Hallo an alle :-),
ich befinde mich aktuell in einer ziemlich verzwickten Situation und wollte deswegen um einen Rat bitten.
Ich bin nun seit etwas mehr als 2 Jahren mit meinem Freund zusammen und wir haben einen gemeinsamen Sohn. Wir kannten uns damals noch nicht lange, als ich bemerkte, dass ich schwanger war, aber dennoch haben wir uns für eine gemeinsame Zukunft und unseren Sohn entschieden.
Seit unserem kennenlernen, war für mich klar, dass ich gerne ein Studium beginnen würde, weshalb ich mich nach der Geburt unseres Kindes zur Schule begab, um mein letztes Abiturjahr zu absolvieren. An den Wochenenden ging ich zusätzlich Arbeiten, um wenigstens etwas zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.
Bis dahin verlief unsere Beziehung harmonisch, was sich allerdings nach meiner Schulzeit veränderte.
Plötzlich fing mein Freund an, mich und meine Zukunftsvorstellungen schlecht zu reden. Er meinte, dass ich (obwohl ich mein Abitur mit einem 1er Schnitt absolviert habe) in meinem Leben bisher absolut nichts erreicht hätte. Ganz im Gegenteil, sei ein Abitur und ein Studium vollkommen schwachsinnig, da man schließlich auch eine normale Ausbildung hätte absolvieren können, und somit nicht die Zeit verschwendet hätte.
Außerdem seien Studenten absolute ,,Besserwisser", die sich für etwas besseres hielten, sich während des Studium nur im Schwimmbad vergnügen - und zu allem Ungut dafür später auch noch viel Geld verdienen würden, obwohl sie in ihrem Leben noch nie etwas erreicht oder geleistet hätten.
Daraufhin habe ich ihm erklärt, dass zwischen einer theoretischen (Studium) - und einer praktischen - Ausbildung unterschieden werden muss, und dass ich den Weg für mich eben in einem Studium sehe.
Ich sei einfach nur zu faul, etwas in meinem Leben zu leisten, und wolle deshalb eben nicht arbeiten gehen bzw. keine Ausbildung absolvieren, war die Devise meines Freundes.
Als ich ihn diesbezüglich darauf aufmerksam machte, dass ich schon seit 3 Jahren, auch neben meinem Abitur jedes Wochenende arbeiten gegangen bin und dies immer noch tue, und sehr wohl NICHT zu faul bin arbeiten zu gehen, fing er an zu lachen und meinte, dass meine Tätigkeit im Einzelhandel jawohl nicht als ,,schwierige Arbeit" angesehen werden könne.
Ich bin wirklich am überlegen diese Beziehung zu beenden, da ich das Gefühl habe, dass mein Freund mich eben NULL unterstützt, sondern mich stattdessen nur nieder macht. Ich brauche keine Person, die mir ständig sagt, wie faul ich bin, dass ich keinen Plan vom Leben habe und mein Leben überhaupt nicht auf die Reihe bekomme. Das Problem für mich ist eben auch, das ich von ihm keinerlei Anerkennung erhalte.
Ich habe wirklich ein großes Soziales Umfeld und alle sagen mir immer wieder, wie toll ich das alles hinbekomme und das ich mich von ihm bloß nicht unterkriegen lassen soll. Für mich ist es schon schwer genug ein Vollzeitstudium - für das ich in eine andere Stadt Pendel, ein Kleinkind und dessen Betreuung, einen Job an den Wochenenden und den Haushalt unter einen Hut zu bekommen. Ich habe das Gefühl, das mein Freund überhaupt nicht versteht, vor was für eine Herausforderung mich das ganze stellt.
Natürlich habe ich ihn schon des öfteren darauf angesprochen. Er meint immer nur, dass ich mir mein Leben durch das Studium eben selbst verbaut hätte. Er bräuchte mich nicht unterstützen, da er mich damals als ich das Abitur absolvierte genug unterstützt hätte, da er damals in Elternzeit ging. Außerdem, seien der Haushalt und die Kinderbetreuung eben schon immer die Aufgaben der Frau gewesen.
Wie gesagt überlege ich diese Beziehung zu beenden. Auf der anderen Seite möchte ich das, unserem Sohn zu liebe, nicht. Allerdings habe ich Angst, das ich SELBST in der Beziehung irgendwie kaputt gehe, oder ist das zu egoistisch?