Hi liebe Community, ich brauche eure Hilfe!
Achtung es wird lang...
Ich (w,26) bin seit fast drei Jahren in einer Beziehung, die eigentlich gut läuft. Wir verstehen uns sehr gut, streiten wenig, haben viel Sex, sind beste Freunde.
Doch seit einem Jahr überkommen mich Zweifel. Mal mehr mal weniger. Aber neuerdings jeden Tag.
Ich habe mich für diesen Mann komplett verändert und richte mein ganzes Leben nach ihm aus. Das hab ich anfangs unbewusst gemacht, um nicht zu streiten und jetzt fällt es mir verstärkt auf.
Ein Beispiel:
Als mein Freund mich kennenlernte, war ich wild, viel unterwegs, immer unter Menschen und am rausgehen, reisen, erleben, ...
Am Anfang meiner Beziehug war er dann auch immer beim ausgehen dabei, doch dann kamen die ersten Diskussionen, weil ich immer mal wieder mit Freunden weggehen wollte und er nicht und er es absolut nicht einsah, warum ich alleine gehen sollte. Zu dem Thema haben wir uns so viel gestritten, dass ich einfach irgendwann aufgehört habe, wegzugehen und meine Freunde zu treffen, einfach damit Ruhe einkehrt. Trotzdem habe ich mich immer danach gesehnt und jetzt bin ich irgendwie nur noch zuhause (naja gut, geht wegen Corona auch momentan nicht anders, aber you know what I mean).
ODER
Ich würde gerne eine Zeit lang im Ausland leben. Für ihn kommt das überhaupt nicht in Frage und deshalb mache ich es auch nicht. Wieder ein Bedürdnis zurückgesteckt.
Er bestimmt irgendwie alle meine Ziele, Träume - alles hängt von ihm ab. Ich merke aber auch, wie ich einfach aufgehört habe, meine Wünsche zu kommunizieren. Ich habe aufgehört, das zu fordern, was ich brauche, um glücklich zu sein. Deshalb streiten wir auch jetzt wesentlich weniger als noch zu Beginn der Beziehung. Ich bin nicht mehr wild und lebensfroh, sondern still und traurig. Vor allem deshalb, weil ich mittlerweile nicht mal mehr weiß, was ich will. Ich habe meine Persönlichkeit, meine Flatterhaftigkeit, meine Lebenslust, meine Freunde, mein Leben komplett verloren. Ich lebe komplett anders und das macht mich fertig.
Wenn ich an die Zeit vor meiner Beziehung denke, sehe ich immer, wie glücklich ich war und welch ein anderer Mensch ich jetzt bin. Gleichzeitig liebe ich diesen Menschen über alles und könnte ihn nie verletzen.
Was jetzt auch eine Rolle spielt: Mein Vater ist vor 2 Monaten nach Krebs gestorben. Und das sehr jung. Seitdem merke ich, wie wichtig es ist, glücklich zu sein und sein Leben zu leben.
Doch wie macht man das, wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll? wenn man nicht weiß, wer man ist? Wenn man gefangen ist zwischen Liebe und Freiheit und doch beides will.
Ich würde mich freuen, wenn ich ähnliche Erfahrungen lese... Habt ihr euch auch schon mal in einer Beziehung "verloren"? Wie seid ihr damit umgegangen???
Danke euch!!! :*