huang_11950568Wärest Du meine ...
Tochter und ich wüsste von Deinem Dilemma, würde ich Dich ein wenig schubsen oder sagen wir mal Starthilfe geben.
Ängste beherrschen uns eben manchmal (nimmt im Laufe der Jahre ein wenig ab :-) ), aber ich kann mir ja auch ausmalen, was ich verpasse, wenn ich meine Angst gewinnen lasse.
Unter Alk werden die Ängste kleiner und dann funktioniert manchmal etwas, was man sich zuvor nicht traute.
Ich hab da mal noch eine andere Erfahrung gemacht: Ich war 15 oder 16 und saß mit 2 Freunden im Bus nach Hause, als ich auf dem Weg durch die Innenstadt an einer Haltestelle ein wirklich gut aussehendes Mädel sah, das wohl auf einen anderen Bus wartete. Ohne groß nachzudenken hab ich dann so richtig schön großspurig hinausposaunt 'Wow, die mach ich jetzt an'. Bin dann ausgestiegen und dummerweise die beiden Kumpels auch, weil sie sehen wollten, ob ich das tatsächlich mach oder alles nur heisse Luft war.
War schon ein bisschen blöd für mich, denn eigentlich hatte ich ja doch Muffe, mir da beim Anbaggern einen Abpfiff einzufangen, aber grosse Klappe und dann Gesicht verlieren wär noch blöder gewesen.
Beim Überlegen wie ich das Anreden eines völlig fremden Mädchens nun anstell, sah ich die Eisdiele (es war Hochsommer), hab da zwei Eis auf die Knolle gekauft, bin zu ihr hin und hab ihr eins angeboten - nicht sonderlich originell, aber mit der Erklärung, dass ich nicht wirklich gewußt hätte wie ich sie sonst ansprechen könnte, hat es funktioniert. Sie nahm das Eis an, wir haben ein bisschen geplaudert und sind dann zusammen in ihren Bus eingestiegen und gefahren.
Lehre aus der Geschichte für mich war die Frage: Warum muss ich erst (nach meinem Gefühl) mit dem Rücken zur Wand stehen, damit ich mich das trau? Danach kam dann das Gefühl, dass ich mich über meine Angst ärgerte, dass sie mich so beherrschen konnte. Sie beschützte mich zwar vor den großen Blamagen, Gesichtsverlust usw., aber der zu zahlende Preis dafür war so verdammt hoch.
Die Erfahrung war zwar positiv für mich, weil das Mädchen eben nicht ablehnend reagierte, aber ich glaub auch im umgekehrten Falle wäre mir ein Licht aufgegangen.
Überleg doch mal, ob es ok ist, dass Deine Angst Dich beherrscht.
Wenn Du bei diesem Gedanken ein wenig Wut verspürst, dass die Angst so viel Macht hat, kann das schon der erste Ansatz zur Überwindung sein.
Funktioniert bei mir so, muss aber natürlich nicht bei jedem so wirken.
LG
Larsen
P.S.: Ende der story: sie war 18 und nicht so wirklich an jüngeren Jungs interessiert, fand die Art und Weise aber nett wie ich sie angesprochen hatte und war wohl deshalb darauf eingegangen