Hallo,
ich bin nun seit über einem halben Jahr mit einer 20-jährigen zusammen (ich selber bin auch 20), die wie sich nun seit kurzem herausgestellt hat, stark unter Bindungsangst leidet und somit nur schwer vertraut, sich jemandem öffnet oder sich Gefühle eingesteht. Dieses Problem plagt sie schon sehr lange, weshalb sie noch nie eine Beziehung hatte, noch irgendwie was ernsteres mit einem Typen. Ich bin der erste und wir konnten in den letzten 6 Monate gemeinsam sehr an ihrer Bindungsphobie arbeiten, sie ist auf einem guten Weg. (kurze Anmerkung: wir kennen uns schon seit 7-8 Jahren und gingen gemeinsam zur Schule bzw. waren auch Nachbarn)
Dennoch macht mir das alles sehr zu schaffen. Neben dem, dass sie oft behauptet wir seien in keiner Beziehung, dann sind wirs doch, dann wieder nicht, kommen viele weitere Probleme hinzu, unter denen wir beide leiden. Unter anderem, dass sie mir nicht immer sagen kann, dass sie mich liebt, oder sie lässt einfach keine Nähe zu. Nicht weil sie nicht will, sondern weil sie nicht kann. Weitere Probleme sind, dass wir über keine gemeinsame Zukunft reden können, weil sie sich davor sehr fürchtet oder dass wir fast immer streiten, wenn ich mit meinen Freunden länger unterwegs bin und etwas später nach Hause komme am Wochenende. Und damit meine ich gar nicht Feiern gehen, mit diesem Thema will ich gar nicht erst anfangen. Aber das sind alles Probleme, mit denen ich noch irgendwie umgehen kann und an denen wir zusammen arbeiten. Aber zwischen uns steht jetzt ein RIESEN Problem, für welches ich persönlich keine Lösung sehe, genauso wie sie. Es geht um meine beste Freundin.
Ich habe mir meine beste Freundin nicht ausgesucht, sondern bin mit ihr aufgewachsen. Unsere Eltern kennen sich schon seit über 25 Jahren und ich habe in ihr schon immer meine Schwester gesehen die ich nie hatte, da ich Einzelkind bin. Wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen und werden dies auch immer tun. Das Problem liegt jetzt darin, dass meine Freundin extrem unglücklich damit ist, nicht die einzige Frau in meinem Leben zu sein. Sie bedrückt das Gefühl sehr, dass sie nicht die einzige ist, für die ich alles tun würde. Von Eifersucht kann man hier kaum sprechen, da sich auch beide kennen und herlich miteinander klarkommen. Zwar nicht persönlich, aber sie kennen sich schon Jahre vom Sehen her und haben oft miteinander geschrieben. Auch WENN ein bisschen Eifersucht dabei wäre und sie sich das einfach nicht eingestehen will, kommt dazu dass meine beste Freundin selber einen Freund hat. Und das schon seit 3 Jahren. Und dieser Freund sieht in mir das kleinste Problem, nein er sieht mich sogar als super Unterstützung und als großen Bruder seiner Freundin. Dennoch sagt meine Freundin, dass sie so nicht weitermachen kann, weil sie jeden Tag daran denkt und deswegen unglücklich ist. Für mich gibt es da aber auch leider keinen Kompromiss. Meine beste Freundin hat ihre Freunde nie über mich gestellt und das weiß sogar ihr derzeitiger Freund und er erwartet das auch gar nicht. Sie hat immer gesagt, dass sie zu mir halten würde, falls sie sich wirklich entscheiden müsste und das würde ich genauso.
Ich denke, dass die Bindungsangst meiner Freundin da ein bisschen mitspielt und sie somit einen für sie logischen Grund sucht, die Sache zu beenden, auch wenn dies unterbewusst bei ihr passiert. Ich hoffe, dass sich das einfach mit der Zeit legt und sie damit lernt, umzugehen.
Oder was sagt ihr, was wäre für euch das sinnvollste? Die eine liebe ich wie meine zukünfitge Ehefrau und Liebe meines Lebens, die andere wie meine Schwester. Ich will und kann mich nicht entscheiden.