Ich habe vor zwei Monaten einen sehr lieben Mann kennengelernt, mit dem ich mich sehr gut verstehe. Von Anfang an war klar, dass er im Sommer in die USA auswandert, um sich dort selbstständig zu machen.
Wir reden oft darüber und haben auch schon halb scherzhaft darüber geredet, dass ich mitkommen könnte, aber wir kennen uns erst sehr kurz und es würde sich falsch anfühlen, jetzt schon konkrete Pläne zu schmieden, um gemeinsam auszuwandern.
Er wünscht sich eine feste Beziehung und erwähnt immer wieder, wie traurig es ihn macht, dass alle seine Freunde heiraten, Häuser kaufen und eine Familie gründen. Er hat mir gegenüber auch erwähnt, dass er sich wünscht, seine Auswanderung mit jemandem zu teilen. Leider kann ich im Sommer noch nicht mitkommen, weil ich erst noch eine Erbschaft abwickeln muss und beruflich noch etwas abschließen möchte. In einem Jahr würde es bei mir anders aussehen und ich könnte definitiv mitkommen, aber er möchte berechtigterweise nicht warten.
Nun fing er mir gegenüber mit Andeutungen an, dass seine Mutter sich so sehr Enkelkinder wünschen würde und dass er, sollte ich schwanger werden auf jeden Fall für das Kind da sein möchte und dann auch hier bliebe. Anlass war, dass einer seiner Freunde Vater wider Willen geworden ist und sich von seiner Freundin getrennt hat.
Ich verhüte zur Zeit natürlich + Kondome und habe ihm auch gesagt, dass ich nicht mehr hormonell verhüten möchte. Für ihn ist das ok. Er möchte am liebsten die Kondome weglassen und sehen, was passiert.
Mir kommt es so vor, als würde er eigentlich hier bleiben wollen und möchte wie seine Freunde eine Familie gründen, aber immer wenn ich ihn darauf anspreche sagt er, dass er beruflich nur in den USA erfolgreich werden kann und unbedingt gehen will und diesen Sommer gehen wird. Ich könnte ja unabhängig von ihm nachkommen, aber er möchte nicht für mich verantwortlich sein, weil es finanziell für ihn selbst knapp wird.
Wie würdet ihr mit der Situation umgehen?
Ich könnte mir sehr gut eine Beziehung und sogar Familie mit ihm vorstellen. Er ist ein sehr liebevoller und verantwortungsvoller Mensch, hat hier einen festen Job als Musiklehrer, wir haben zwar nur bei der Klassik denselben Musikgeschmack, aber teilen sonst viele Weltansichten und harmonieren sehr gut (sind beide beruflich ambitioniert, haben dasselbe Bedürfnis nach Nähe und Distanz, selbe Ziele wie das eher ländliche Haus mit Garten, bevorzugen die vegetarische und nachhaltige Lebensweise, aber essen beide auch ab und an Fleisch, natürlich passt auch das körperliche).
Ich habe ihn versucht, mit Hinweis auf die Finanzierung der Auswanderung ein Schlupfloch zu geben, um doch erst nächstes Jahr zu gehen. Er wird sich nun auf eine Finanzierung bewerben und wenn die erst für nächstes Jahr genehmigt wird, wartet er vielleicht noch etwas.
Mache ich mir da zu viele Hoffnungen?