander stehen. Zu einem Ergebnis kamen wir in den letzten 2 Tagen nicht. Er kennt meine Befürchtungen, ich habe ihm erklärt, dass ich nicht wüsste, wieso er plötzlich zu mir eine beziehung haben sollte, in der er treu ist. Er sagt, es kann es mir nicht garantieren, er kann es mir nur immer und immer wieder versichern. Er weiß nicht was er zum Beweis tun soll, und natürlich kann er momentan auch nichts tun. Ich glaube, es tut ihm ehrlich weh und sehr leid, dass ich so wenig Vertrauen habe, aber er sagt, er versteht mich ja auch. So ging es zwei Tage, in denen ich auch sher böse wurde und ihn immer und immer wieder gefragt habe, wieso er so ist, wieso er mit Frauen so umgeht, woher er seine Skrupellosigkeit hat und dass ich schön blöd wäre, mich auf ihn einzulassen. Ich habe ihm gesagt, dass ich in den letzten Monaten imemr sagen konnte, das, was er tut, das geht mich nichts an, ich bin ja nicht seine Freundin. Sind wir aber zusammen, dann geht es mich was an, und dann wird aus mir, einem sehr toleranten Menschen ganz plötzlich ein misstrauischer, eifersüchtiger Mensch. Die Gedanken würden mich wahrscheinlich zermürben. Ich könnte mir - wären wir nun zusammen - selbst anscheinend nicht mehr ins Gesicht sehen, weil ich mich mit meiner Naivität selbst in soetwas hineinreite. Ich könnte mich selbst nicht mehr leiden, weil ich mich wissentlich in eine Beziehung mit jemandem begebe, der vorher alle betrogen hat.
Ich glaube ihm seine Beteuerungen, wie sehr er mit mir zusammen sein möchte. Er scheint sehr traurig zu sein, dass ich kein Vertrauen habe, aber er versteht es. Ich denke, es ist alles ziemlich "emotional" zwischen uns, daher will ich das unter keinen Umständen beenden. Ich habe mich nie in ihn verliebt und ich liebe ihn nicht, aber ich denke ich habe ihn furchtbar lieb und eine Beziehung würde rein von unseren Charaktären her gut klappen. Er sagte mir, er ist verliebt in mich und er weiß durchaus, dass er mit mir, die er viele Jahre kennt, anders umgehen würde als mit einer Frau, die er gerade kennengelernt hat.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe die Optionen auf "Ganz" oder "Gar nicht", aber so wie jetzt kann es nicht weiterlaufen. Nur, "Gar nicht" ist mir (und ihm auch) unmöglich, dazu ist alles zu viel und intensiv. Aber um es "Ganz" zu probieren, muss ich das Risiko eingehen, wie alle anderen Frauen auch zu "enden". Wer weiß schon, was ich ihm in einigen Monaten bedeute..
Ich brauche keine Zeit oder sowas, denn das ändert nichts. Entweder ich riskiere es oder nicht. ich weiß genau, ich werde es riskieren. Das ist klar. aber wie soll ich damit umgehen, immer zu denken "vielleicht tut er gerade" etc. Selbst wenn er mir imemr beteuert, er wäre mir treu...kann ich das glauben? Ich werde nie eine Garantie dafür haben, dass seine Aussagen stimmen. Und irgendwie bin ich zu überzeugt davon, dass es am Ende wie vermutet kommt..ich kann mir nicht vorstellen, dass er einer Anmache durch andere Frauen oder einfach einer passenden Gelegenheit entgehen könnte, unserer Beziehung standhalten könnte und anderen Frauen einfach sagen könnte "Nein, ich habe eine Freundin". Er meint, er kann das... keine Ahnung.
Was soll ich nur machen.
Danke für Tipps oder einfach eure Meinung. Und danke fürs Lesen.
Junimädchen