Hallo,
ich bin verzweifelt und weiß einfach nicht mehr weiter, daher erhoffe ich mir hier einige Lösungansätze oder auch andere Sichtweisen von euch.
Ich bin 33 und eine Frau. Ich habe seit 2 Jahren (das war auch mein Karrierestart, da ich sehr lange Studiert habe und vorher eine Ausbildung gemacht habe) einen sehr guten Job mit einem überdurchschnittlichen Einkommen. Ich mache mich nicht kapputt auf Arbeit, es ist alles sehr gut geregelt (Überstundenabbau, Tarifvertrag etc.) gleichzeitig kann ich immer wieder an neuen und interessanten Projekten arbeiten und mich wirklich weiterentwickeln. Es ist mein Traumjob!!!
Ich bin seit 5 Jahren ich einer Beziehung. Es hatte alles mit einer recht kurzen Distanz angefangen (Köln Düsseldorf), da er aber damals nur ein Praktikum gemacht hatte, musste er wieder nach Hamburg. Das ging ca. ein 3/4 Jahr. Danach ist er für mich, wieder in die Köln-Düsseldorfer Region gezogen und hat ein Fernstudium in Berlin begonnen. Er ist damals also durchaus schon Kompromisse für mich eingegangen. Ich habe weiterhin in Köln studiert. Als ich fertig war, habe ich mich beworben und meinen jetzigen Job in Mittelhessen gefunden. Damals war für uns beide noch nicht klar, wo wir leben wollten und wir haben ehrlich gesagt auch nicht wirklich drüber gesprochen. Er ist kurz danach fertig geworden und hat einen Job in düsseldorf gefunden.
Mittlerweile geht das seit 1,5 Jahren so und die Pendellei frisst uns zeitlich und nervlich auf. Gleichzeitig will keiner von uns seinen Job aufgeben bzw. hatte wir beide einfach Glück mit unseren Jobs und wir würden uns beide jeweils MASSIV verschlechtern, wenn einer von uns in die andere Stadt wechselt.
Gleichzeitig wissen wir beide nicht so recht, ob wir Kinder wollen oder nicht. Immer wieder landet das Thema auf dem Tisch. Die einzige Lösung, die mir dazu einfällt ist, dass ich zurück nach Düsseldorf gehe und dann quasi "Familienmanagerin" werde. Momentanes Problem dabei, er hat eine 2 Zimmerwohnung, die er noch mindestens bis September 2017 mieten muss, das dies so im Mietvertrag vereinbart wurde und auch rechtens ist.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich in der Region meines Arbeitgebers nie wirklich angekommen bin. Es ist hier sehr ländlich, ich eher ein Stadtkind. Mein Freundeskreis aus dem Studium ist in der Köln-Düsseldorfer Region und generell ist mir diese Region sehr ans Herz gewachsen und ich würde es mittlerweile als meine Heimat bezeichnen, obwohl ich zugezogen bin.
Gleichzeit habe ich aber auch bedenken, dass mich die Jobaufgabe in eine Art Depression stürzen könnte, wenn der gesamte Haushalt und die Kinder an mir hängen bleiben würden. Denn er würde ja normal weiterarbeiten. Das denke ich mir auch nicht aus, das ist eine Beobachtung, die ich bei meiner Schwester gemacht habe. Support von der Familie gäbe es nicht, da alle sehr weit weg wohnen (Hamburg, Brandenburg, Bayern).
Gleichzeitig wäre das auch mein absolutes Karriereaus, denn zu meinem Arbeitgeber bräuchte ich mit dem Auto dann ca. 2,5h pro Strecke, mit den öffentlichen ist er quasi nicht zu erreichen und Home Office gibt es nicht. Außerdem frage ich mich: wie schwager werden, wenn man sich doch momentan nur am Wochenende sieht?
Einen neuen Job in Düsseldorf zu suchen halte ich für mich wenig sinnvoll. Da ich sehr spezialisiert bin, müsste ich erst mal was finden und mich einarbeiten. Das würde mindestens 2-3 Jahre dauern, wenn alles gut geht --- und dann ist da ja noch die Kinderfrage (und ich bin, wie gesagt, schon 33)
Ich bin wirklich verzweifelt. wir leiden beide massiv unter der Pendellei und dass wir einen getrennten Alltag haben. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass einer von uns beiden ganz viel aufgeben muss, damit wir unsere Beziehung weiterführen können. Dazu kommt, dass wir beide nie zusammen gelebt haben. Ich glaube wir haben beide Angst, dass das schief gehen könnte. Bzw. hat er massiv angst, dass ich ganz viel aufgeben würde und wir dann feststellen, es klappt nicht mit uns beiden. Ich hoffe, ihr könnt mir etwas die Augen öffnen, denn ich weiß momentan nicht mehr weiter.
Sorry, falls das alles durcheinander ist, aber ich hatte eine wirklich beschissene Nacht hinter mir.