Hey,
ich (32) bräuchte mal dringend euren Rat in punkto Beziehung. Allerdings muss ich bei der Schilderung meines Problemes ein bisschen ausschweifen, da es doch recht komplex ist. Ich hoffe, es findet sich trotzdem jemand, der das Ganze liest und dann auch noch eine Antwort für mich parat hat ;-)
Ich bin mit meinem Freund jetzt gut zwei Jahre zusammen. Als wir uns kennengelernt haben, hatte ich gerade eine große Enttäuschung hinter mir und war eigentlich nur auf der Suche nach einer Freundschaft. Aber er hatte alles, was mir einem Mann wichtig war: er war aufmerksam, zuvorkommend, immer bereit, etwas zu unternehmen. So haben wir uns schließlich ineinander verliebt. Am Anfang der Beziehung hat auch alles gepasst: er war sehr zärtlich und der Sex war auch ganz toll.
Letztes Jahr im Februar ist er dann zu mir gezogen und ich habe den Eindruck, da gingen die Probleme los. Ich muss dazu sagen, dass ich vorher noch nie mit einem Mann zusammengewohnt habe und ich am Anfang sicher nicht einfach war. Ich wollte viel bestimmen und war auch durch den Umzug am Anfang sehr gestresst. Zudem war die Wohnung recht klein für uns beide. Er hat dann im April letzten Jahres einen stressigen neuen Job angenommen und hatte noch dazu jeden Tag über 2 h Fahrzeit zum Job. Und da gings erst richtig los. Wenn er heimkam, war er recht distanziert und auch oft gereizt. Sexuell lief dann erst einmal garnix mehr. So ging das 8 Monate bis Dezember, da haben wir dann noch einmal miteinander geschlafen. Dieses Jahr im Februar sind wir dann in eine größere Wohnung gezogen, die auch näher an seiner Arbeitsstelle liegt, so dass zwei Stressfaktoren eigentlich ausgeschaltet waren. Geändert hat sich leider nicht sehr viel. Sexuell läuft immer noch nichts, obwohl ich schon mehrfach mit ihm darüber gesprochen habe, wie wir das ändern können.
Ich habe langsam eher den Eindruck, er will nichts an der Sache ändern. Letztens habe ich Kondome gekauft und sie in der Küche liegen lassen - sein einziger Kommentar war darauf: "Ich lasse mich nicht erpressen". Ich finde das ehrlich gesagt langsam echt krank und kann mir sein Verhalten nicht erklären. Zärtlichkeiten nehmen auch langsam ab.
Wir haben schon einmal darüber gesprochen, dass er unbedingt einen Ausgleich zum Job braucht, aber auch das zieht er nicht durch. Er liegt in seiner Freizeit fast nur vor dem Fernseher und zappt sich durch die Programme und isst meiner Meinung nach übermäßig viel, wohl zur Frustkompensation. Wenn ich mich in dieser Hinsicht äußere oder mit ihm über unsere Probleme sprechen will, fühlt er sich angegriffen. Gestern kam dann noch die Aussage: "Ich bin halt so, das musst du akzeptieren. Ich akzeptiere dich ja auch so, wie du bist" . Das nimmt jeglicher Diskussion natürlich die Grundlage ...
Trotz alldem weiß ich nicht, ob ich mich trennen soll und habe Angst vor einer solchen Entscheidung. Er sagt mir täglich, dass er mich liebt, aber in seinem Verhalten finde ich nicht mehr viel davon.
Habt ihr einen guten Rat für mich oder einfach ein paar Denkanstöße?
Vielen Dank im Voraus!