Hallo zusammen,
Anfangs als Erläuterung. Ich bin der Mann aus der Überschrift und hoffe einfach auf Hilfe, Meinungen und Sichtweisen aus weiblicher Perspektive.
Es ist für mich nicht leicht, all die Dinge die es zu fragen und zu schreiben gibt, in kurze Sätze zu fassen.
Vorab vielen Dank an alle von Euch, die sich die Zeit nehmen, meine Situation komplett durchzulesen. Wascht mir ruhig den Kopf, aber bitte ohne Häme.
Die Situation und wichtige Aspekte:
Ich bin 36 Jahre, meine Tochter 10.
Ihre Mutter hat sich vor 3 Jahren von mir getrennt.
(Kein neuer Partner, Psych. Probleme die Sie nicht wahrhaben wollte).
Momentan mit dem dritten Partner liiert. In Therapie.
Ich war ein Jahr Single um die 14 Jahre Beziehung zu "verarbeiten". Gemeinsames Sorgerecht. Ich habe eine Beziehung seit 14 Monaten(oder besser hatte bis heute Vormittag).
Meine Tochter lebt von Montag nach der Schule bis Freitag bei Ihrer Mutter. Jeden Freitag hole ich Sie von der Schule ab und sie ist jedes WE bei mir.
Im Februar dieses Jahres war sie zwei Monate in stationärer Behandlung in einer psychologischen Klinik, danach einem Monat Tagesklinik. Sie hat nur einen Freund, ist sehr Kontaktschwierigkeiten zu anderen Kindern und lebt ein wenig in "Ihrer eigenen Welt".
Sie hat gute Umgangsformen, ist intelligent und wissbegierig.
Meine Freundin? Ist 6 Jahre älter und hat eine 18 Jahrealte Tochter, die Sie größtenteils alleine erzogen hat. Sie hatte in der Zeit drei längere Beziehungen.
Wir haben in den ersten Monaten eine sehr harmonische Beziehung geführt. Viel unternommen und ich habe mich sehr Wohlgefühlt.
Wir führen eine Fernbeziehung, von Anfang an und sehen uns nur am WE.
Ich muss sehr viel Erziehung bei meiner Tochter übernehmen, da Ihre Mutter Ihr alles durchgehen lässt. Meine Tochte hat eine Fructose-Intoleranz, bei Mama gibt es trotzdem Fastfood, sie hat keine Lust auf Schule Weg. angststörung gehabt, da darf sie auch mal einen Monat wg. Erkältung zu Hause bleiben!!! Fehltag incl. Klinik im letzten Halbjahr 143 !!! Sie will sich Ihre langen Haare nicht kämmen, nicht duschen, keine Spange ( seit zwei Monaten ) in den Mund tun, na dann.....
Bei mir zu Hause werden diese Sachen natürlich nicht toleriert und nach einem halben Tag läuft es normal. Allerdings geht meiner Freundin das ziemlich auf die Nerven, immer wieder die Erziehung von der Woche nachholen zu müssen. Ich sage auch immer, sie soll mich machen lassen und es entspannt sehen. Aber sie "kann" nicht mehr.
Wir haben letze Woche eine Woche Urlaub zusammen verbracht, wie letztes Jahr auch. Meine Tochter fährt ungern Weg und zählt die Tage bis Sie wieder zu Hause ist, obwohl es Ihr im Urlaub gefällt und wir den Urlaubstag mundgerecht gestalten.
Ach ja, da ich im letzten halben Jahr viele Termine mit meiner Tochter auch in der Woche wahrnehmen musste, weil Ihre Mutter dafür keine Zeit hatte (Arzttermine, Schule, Elternabende), was ich heute als Ausnutzen Ihre Mutter erkannt habe und dadurch viele Fehlstunden auf Arbeit aufgebaut habe, musste ich über die letzten drei Monate verteilt eine Woche " wieder raufarbeiten ". In der Zeit bin ich dann auch noch ausschließlich zu meiner Freundin gefahren, da Sie weg. Einer schweren ob nicht fahren konnte und zwei Monate krankgeschrieben zu Hause war.
Fazit: Ich bin in den letzen drei Monaten mental und körperlich auf dem Zahnfleisch gekrochen, habe den Spagat zwischen Kind(Klinik), Mehrarbeit und kranker Freundin in 50 km Entfernung irgendwie geschafft.
Sie bestand in unseren zwei Wochen Jahresurlaub im Sommer, in denen ich natürlich (Ferien) auch meine Tochter bei mir habe, zwingend auf einem Urlaub. Wir haben darüber diskutiert und ich habe Ihr gesagt, lass uns dieses Jahr zu Hause bleiben und Tagesausflüge machen, ich bin echt mental platt und Du bist " ausgeruht" ( kein Vorwurf nur eine Feststellung Ihr gegenüber ). Und Sie hat geweint, weil Sie nicht weiß was sie ihren Freunden sagen soll, wenn die Fragen wohin Sie in den Urlaub fährt.
Wir sind gefahren. Und sobald sich mein Tochter ein wenig oft (so verstehe ich das jedenfalls und ich bremse sie dann auch ruhig und lieb) Papas Zuneigung versichert hat (" Luftkuss, Hab Dich lieb") wurde Sie ungehalten und hat Sie nachgemacht (" hab Dich lieb, Schatz"). Ich habe Ihr mehrfach gesagt, dass Sie das lassen soll. Meine Tochter ist Ihr gegenüber zurückhaltend, weil Sie Angst vor "Meckern" hat aber kritisiert meine Freundin in kleinster Weise.
Ich habe sie gebeten, die Eigenheiten meiner Tochter entspannt zu sehen.
Doch jedes Mal wenn sie das tut, nehme ich meine Tochter in Schutz (Reflex?) und damit bringt sie schlechte Stimmung in die Situation, die eigentlich gar keine ist. Meine Freundin ist dann sehr nachtragend und man spürt Ihre Missbilligung. Das spürt natürlich auch meine Tochter, beide Reden den halben Tag nicht miteinander und ich hänge dazwischen. Meine Tochter redet dann weiterhin normal mit mir und meine Freundin steht/sitzt daneben und sagt nichts. Sicher hat meine Tochter nicht den Entwicklungsstand/Selbstsicherheit die Sie haben müsste. Doch aufgrund der Erfahrungen meiner Freundin hat sie im letzten Jahr deutliche Entwicklungen gemacht.
Nun hat meine Freundin heute Vormittag die Beziehung für beendet erklärt und ist nach Hause gefahren. Sie hat geweint und gesagt, das sich an der Situation nichts ändern wird und Sie die Kraft dafür nicht hat. Wir haben, nachdem Sie zu Hause war noch eine Stunde telefoniert (ich habe zwischenzeitlich viel nachgedacht und mir auch immer wieder Ihre Sichtweise versucht zu eigen zu machen).
Mein Standpunkt ist, ich habe von den drei Baustellen Tochter in Klinik, Freundin schwere Op und Fehlstunden auf Arbeit zwei geschafft. Ich habe Ihr gesagt, nächste Woche ist dein Geburtstag und ich habe mich darauf gefreut, dass wir bei Ihr zusammen feiern und danach noch einen Ausflug für zwei Tage zu dritt machen. Danach ist meine Tochter drei Wochen bei Ihrer Mutter in den Ferien (kein Urlaub, wie jedes Jahr) und ich habe ihr schon vor dem Urlaub gesagt, was wir an den Wochenenden zu zweit Unternehmen könnten.
Sie glaubt allerdings, dass mit Beginn neues Schuljahr "alles wieder von vorn losgeht" und Sie die Kraft dafür nicht hat.
Ich habe deutlich gesagt, dass ich nachdem alles wieder in den richtigen Bahnen scheint, es idiotisch von uns wäre wenn wir uns jetzt trennen, wo ich wieder mehr für Sie da sein kann. Aber sie meint, in den letzten Monaten hat sich nur noch alles inhaltlich um meine Tochter und meine Arbeit "gedreht" und wir haben kaum noch als Paar gedacht.
Wir haben beide gemeint das wir uns wahrscheinlich nochmal/wieder hören.
So, Respekt an all diejenigen von Euch, die hier noch mitlesen ;-).
Sagt mir bitte...denke ich falsch, was übersehe ich, was kann sollte ich anders sehen oder tun.
Vielen Dank schon einmal vorab.