Eigentlich beides
Ich denke, dass eine Affäre schon in eine Beziehung übergleiten kann, beide - oft auch nur eine - Seite es aber nicht beim Namen nennen möchte, weil das Wort >>Beziehung<< auch Angst aufbauen kann. In eurem Fall wohl nicht vor Nähe, sonder vor Verantwortung, vor den schlechten Erfahrungen die man bereits gemacht hat, Angst vor dem Schluss machen usw. Es ist also möglich, eigentlich eine Beziehung zu führen, es aber nur nicht so zu benennen. Ich kenne selbst ein Paar, die sich auf diese Art und Weise über zwei Jahre in "Sicherheit" gewiegt haben. A-b-e-r, und das ist ganz wichtig, die beiden haben sich dann irgendwann mal hingesetzt und es eingesehen. Ja, wir führen bereits eine Beziehung, ja wir vertrauen und lieben einander, ja, wir wollen zusammen bleiben, ja, wir machen eine richtige und höchst offizielle Beziehung daraus.
So lange man also das Wort >>Beziehung<< nicht ausspricht, kann man trotzdem eine führen, aber man hat nie die >>Sicherheit<< einer Beziehung (wobei es so etwas wie Sicherheit nicht gibt, aber das ist etwas anderes). Das heißt, wenn einer mal fremd geht, wenn einer umzieht, den Job wechselt usw. also wann immer Probleme auftreten, kann sich der andere eben immer darauf berufen >>hey, wir führen nur eine Affäre, von einer Beziehung haben wir nie gesprochen<<
Also, verstehst du, was ich meine? Man kann eine Affäre führen, die so gut läuft, dass es eigentlich eine Beziehung ist, aber so lange man sich nicht hinsetzt und beschließt, eine Beziehung zu führen, hat der andere auch keinerlei Verprlichtungen, sich um die Wünsche, Gefühle und Nähe des/zum anderen zu kümmern.
Teilweise ist es aber ganz gut, die Affäre erst mal als Affäre laufen zu lassen, und sie erst später umzubenennen, denn so kann man vielen Ängsten vorbeugen und sich an einander gewöhnen. Erwarten sollte man während dieser Zeit allerdings auch nichts. Aber so hat eben alles Vor- und Nachteile.